Steirische Anzeigenstatistik
Um vier Prozent mehr polizeiliche Anzeigen

- Im Österreich-Vergleich verzeichnete die Steiermark 2023 den geringsten Anstieg der polizeilichen Anzeigen, dennoch sind mit 57.136 um 3,9 Prozent mehr Anzeigen als im Vorjahr erstattet worden.
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Die polizeilichen Anzeigen sind in der Steiermark im Jahr 2023 um knapp vier Prozent angestiegen. Besonders in den Bereichen der Gewalt- und Eigentumskriminalität stiegen die Anzeigen stark an, einen Rückgang gab es 2023 im Bereich der Suchtmittelkriminalität.
GRAZ. Im Österreich-Vergleich verzeichnete die Steiermark 2023 den geringsten Anstieg der polizeilichen Anzeigen, dennoch sind mit 57.136 um 3,9 Prozent mehr Anzeigen als im Vorjahr erstattet worden – diese Zahlen präsentierte die Landespolizeidirektion Steiermark am Montag.
"Durch vermehrte Präventionsarbeit entsteht eine Sensibilisierung in der Gesellschaft, die zu einer vermehrten Anzahl von Anzeigen führt", erklärt der stellvertretende Landespolizeidirektor Joachim Huber, der die damit verbundene Erhellung im Bereich der Dunkelziffern betont.
Zum siebten Mal in Folge konnte mehr als jede zweite Tat geklärt werden, mit 38.174 wurden insgesamt 2,1 Prozent mehr Tatverdächtige ausgeforscht als im Jahr zuvor. Bei den Tatverdächtigen handelte es sich 2023 in der Steiermark bei 37,9 Prozent um Fremde. Im Vergleich: 2022 waren es 35,8 Prozent fremde Tatverdächtige.

- Die am häufigsten verzeichnete Waffe bei Gewaltdelikten stellte 2023 erneut die Stichwaffe dar.
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Größter Anstieg bei Gewalt- und Eigentumskriminalität
Geringer als im österreichischen Durchschnitt, aber dennoch einen starken Anstieg der Anzeigen gab es 2023 bei der Eigentumskriminalität: 2023 wurden 14.948 Delikte in diesem Bereich zur Anzeige gebracht, ein Plus von 10,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die häufigste Tatörtlichkeit stellten dabei öffentliche Orte, Straßen und Parkplätze sowie Kellerabteile dar.
Die Kfz-Diebstähle stiegen im Jahr 2023 sogar um 22,3 Prozent auf 192 erfasste Delikte an und auch beim Taschen- und Trickdiebstahl wurden 2023 um 28,6 Prozent mehr Anzeigen erstattet (850 Delikte).
Anstieg außerdem im Bereich der Gewaltdelikte: 9.914 Fälle wurden 2023 angezeigt, was einer Steigerung von 6,5 Prozent im Vergleich zum Jahr 2022 entspricht. 2.379 Straftaten entfielen davon auf den Bereich Gewalt in der Privatsphäre – bei 62 Prozent der begangenen Gewaltdelikte ging eine Beziehung zwischen Täter und Opfer voraus.
Die am häufigsten verzeichnete Waffe stellte 2023 erneut die Stichwaffe dar. Insgesamt wurden 16 Morde verzeichnet, bei denen fünf männliche und elf weibliche Personen getötet wurden. Die Aufklärungsquote in diesem Bereich beträgt 100 Prozent. Erneut wurden, wie im Jahr 2022, 133 Anzeigen wegen Vergewaltigung erstattet.

- Die Kfz-Diebstähle stiegen im Jahr 2023 um 22,3 Prozent auf 192 erfasste Delikte an.
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Rückgang bei der Suchtmittelkriminalität
2023 stiegen auch in der Steiermark die Anzeigenzahlen im Bereich der Internetkriminalität erneut an: Es wurden 7.546 Anzeigen erstattet, ein Plus von 6,4 Prozent im Vergleich zum Jahr davor. 2023 verzeichnete die Polizei in der Steiermark auch im Bereich der Wirtschaftskriminalität eine Steigerung der Anzeigen von 11.093 im Jahr 2022 auf 11.650. Mit der daraus resultierenden Zunahme von fünf Prozent liegt der Anstieg jedoch unter dem österreichweiten Trend.
Einen Rückgang von 2,1 Prozent gab es einzig im Bereich der Suchtmittelkriminalität – 2023 wurden 3.762 Delikte nach dem Suchtmittelgesetz zur Anzeige gebracht. Der Rückgang ist laut Landespolizeidirektion wahrscheinlich auf eine Verlagerung der Kriminalität in den privaten Raum zurückzuführen: Suchmittel werden vermehrt über das "Darknet" beschafft, der Handel im öffentlichen Raum ist zurückgegangen.
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