Buchpräsentation
Das Wirtshaus des Andreas Döllerer

- Lesezeit (v. l.): Michael Walchhofer, Günter Sanin (Konzertmeister Arena di Verona), Alexandra Meissnitzer, Andreas und Hermann Döllerer.
- Foto: Martin Schöndorfer
- hochgeladen von Martin Schöndorfer
Andreas Döllerer führt in seinem Kochbuch zu den Wurzeln der heimischen Kochkunst, in das traditionelle Wirtshaus.
GOLLING.
"Für das Persönliche braucht es bestimmte Orte. So ein Ort ist das Wirtshaus des Andreas Döllerer", sagt Nikolaus Brandstätter vom gleichnamigen Verlag in dem das Buch erschienen ist.
In seinem dritten Kochbuch geht der Tennengauer Kochprofi auf die Wurzeln des "Familiengeschäftes" ein: dem Wirtshaus.
Das Wirtshaus ist nicht nur ein Ort in dem bekanntlich der Wirt den Ton angibt, sondern auch ein Ort in dem Menschliches und oft Allzumenschliches geschieht und erlebt wird. In einem Wirtshaus wird debattiert, gestritten und sich wieder versöhnt. Auch beim Kochen - oder gerade beim Kochen, wie die Anekdote des Krautfleckerls im Kochbuch zeigt.
Krautfleckerl und zwei Biere
Die Zubereitung der Krautfleckerl scheint jeder zu kennen: Fleckerl, Zwiebel, Kraut heißes Wasser. Fertig. Mitnichten. Laut der im Buch beschriebenen Anekdote kam es über die richtige Zubereitung zwischen dem Küchenchef Andreas Döllerer und dem Autor Alexander Rabl zu einem lautstarken Disput, der anscheinend weit um zu hören war und erst nach zwei Bier ein literarisch-lukullischer Waffenstillstand einkehrte.
So intensiv wie das Gericht der "Krautfleckerl" diskutiert wurde, so schmackhaft ist die Zusammenstellung der einzelnen Gerichte, die sich nach den Tageszeiten im Wirtshaus richten. Das beginnt beim späten Frühstück bzw. Frühschoppen, über den Mittagstisch hin zur Jause und dem Abendessen.
Den einzelnen Rezepten ist die traditionsreiche Salzburger Wirtshauskultur und dem 112-jährigen Naheverhältnis zur hauseigenen Metzgerei durchaus anzumerken und auch so von den Autoren bewusst gewollt.
Nachkochen erwünscht
"Als Leser muss ich, wenn ich das Buch durchblättere, das Gefühl haben, das kann ich auch. Das traue ich mir zu. Das war beim Schreiben unser großes Anliegen", sagte Andreas Döllerer bei der Präsentation des Buches.
So gibt der Koch in seinem Buch Einblicke in die Vielfalt der heimischen alpinen Küche und praktische Tipps für die Umsetzung der einzelnen Rezepte. Da Bilder bekanntlich mehr sagen als 1.000 Worte, hat der Fotograf Jörg Lehmann nicht nur die einzelnen Speisen virtuos in Szene gesetzt, sondern mit seinen Bildern eine Brücke zu den kleinen Wirtshausgeschichten und Anekdoten geschlagen.
"Das Wirtshaus" ist nicht nur ein Kochbuch mit Rezepten zum Nachkochen, sondern ein Buch, das man gerne zur Hand nimmt und genussvoll der Hektik unserer Zeit entflieht.
"Das Wirtshaus", 240 Seiten, 35 Euro, Brandstätter-Verlag, ISBN:978-3-7106-0445-4
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