Wegen hoher Nachfrage
Land setzt Eigenheim- und Sanierungsförderung aus

- Wegen hoher Nachfrage startet das Land eine Evaluierung von Förderungen im Wohnbau und Heizungstausch und setzt gewisse Förderschienen vorübergehend aus.
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Wegen zu hoher Nachfrage setzt das Land Steiermark diverse Förderungen im Umwelt- und Wohnbaubereich aus. Ein Evaluierungsprozess soll die Zukunft der Fördermodelle klären. Förderungsanträge, die bereits eingereicht wurden, werden weiterhin bearbeitet.
STEIERMARK. Die Wohnbau- und Umweltförderungen des Landes Steiermark haben in den letzten Jahren viele Haushalte unterstützt. Doch die hohe Nachfrage führt nun dazu, dass für bestimmte Förderungen seit Montagmittag (31. März, 12 Uhr) keine neuen Anträge mehr gestellt werden können. Betroffen sind folgende Förderungen:
- „Kleine Sanierung”
- Eigenheimförderung (Neubau)
- „Jungfamilien-Bonus” (Hausstandsgründung von Jungfamilien)
- Förderung für Wärmepumpen, Biomasse-Heizungen und Solarthermie (mit Ausnahme von „Sauber Heizen für Alle”)

- Betroffen ist unter anderem die Förderung für Wärmepumpen, Biomasse-Heizungen und Solarthermie.
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Tausende Vorhaben in Umsetzung
Alleine im Bereich der „Kleinen Sanierung” und „Umfassenden energetischen Sanierung” wurden alleine in diesem Jahr bereits rund 4.200 Förderungsansuchen bewilligt. Zum Vergleich: 2022 waren insgesamt rund 1.450 bewilligte Ansuchen.
Im Bereich Heizungstausch befinden sich aktuell rund 13.000 registrierte Vorhaben zum Heizungstausch in Umsetzung, die überwiegend im Laufe des Jahres zur Förderungsabwicklung gelangen werden. Diese hohe Zahl an Anträgen wertet Wohnbaulandesrätin Simone Schmiedtbauer als großen Erfolg. „Ich bin überwältigt vom Zuspruch für unsere Initiativen für leistbares Wohnen und nachhaltiges Heizen und freue mich, dass die verschiedenen Förderschienen so gut angenommen werden“, so Schmiedtbauer.

- "Jetzt gilt es, nicht zuletzt im Sinne eines verantwortungsvollen Umgangs mit Steuergeld, eine sinnvolle Evaluierung vorzunehmen, um auch weiterhin zielgerichtete und wirksame Unterstützungsmaßnahmen gewährleisten zu können", betont Landesrätin Simone Schmiedtbauer.
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Evaluierung bis Sommer
Um die Förderungen auch in Zukunft bestmöglich zu gestalten, startet das Land Steiermark eine umfassende Evaluierung. Eine Arbeitsgruppe unter der Leitung von Fachabteilungsleiter Michael Sebanz soll bis Sommer Vorschläge für eine Weiterentwicklung der Modelle erarbeiten. Wohnbaulandesrätin Simone Schmiedtbauer betont, dass es sich nicht um eine Kürzung des Wohnbaubudgets oder der Mittel für den Heizungstausch handle. Vielmehr gehe es darum, die Förderungen zielgerichtet und effizient weiterzuentwickeln – auch mit Blick auf geänderte wirtschaftliche Rahmenbedingungen.
„Wir wollen auf geänderte Rahmenbedingungen, etwa das baldige Auslaufen der unsäglichen KIM-Verordnung und die gesunkenen Zinsen, reagieren und unsere Unterstützungen in einem breiten Prozess gemeinsam mit den wichtigsten Akteuren im Wohnbau weiterentwickeln.“
Simone Schmiedtbauer, Wohnbaulandesrätin
So geht es jetzt weiter
Wie es nun weitergeht? Wer seinen Antrag bereits eingereicht hat, muss sich keine Sorgen machen: Dieser wird weiterhin regulär bearbeitet. Für die Förderungsschienen „Umfassende energetische Sanierung” und „Große Eigenheim-Sanierung” ist eine Beantragung übrigens noch bis 30. April möglich.

- Steirische Förderungen für Sanierungen, Neubauten und Heizungstausch sind ein Erfolg, doch die Nachfrage übersteigt die Erwartungen.
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Kritik am Förderungsstopp
Kritik am Aussetzen der Förderungen ließ nicht lange auf sich warten: „Das sind kurzsichtige Kürzungen, die uns langfristig teuer kommen“, warnt am Montagnachmittag die Grüne Klubobfrau Sandra Krautwaschl. „Jede Sanierung, jeder getauschte Heizkessel und jedes klimafitte Haus spart langfristig Milliarden, entlastet die Budgets und schützt das Klima.“ Besonders betroffen seien nicht nur tausende Steirerinnen und Steirer, die in klimafreundliche Lösungen investieren wollten, sondern auch die heimische Wirtschaft. Zahlreiche regionale Betriebe aus der Bau- und Haustechnikbranche müssten nun mit Auftragsrückgängen rechnen.
„Die Kürzungen verhindern, dass Investitionen dort ankommen, wo sie dringend gebraucht werden – in den steirischen Haushalten und in den steirischen Betrieben.“
Sandra Krautwaschl, Klubobfrau Grüne Steiermark
Die steirische KPÖ sieht in der Maßnahme des Landes „gerade jetzt in Zeiten der steigenden Wohn- und Heizkosten“ ein „falsches Signal“. „Als KPÖ haben wir bereits bei der Präsentation des Wohnbaupakets kritisiert, dass die Dotierung der Förderungen für den angekündigten Zweck nicht ausreichend sein wird. Zudem fehlt es weiterhin an Maßnahmen, um Menschen bei der unmittelbaren Wohnkostenbelastung zu unterstützen“, so KPÖ-Landtagsabgeordneter Alexander Melinz.
*Der Beitrag wurde um 15.53 Uhr um Stellungnahmen der Grünen und der KPÖ ergänzt.
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