Jugendrotkreuz
75 Jahre helfen SchülerInnen anderen SchülerInnen
Vor 75 Jahren wurde das Österreichische Jugendrotzkreuz gegründet. Dieses Jubiläum feierte man gebührend am 12. September in Tannheim mit den VertreterInnen aller Landesleitungen des Österreichischen Jugendrotkreuzes.
TIROL. Die Idee sich mit den Opfern des Krieges und da vor allem mit den Kindern zu solidarisieren, entstand nach dem Ersten Weltkrieg. Briefe und kleine Geschenke erreichten die notleidenden Kinder und bald entstand daraus in Österreich eine von PädagogInnen getragene Organisation – das Österreichische Jugendrotkreuz.
Zeitschriften des Jugendrotkreuzes
1922 erschien die erste Jugendrotkreuz-Zeitschrift. Damals wie heute vermitteln die Zeitschriften, die inzwischen unter Titeln wie "Space", "Mein Express" und "Hallo Schule" veröffentlicht werden, die Wertehaltung des Roten Kreuzes.
Doch 1938 wurde dem jugendlichen Hilfswillen ein Ende gesetzt. Das nationalsozialistische Regime wurde verboten. Die Erziehung zum Frieden widerstrebte den Machthabern.
Nach dem Krieg lag Tirol in Trümmern und überall herrschte Not und Elend. Die USA schickten Hilfsgüter nach Tirol. Darunter auch einen Eisenbahnwaggon voll mit Wolle und Stoffballen, bestimmt für die Kinder und Jugendlichen in Tirol. In Windeseile entstanden daraus Kleidungsstücke. Arthur Haidl, späterer Vizebürgermeister von Innsbruck, hatte damals die Idee, die Verteilung dieser Güter den Schulen zu übertragen. Die Aktion „SchülerInnen helfen SchülerInnen“ war erfunden und das Tiroler Jugendrotkreuz war wiedergeboren.
Jugendrotkreuz entstand in Tannheim erneut
Haidl war es auch, der maßgeblich zur Wiederentstehung des Österreichischen Jugendrotkreuzes beitrug. Er lud 150 VertreterInnen aus dem Schulwesen nach Tannheim ein, wo im dortigen Vereinshaus in einer einwöchigen Tagung ein Arbeitsprozess eingeleitet wurde, der 1948 zur Wiedergründung der Organisation führte. Dieser Beschluss wurde von der 2. Bundestagung in Tannheim in Tirol gefasst und endete mit einem konkreten Aktionsplan:
- SchülerInnen - Briefwechsel,
- Erste-Hilfe-Kurse,
- Zeitschriften,
- die Bitte um einen „Opfergroschen“ (SchülerInnen spenden einen Teil ihres Taschengeldes),
- Weihnachts- und Muttertags-Karten,
- Gesundheitserziehung,
- Plakataktionen,
- Katastrophensäckchen,
- Schulkisten
– vieles davon ist auch heute noch fester Bestandteil der nationalen Jugendrotkreuzarbeit.
"Helfen ist weder eine Frage des Alters, noch abhängig von Grenzen oder politischen Einstellungen, es ist eine Frage des Könnens und das Jugendrotkreuz hilft jungen Menschen, sich dieses Können anzueignen“,
so der Präsident des Roten Kreuzes Tirol, Günther Ennemoser.
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