Hilde Härting im Alter von 84 Jahren verstorben.
Telfs trauert um Vize-Bgm. a. D. Hilde Härting

Bürgermeister Christian Härting würdigte bei der Trauersitzung des Gemeinderats die Verdienste von Vizebürgermeisterin a. D. Hilde Härting (kleines Bild). | Foto: Fotos: MG Telfs, Hackl, Stelzl
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  • Bürgermeister Christian Härting würdigte bei der Trauersitzung des Gemeinderats die Verdienste von Vizebürgermeisterin a. D. Hilde Härting (kleines Bild).
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Telfs verabschiedete sich am Donnerstag, 3. Juli, von Vizebürgermeisterin a. D. Hilde Härting. Die verdiente Kommunalpolitikerin und Trägerin des Ehrenzeichens der Marktgemeinde ist am 28. Juli im Alter von 84 Jahren verstorben.

TELFS. Vor dem Sterbegottesdienst in der Pfarrkirche Peter und Paul fand eine Trauersitzung des Gemeinderats statt, zu der traditionsgemäß auch alle Ehrenbürger und Ehrenzeichenträger der Marktgemeinde geladen waren. Dabei würdigte Bürgermeister Christian Härting das Wirken und die Verdienste der Verstorbenen mit folgenden Worten:

"Wir trauern um unsere Ehrenzeichenträgerin und Vizebürgermeisterin a. D. Hilde Härting, die am 28. Juli 2023 im Alter von 84 Jahren verstorben ist.

Hilde Härting wurde am 16. April 1939 in Pfaffenhofen geboren. Nach der Volks- und Hauptschule und einer kaufmännischen Fachausbildung arbeitete sie erst im elterlichen Lebensmittelgeschäft und später im Textilhandel in Telfs. 1959 heiratete sie Hermann Härting. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor. 35 Jahre lang arbeitete Hilde im Familienbetrieb als Buchhalterin. Außerdem vermietete sie Gästezimmer. Wie viele Frauen ihrer Generation war sie damit und mit der Sorge um die Familie einer Dreifachbelastung ausgesetzt.

Trotzdem war Hilde schon damals auch ehrenamtlich für die Allgemeinheit tätig, so im Vorstand der Frauenbewegung und des örtlichen Wirtschaftsbundes. 1986 war sie Mitbegründerin der Vereinigung „Frau in der Wirtschaft“ Telfs. Das Jahr 1992 brachte eine Neuorientierung im Leben von Hilde. Der Familienbetrieb wurde verkauft, aber sie setzte sich nicht etwa zur Ruhe, sondern verstärkte ihr Engagement für ihre Heimatgemeinde massiv. Sie stieg in die Kommunalpolitik ein und wurde Gemeinderätin. Dieses Amt übte sie zwei Perioden lang, bis 2004, aus. 1998 wurde sie zur 2. Vizebürgermeisterin gewählt.

Als Obfrau des Ausschusses Kultur, Schule und Kindergarten bewies Hilde große Tatkraft und Gestaltungswillen. In ihre Verantwortung fallen der Neubau des Sonderpädagogischen Zentrums, die Errichtung der Kindergärten Lumma und Egart, der Umbau der Hauptschule, die erste Renovierung des Kindergartens Markt und die ersten Planungen für das neue Bundesschulzentrum. Außerdem war sie Obfrau des Rathaussaal-Betriebsausschusses, im Bauausschuss des Noaflhauses und im Vorstand des Heimatbundes Hörtenberg aktiv.

Ihr großes Herzensanliegen war aber immer die öffentliche Bücherei Telfs. 1993 übernahm Hilde Härting die bisherige Pfarrbücherei und gründete diese Bildungseinrichtung unter der Ägide der Gemeinde neu. Vor allem mit Blick auf die Kinder und die Familien baute sie die Bibliothek völlig neu auf, vergrößerte sie und sorgte für angemessene Räumlichkeiten. Hilde machte auch selbst eine Ausbildung zur ehrenamtlichen Büchereileiterin und führte diese bis 2009. Sie legte den Grundstein zu dem, was die Bücherei & Spielothek Telfs heute ist, nämlich eine der wichtigsten Bildungseinrichtungen von Telfs. Bei all ihren politischen Aktivitäten war es ihr immer ein wichtiges Anliegen, die Sichtweisen und oft vernachlässigten Interessen der Frauen einzubringen und ihnen Gehör zu verschaffen. 2008 erhielt Hilde Härting für ihre vielen Verdienste das Ehrenzeichen der Marktgemeinde Telfs.

Auch nach ihrem Abschied von der aktiven Politik blieb Hilde der Gemeinde eng verbunden. Vielseitig interessiert nahm sie intensiv am öffentlichen Leben teil. Vor allem nahm sie an der weiteren Entwicklung „ihrer“ Bücherei regen Anteil und engagierte sich auch im Sozialbereich.

Hilde Härtings Tod hinterlässt eine schmerzliche Lücke. Unser Mitgefühl gilt ihren Angehörigen. Zurück bleibt aber die schöne Erinnerung an eine unermüdlich tätige und dabei warmherzige und freundliche Frau. Und an die Vorbildwirkung ihres lebenslangen Engagements für die Gemeinschaft – sei es in der Familie, im Geschäftsleben oder in der Kommunalpolitik.

Lassen Sie mich dieses kurze Gedenken mit einem Satz schließen, mit dem Hilde einmal selbst ihren Antrieb und das Ziel für ihre Tätigkeit umrissen hat: „Meine ganz große Freude waren immer die Kinder, denn sie sind unsere Zukunft. Die Investition in die Bildung der Kinder war mir ein ganz wichtiger Auftrag, und ein Kinderlachen der größte Lohn.“

Der Herrgott gebe ihr die ewige Ruhe. Wir danken unserer Ehrenzeichenträger und werden ihr ein ehrendes Andenken bewahren. Ich bitte Sie, sich zu erheben und der Verstorbenen zu gedenken."

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