AMS Feldbach

Großes Interesse von Kika-Angestellten an der Insolvenzstiftung

Den siebten Monat in Folge verzeichnet die Südoststeiermark mehr Arbeitslose im Vergleich mit dem Vorjahr. Aktuell zählt der Bezirk 1.407 Arbeitslose und 362 Schulungsteilnehmende.

SÜDOSTSTEIERMARK. 1.407 arbeitslosen Südoststeirerinnen und Südoststeirern standen Ende Juli 648 offene Arbeitsstellen zur Verfügung. „Damit beobachten wir zum siebten Mal in Folge gegenüber dem Vorjahr einen höheren Wert, weisen aber nach den Bezirken Weiz, Murau und Liezen die niedrigste Arbeitslosenquote der Steiermark auf“, betont AMS-Leiter Edmund Hacker.

Unterdessen wurden die von der Insolvenz von Kika/Leiner betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter  im Rahmen einer Betriebsversammlung über den Stellenmarkt und die weiteren Unterstützungsleistungen des AMS informiert. Das Interesse an einer Teilnahme an der steirischen Insolvenzstiftung ist groß. Ende Juli waren die Frauen und Männer von der Firma Kika noch nicht beim AMS gemeldet.

Arbeitslosenquote unter Landesschnitt

1.407 Arbeitslose und 362 Schulungsteilnehmerinnen und Schulungsteilnehmer waren Ende Juli 2023 beim AMS Feldbach gemeldet. Das sind 88 Frauen und 87 Männer mehr als im Vorjahr, was einem Plus von 14,2 Prozent entspricht.

Auffällig ist die höhere Anzahl (ein Plus von 123) von Vorgemerkten mit gesundheitlichen Vermittlungseinschränkungen. Von den insgesamt 600 Frauen und Männern haben 129 eine anerkannte Behinderung. 


Mit einer Arbeitslosenquote von 3,4 Prozent (+0,4 %) Ende Juni 2023 liegt der Bezirk Südoststeiermark erfreulicherweise deutlich unter dem Landesschnitt von 4,7 Prozent. 
Aktuell gibt es knapp 700 verfügbare Stellen – die meisten nach wie vor mit 102 im Fremdenverkehr, bei den 
Metall- u. Elektroberufen (84
) und den technischen Berufen (64).

Übrigens: Am Lehrstellenmarkt warten auf 108 Lehrstellensuchende 127 sofort verfügbare Lehrstellen. Die meisten Lehrstellen nach Branchen zählt der Bezirk bei den Metall- und Elektroberufen (39) und im Fremdenverkehr (36).

Einsatz für Kika-Team

Unterdessen veranstaltete die SPÖ Südoststeiermark vor dem Standort der Kika-Filiale in Feldbach eine Frühstücksverteilaktion für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

„Eine kleine Stärkung, persönlichen Zuspruch und Solidarität habe ich am letzten Arbeitstag den Kika-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern entgegengebracht", erzählt Landtagsabgeordnete Cornelia Schweiner. Die allermeisten von ihnen würden noch nicht wissen, wie und wo es beruflich weitergehe. Groß sei die Unsicherheit – und noch größer die Enttäuschung und der Zorn . Schweiner weiter: "Wenn sich die Regierung weiterhin weigert, hier endlich einzugreifen und unsere Vorschläge zumindest zu diskutieren, ist das der endgültige Beweis dafür, dass sich die Regierung nicht um die Menschen und ihr Schicksal schert."

Die SPÖ fordert fünf Maßnahmen gegen Konzern-Tricks:

• Öffentliche Krisenhilfen sollen bei Insolvenzen vorrangig behandelt werden.

• Eine eigene Behörde für Großinsolvenzen im Justizministerium muss sich künftig um drohende Insolvenzverschleppung kümmern und diese rasch aufarbeiten.
• Die Haftung bei Unternehmensspaltungen müssen ausgeweitet werden. In Zukunft sollen auch abgespaltene Unternehmen für den durch die Spaltung entstandenen Schaden gegenseitig haften.
• Eigentümerinnen und Eigentümer sind in Zukunft in die Verantwortung zu nehmen. Nach dem Vorbild Deutschlands und der USA sollen Ansprüche von Gläubigerinnen und Gläubigern in Unternehmensanteile umgewandelt werden. So wird sichergestellt, dass auch sie ein langfristiges Interesse am Überleben des Unternehmens haben!
• Tricksereien bei der Grunderwerbsteuer stoppen: Jede Häuslbauerin, jeder Häuslbauer bezahlt die volle Grunderwerbsteuer von 3,5 Prozent des Kaufpreises. Eine Gesetzeslücke ermöglicht es derzeit Konzernen, diesen Steuersatz auf 0,5 Prozent zu drücken. Dabei wechselt das Grundstück nicht direkt dieEigentümerin bzw. den Eigentümer, sondern eine Gesellschaft – etwa eine Immobilien-GmbH – die das Grundstück besitzt, wird übertragen. Diese Lücke muss geschlossen werden.

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