Berufs-EM
Finale bei den EuroSkills: Erleichtert, erschöpft und ganz viel Jubel
Tag drei bei den EuroSkills in Polen – der große Finaltag, an dem alle Teilnehmenden ihre Wettbewerbe abschließen. Hektisch geht’s zu, wenn bei den letzten Handgriffen nach drei Tagen Arbeit wirklich jede Sekunde zählt. Wir waren bei einigen Steirerinnen und Steirern dabei.
DANZIG. Es sind die Besten Europas, die seit drei Tagen um Medaillen in 42 Berufen kämpfen: alles fertig ausgebildete Fachkräfte zwischen 18 und 25 Jahren, die eine Lehre, Fachschule oder berufsbildende höhere Schule besucht haben.
Für die EuroSkills werden sie von den nationalen Skills-Organisationen nominiert, in Österreich teilweise über Staatsmeisterschaften (die AustrianSkills) oder Bundeslehrlingswettbewerbe.
So ist es den Steirerinnen und Steirern beim Finale gegangen:
Um die Lehre bei Jugendlichen attraktiver und solche Berufe bekannt zu machen, werden solche Meisterschaften veranstaltet. Denn: Es tut sich zwar was bei den Lehrlingszahlen, aber sie gehen aktuell wieder runter. In der Steiermark gibt es mit 31. August knapp 13.900 Lehrlinge, um 1,4 Prozent weniger als vor einem Jahr.
Die Ausbildungsbetriebe (ca. 4.800 bilden in der Steiermark aktuell Lehrlinge aus) wurden sogar um 3,3 Prozent weniger. Trotz eines extremen Überhangs an offenen Lehrstellen in der Steiermark: 2.130 gibt es zurzeit, aber nur knapp 1.400 Lehrstellensuchende.
Das liegt daran, dass Unternehmen keine Lehrlinge finden, aber auch am demographischen Wandel, der sich bei Jugendlichen gerade in der Talsohle befindet, heißt es von der Wirtschaftskammer.
Der Finaltag ist der stressigste bei den EuroSkills: Jeder Bewerb hat eine fixe Schlusszeit, danach darf nicht mehr gearbeitet werden – und die Bewerbe sind so gestaltet, dass man nur knapp fertig wird. Alle Punkte zu holen ist so gut wie unmöglich. Dementsprechend hektisch versuchen alle Teilnehmenden, noch die letzten möglichen Punkte zu ergattern.
Das österreichische Team hat übrigens ein eigenes „Geheimzeichen“. An jedem Tisch steht eine rot-weiß-rote Fahne – nicht nur zu repräsentativen Zwecken: Geht es einem Teilnehmer schlecht oder braucht er irgendetwas (Traubenzucker ist sehr beliebt), legt er die Fahne um und einer der Teamleader kommt zur Hilfe.
Wenn (fast) alles erledigt ist und das Schlusssignal ertönt, zählt die Jury (bestehend aus den Coaches der Teilnehmenden) alle Punkte zusammen. Die Endergebnisse werden erst am Samstagabend im Zuge der Siegerehrung im EM-Stadion von Danzig bekanntgegeben. Die Steiermark darf in neun Berufen auf Medaillen hoffen – es bleibt also noch spannend.
Das war der erste Tag:
Die Reise findet auf Einladung der WKO statt.
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