MIT VIDEO: Der lange Weg in "den Kreis"
NEUSTIFT. Es ist Freitag, zehn Uhr, in Neder, bei Temperaturen knapp unter null Grad. Man hört das läuten von Schellen, das Blöken von Schafen in allen Tonlagen – vom dumpfen "Bööö" der älteren, zum dünnen "Määähh" der kleinsten Lämmer. Im Hintergrund läuft volkstümliche Musik.
Die Gebietsausstellung Stubai hat begonnen. Das Team des Schafzuchtvereins Neustift hat die Veranstaltung organisiert. Etwa 280 Tiere von ca. 60 Züchtern sind hier zu sehen, wie Obmann Martin Knoflach erklärt. Vertreten sind die Schafbauern aus den Stubaier Gemeinden Neustift, Fulpmes, Mieders und Telfes.
Speziell ausgebildete Juroren
In mehreren Reihen sind die Schafe an Zäune gebunden, aufgetrennt nach Geschlecht und Alter. Dazwischen sieht man Schaulustige, aber auch Züchter, die an ihren Tieren noch etwas richten oder putzen, und einige offizielle Vertreter des Tiroler Schafzuchtverandes in grünen Jacken. Es sind speziell ausgebildete Juroren, die hier die Tiroler Bergschafe begutachten.
Die Ohren, die Euter, Beine, Zähne und viele weitere Kriterien werden genau unter die Lupe genommen. Dann werden die Schafe von den Offiziellen markiert: Ein Strich am Ohr für Klasse 1, ein Kreuz für Klasse 1A. Manche jüngere Tiere bekommen auch einen Punkt aufs Ohr aufgemalt. Sie sind nun als "Widdermutter" anerkannt.
Nötig für die weitere Zucht
"Viele Züchter kommen vor allem, damit ihre Tiere diese Klassifizierung bekommen", erklärt Knoflach. Denn nur so können die Schafe für die Zucht eingesetzt werden. Anderen wiederum geht es um mehr: Sie wollen es in "den Kreis" schaffen. Dazu machen die Juroren eine zweite Runde. Jene Schafe, die als die Besten ihrer Gruppen erachtet werden, bekommen einen Strich aufgemalen. Sie haben es geschafft, ihre Besitzer dürfen sie am ringförmigen Platz vorführen.
Dort kommt es nochmal zum direkten Vergleich. Während die Züchter mit ihren Tieren im Kreis laufen, umringt von zahlreiche Zusehern, beobachten die Juroren die Tiere genau. Immer wieder winken sie den einen oder anderen in die Mitte, wo dann die Preisträger verkündet werden – bis hin zu den Gesamtsiegern am Ende. Stefanie Bacher aus Fulpmes und Martin Holzknecht aus Telfes steht der Stolz ins Gesicht geschrieben als ihre Tiere die Preise einheimsen.
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