Gesundheit
Alltagskrankheiten: Karpaltunnelsyndrom und Maushand

- Die Bürokrankheit "Maushand" ist vielverbreitet aber auch die Dauernutzung unserer Smartphones kann für unsere Hände belastend sein.
- Foto: unsplash/Carrie Allen (Symbolbild)
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Unser Alltag wird immer öfter von Handy und Computer bestimmt, sei es in der Freizeit oder auf der Arbeit eines von beidem ist bei fast jedem Menschen ein paar Mal am Tag in Benutzung. Doch was wenn wir es mit der Nutzung übertreiben? Schon mal etwas vom Karpaltunnelsyndrom gehört oder einer "Maushand"?
Ein Karpaltunnelsyndrom beschreibt eine Schwellung im Handgelenksbereich, genauer gesagt des Karpaltunnels, ein Nervenkanal. Hier verlaufen Sehne und Mittelnerv. Wenn letzterer durch die Schwellung gedrückt werden, kommt es zu Schmerzen. Dieses Syndrom, dass sich auch zu einer Entzündung entwicklen kann, wird meist durch eine Überbelastung ausgelöst. In den letzten Jahren wird das Syndrom immer häufiger durch die intensive Nutzung von Smartphones ausgelöst.
Eine von zehn Personen erkrankt an Karpaltunnelsyndrom
Ungefähr jeder Zehnte erkrankt einmal im Leben am Karpaltunnelsyndrom. Die Folgen sind Kribbeln und Taubheit in der Hand. Dabei ist der Grund des Syndroms in den letzten Jahren immer häufiger die exzessive Nutzung des Handys. Zumindest vergrößert die Nutzung das Risiko für die Erkrankung. Dabei sind laut Studien Frauen drei- bis viermal so oft wie Männer von dem Syndrom betroffen.
Weitere Symptome sind im Übrigen Schmerzen in der Nacht und im fortgeschrittenen Stadium dauerhaft gefühllose Finger und Muskelschwund.

- Zu lange am Handy und das Handgelenk schmerzt bereits? Dann ist eventuell ein Karpaltunnelsyndrom im Anflug.
- Foto: Pixabay/JESHOOTS-com (Symbolbild)
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Lange Handynutzung als Übeltäter
Die intensive Handynutzung als Auslöser für die Verengung des Karpaltunnels kommt immer häufiger vor. Das Wischen und Tippen bei einhändiger Benutzung führt zur Überlastung, die in einem Karpaltunnelsyndrom enden kann. In einer chinesischen Studie klagten Vielnutzer um rund 50 Prozent häufiger über Schmerzen und Taubheitsgefühle als Wenignutzer.

- Eine Schiene stellt die Hand ruhig und ist einer der ersten Maßnahmen beim Karpaltunnelsyndrom.
- Foto: Pixabay/KevinMcFly04 (Symbolbild)
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Wer starke Schmerzen in der Hand feststellt, sollte dies ärztlich abklären lassen. Die erste Behandlungsmethode ist meist eine Schiene für die Hand, die eine vor allem Nachts besser schlafen lässt. Sie verhindert nämlich das Abknicken der Hände im Schlaf. In manchen Fällen wird zusätzlich Kortison verabreicht, damit kann man Schwellungen entgegen wirken.
Im äußersten Notfall führen Ärzte gar eine Operation durch. Hier wird das Bänderdach des Karpaltunnels gespalten und dem Nerv mehr Platz verschafft.
Die beste Option ist natürlich, es erst gar nicht soweit kommen zu lassen. Wenn sich also Schmerzen ankündigen, lieber einmal das Handy länger aus der Hand legen und die Hand schonen.
Bürokrankheit: Maushand
Viel Arbeit im Büro und immer mit der Hand an der Computermaus? Dann neigt man sehr stark dazu, sich eine "Maushand" einzuholen. Ein weniger niedlicher Name und fachlich korrekter wäre "Repetitive-Strain-Injury-Syndrom". Die Gelenke des Arms und der Finger können bei RSI Patienten schmerzhaft und geschwollen sein (Schulterschmerzen, Ellenbogenschmerzen). Dazu kommen häufig Nackenschmerzen und Kopfschmerzen.
Die "Bürokrankheit" geht also weit über Handbeschwerden hinaus und betrifft auch unseren Nacken, die Schultern oder den Arm.
Das RSI-Syndrom tritt meist bei einer chronischen Überbelastung des Handgelenks auf. Das muss nicht zwingend im Büro die Nutzung der Computermaus sein, sondern kann auch vom Sport kommen ("Tennisarm" oder "Golferellenbogen").
Bei folgenden Symptomen kann es sich um einen "Maushand" handeln:
- Schmerzen in den oberen Extremitäten (in Bewegung und/oder in Ruhe),
- Kribbeln und / oder ein unangenehme Beschwerden in Hand und Unterarm,
- Kraftverlust,
- eingeschränkte Beweglichkeit, Steifheit,
- Sensibilitätsschwund, Taubheitsgefühl,
- Ungeschicklichkeit und motorischer Koordinationsverlust,
- Schwellungen,
- Krämpfe,
- und Hautfärbungen.
Allerdings gibt es natürlich viele andere Ursachen als eine "Maushand" die derartige Symptome auslösen. Treten unspezifische Schmerzen über längere Zeit auftreten, sollte man diese unbedingt bei einem Arztbesuch abklären lassen.
Behandlung einer "Maushand"
Wer unter einer "Maushand" leidet, kann es zunächst mit physiotherapeutischen Ansätzen versuchen. Dazu gehören:
- Wärme- und Kältetherapie,
- remobilisierende Maßnahmen (Dehnung der Muskulatur, Gymnastik),
- muskuläre Entspannungsverfahren (z.B. Progressive Muskelrelaxation),
- und leichtes Krafttraining.
Hilfreich kann auch ein motorisches Training sein. Bei diesem versucht man jahrelange Fehlstellungen mit einem Wechsel der Gewohnheiten umzulernen. In manchen Fällen kann auch Akupunktur hilfreich sein.

- Die Hand schmerzt bereits? Dann gibt es einige therapeutische Ansätze, die man bei einer "Maushand" versuchen kann.
- Foto: Pixabay/Engin_Akyurt (Symbolbild)
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Am besten ist es natürlich, man lässt es erst gar nicht soweit kommen, dass die Hand schmerzt und zur "Maushand" wird. Präventiv wird empfohlen, beim Arbeitsplatz seine Körperhaltung durch ergonomische Hilfe zu unterstützen. Dabei kann zum Beispiel eine Handauflage an der Maus und Tastatur hilfreich sein, ein ergonomischer Bürostuhl oder ein blickwinkelverstellbarer Bildschirm.
Wichtig ist es auch, dass man immer wieder zwischen verschiedenen Tätigkeiten wechselt, um unterschiedliche Bewegungsmuster auszuführen. Letztendlich gilt: Pausen einlegen!
Mehr zu unserem Themenmonat "Bewegung und Gesundheit" HIER
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