„Tag des Denkmals“ am 26. September
Ein Tag im Zeichen des Erinnerns

Im „Stollen der Erinnerung“ verdeutlichen Fotos, Dokumente, Zeichnungen und persönliche Berichte die Umstände der Zwangsarbeit. | Foto: Mauthausen Komitee Steyr
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  • Im „Stollen der Erinnerung“ verdeutlichen Fotos, Dokumente, Zeichnungen und persönliche Berichte die Umstände der Zwangsarbeit.
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NS-Zwangsarbeit, KZ und Erinnerungen an jüdische Gemeinde in Steyr sind Themen am Tag des Denkmals.

STEYR. Unter dem Motto „Denkmal inklusive“, mit den Schwerpunkten Barrierefreiheit, Religion und Nachhaltigkeit, lädt das Bundesdenkmalamt am 26. September zum österreichweiten Tag des Denkmals. „Dieser Tag bietet Interessierten die Möglichkeit, Denkmäler zu besichtigen, die ansonsten geschlossen sind“, sagt Karl Ramsmaier vom Mauthausen Komitee Steyr. Mehr als 220 denkmalgeschützte Objekte warten bei freiem Eintritt. Auch der sonst versperrte jüdische Friedhof in Steyr hat an diesem Gedenktag geöffnet. 141 Grabsteine – viele auch mit hebräischen Inschriften – erinnern an die einst hier lebende kleine jüdische Gemeinde.

„Nutzen Sie die Gelegenheit, die Denkmäler in Steyr an diesem Tag kennenzulernen.“ Karl Ramsmaier vom Mauthausen Komitee Steyr

1874 wurde der Friedhof durch den Linzer Rabbiner Abraham Salomon feierlich eröffnet. Zur jüdischen Gemeinde gehörten Zuwanderer aus verschiedenen europäischen Staaten. 1945 sollte der Friedhof zerstört werden. Denkmale erinnern an die 100 Opfer des Todesmarsches ungarischer Juden im Jahr 1945 und an die 86 Opfer des Holocaust. Das letzte jüdische Begräbnis fand 1992 statt. In zwei Führungen berichtet Ramsmaier über dieses bedeutendste Relikt der kleinen jüdischen Gemeinde in Steyr.

141 Grabsteine – viele auch mit hebräischen Inschriften – erinnern an die einst hier lebende kleine jüdische Gemeinde. | Foto: Sophie Weigner
  • 141 Grabsteine – viele auch mit hebräischen Inschriften – erinnern an die einst hier lebende kleine jüdische Gemeinde.
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„Stollen der Erinnerung“

Ein 140 Meter langer Luftschutzstollen, der von Häftlingen des KZ-Nebenlagers Steyr-Münichholz zum Schutz der Bevölkerung vor Bombenangriffen gegraben wurde, ist Schauplatz der Ausstellung „Stollen der Erinnerung“. Der Weg beginnt mit den Krisen der 1930er-Jahre, dem „Anschluss“ 1938 und dem Ausbau der Steyr-Werke. Die Befreiung 1945, der Umgang mit den Tätern, das jahrzehntelange Schweigen nach dem Krieg und der Widerstand sind weitere Themen. Das Schicksal der Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge in Steyr wird anhand von Fotos, Dokumenten, Zeichnungen, Originalgegenständen und persönlichen Berichten anschaulich vermittelt.

Im „Stollen der Erinnerung“ verdeutlichen Fotos, Dokumente, Zeichnungen und persönliche Berichte die Umstände der Zwangsarbeit. | Foto: Mauthausen Komitee Steyr
  • Im „Stollen der Erinnerung“ verdeutlichen Fotos, Dokumente, Zeichnungen und persönliche Berichte die Umstände der Zwangsarbeit.
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Familiengruft Ludwig Werndl

Der Taborfriedhof ist nicht nur ein Ort der Erinnerung an die Verstorbenen, sondern auch ein einzigartiges Kulturjuwel in Steyr. Von besonderer kunsthistorischer Bedeutung ist der nach italienischem Muster errichtete Renaissancefriedhof mit umlaufendem Arkadengang und der Heiligenkapelle. Ungefähr in der Mitte der Arkaden befindet sich die imposante und erst kürzlich umfassend restaurierte Familiengruft Ludwig Werndl. Die beeindruckende Grabstätte wurde im Oktober 1899 fertiggestellt und weist bereits gestalterische Elemente des Jugendstils, wie aufwändige Schmiedearbeiten und Ornamentgläser, auf. In drei Führungen können Besucher mehr über dieses kulturelle Kleinod erfahren.
„Nutzen Sie die Gelegenheit, die Denkmäler in Steyr an diesem Tag kennenzulernen und Wissenswertes darüber zu erfahren. Vor allem den jüdischen Friedhof kann ich empfehlen: Er ist einer von zwei in ganz Oberösterreich“, rät Ramsmaier.

Ein kulturelles Kleinod: Die Familiengruft Ludwig Werndl. | Foto: Gabriele Schnabl
  • Ein kulturelles Kleinod: Die Familiengruft Ludwig Werndl.
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Infos & Programm

Das sind die Programmpunkte am Tag des Denkmals, 26. September, in Steyr:
•Jüdischer Friedhof
Von 14 bis 16 Uhr geöffnet, Führungen werden um 14.15 und 15.15 Uhr angeboten. Der Eingang liegt am Taborweg, zwischen Schnallentor und Taborrestaurant. Männliche Besucher werden gebeten, dem jüdischen Brauch entsprechend, eine Kopfbedeckung zu tragen.

•„Stollen der Erinnerung“
Am Tag des Denkmals kann der Stollen von 14 bis 17 Uhr bei freiem Eintritt besichtigt werden. Wichtig: Warme Kleidung einpacken!

•Werndl Familiengruft
Geöffnet von 7 bis 19 Uhr. Die Führungen dauern jeweils 45 Minuten und werden um 10, 11 und 13 Uhr angeboten.
Es gelten die 3 G's. Mehr Infos auf tagdesdenkmals.at

Im „Stollen der Erinnerung“ verdeutlichen Fotos, Dokumente, Zeichnungen und persönliche Berichte die Umstände der Zwangsarbeit. | Foto: Mauthausen Komitee Steyr
141 Grabsteine – viele auch mit hebräischen Inschriften – erinnern an die einst hier lebende kleine jüdische Gemeinde. | Foto: Sophie Weigner
Ein kulturelles Kleinod: Die Familiengruft Ludwig Werndl. | Foto: Gabriele Schnabl
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