BBT
Ausgeklügelte Baustellenlogistik erspart Wipptal 45.000 Lkw-Fahrten

- Allein im Baulos H53 Pfons-Brenner werden ca. 54.000 Tübbinge und Sohlsteine verbaut. Jedes Teil wiegt rund eine Tonne. Die Fertigbetonteile werden auf der Schiene zur Baustelle bei Steinach-Wolf geliefert.
- Foto: Kainz
- hochgeladen von Tamara Kainz
Die ÖBB Rail Cargo Group liefert große Fertigbetonteile für den Brenner Basistunnel auf der Schiene an. Das ist effiziente und nachhaltige Baustellenlogistik im XXL-Format.
STEINACH. Auf der oberirdischen Baustelle für den Brenner Basistunnel bei Wolf steht nicht gerade viel Platz zur Verfügung. Die von MeinBezirk-Leserinnen getauften Tunnelbohrmaschinen Wilma und Olga wollen aber laufend mit riesigen Fertigbetonteilen "gefüttert" werden. Diese sogenannten Tübbinge bilden nämlich am Ende die harten Innenschalen der Tunnelröhren. Tübbinge werden oft direkt vor Ort gefertigt. In Steinach ist das wegen der beengten Verhältnisse nicht möglich. Daher werden die Baumaterialien von der ÖBB Rail Cargo Group (RCG) über 365 km von Deutschland nach Steinach transportiert. Durch die Anlieferung über die Schiene fährt täglich ein Güterzug mehr durch das Wipptal. Auf der anderen Seite werden rund 45.000 Lkw-Fahrten in gut eineinhalb Jahren vermieden.
Zumtobel: "Highway to Railway"
Mobilitäts-LR René Zumtobel zeigt sich fasziniert: „Die Dimensionen des BBT und die für den Bau notwendige Logistik sind kaum zu begreifen. Es ist beeindruckend, wie präzise und durchdacht ein solches Projekt geplant werden muss, damit am Ende alles zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist. Die Fertigstellung des BBT ist in Sichtweite und die Möglichkeiten, die sich künftig durch die flache Streckenführung und die direkte Verbindung ergeben, werden sowohl den Güter- als auch den Personenverkehr auf ein neues Level heben.“
Gleisanschluss zur Baustelle der "Bahn der Zukunft"
Bereits 2016 wurde die Anschlussbahn Wolf errichtet, welche direkt von der Brennerstrecke südlich vom Bahnhof Steinach abzweigt. Die Entladung der Tübbing-Züge erfolgt mittels Portalkränen. Auf eigenen Schwerlast-Lkw und einem Transportzug werden sie über das Tunnelsystem zur Tunnelbohrmaschine geliefert. „Wir legen viel Wert auf effiziente Logistik und Nachhaltigkeit. So haben wir etwa auch den Saxener Tunnel als Zufahrt von der A13 geschaffen. Die Deponien für das Ausbruchsmaterial befinden sich in unmittelbarer Nähe der Tunnelportale und der Transport des Gesteins erfolgt über kilometerlange, unterirdische Förderbandsysteme“, erklärt BBT-Vorstand Martin Gradnitzer. Er sieht die Belastungen für die lokale Bevölkerung und die Umwelt damit auf ein Minimum reduziert.
Zur Sache
Eine moderne Eisenbahninfrastruktur ist die Voraussetzung für nachhaltige und zukunftsweisende Mobilitäts- und Transportsysteme. Dafür sorgen die zahlreichen Bauprojekte, die im Herzen Europas umgesetzt werden. Ein zentrales internationales Leuchtturmprojekt ist der Brenner Basistunnel (BBT), der künftig Österreich und Italien als leistungsfähige Flachbahn, mit einer Steigung zwischen vier und sieben Promille unter dem Alpenhauptkamm verbinden wird. Die Arbeiten sind voll im Gange. Von insgesamt 230 Kilometer Tunnelsystem sind 185 Kilometer ausgebrochen. Mit der Einmündung in die bestehende Eisenbahnumfahrung Innsbruck wird der Tunnel nach seiner Fertigstellung 64 Kilometer lang und damit die längste unterirdische Eisenbahnverbindung der Welt sein, bei der der Scheitelpunkt von 1.370 auf rund 790 Meter abgesenkt wird.
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