Aufnahmetest
Medizinstudium: 364 Plätze für 2.603 Studierende in Graz

- Der Kampf um die begehrten Studienplätze ist auch heuer wieder groß.
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Am Freitag starteten die Aufnahmetests für das Medizinstudium in Graz, Linz, Innsbruck und Wien. Knapp 15.158 Studierende und 1.900 Studienplätze – das geht sich rein rechnerisch natürlich nicht aus. Für die Med Uni Graz gibt es 364 Plätze.
STEIERMARK. Der Andrang vor der Grazer Messe ist gewohnt hoch, wenn die angehenden Studentinnen und Studenten um die raren Plätze für das Medizinstudium kämpfen. Denn: Wer an den Medizinischen Universitäten Graz, Wien und Innsbruck und der Medizinischen Fakultät der JKU Linz Human- oder Zahnmedizin studieren will, muss vorab das Aufnahmeverfahren MedAT absolvieren und bestehen. Das ist die Voraussetzung für die Annahme. 1.900 Studienplätze sind für die Human- und Zahnmedizin in Österreich reserviert, 50 mehr als im Vorjahr. Und sie sind heiß begehrt, immerhin gibt's heuer 15.158 Anwärterinnen und Anwärter.

- Die Plätze für die Human- und Zahnmedizin sind heiß begehrt.
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Die Aufnahmeprozedur
Für die Med Uni Graz stehen 364 Plätze für das Studienjahr 2024/2025 zur Verfügung. Mindestens 95 Prozent der verfügbaren Studienplätze sind EU-Bürgerinnen und -Bürger vorbehalten. Mindestens 75 Prozent der verfügbaren Studienplätze stehen Personen zur Verfügung, die ihr Reifezeugnis in Österreich erworben haben beziehungsweise ein Reifezeugnis besitzen, welches einem in Österreich ausgestellten Reifezeugnis gleichgestellt ist. An Studienwerberinnen und -bewerber, die dem Kontingent "Nicht-EU" zugeordnet sind, können maximal fünf Prozent der verfügbaren Studienplätze vergeben werden. So viel zur offiziellen Erklärung.
Ein kleines Zahlenspiel
Voriges Jahr haben sich in Graz 2.589 Menschen für das Studium angemeldet, 2.033 haben ihr Glück auch probiert. Die Differenz: einfach nicht erschienen. Und heuer? Angemeldet haben sich 2.603, davon 2.393 für die Humanmedizin, 210 für die Zahnmedizin. Der Blick auf die Geschlechter zeigt, dass sich weit mehr Frauen dem Aufnahmetest stellen, nämlich 1.646. Wie viele aber insgesamt den Test auch gemacht haben, wird sich noch zeigen, die Zahlen werden noch veröffentlicht werden.

- Die Anwärterinnen und Anwärter müssen unterschiedliche Kompetenzen vorweisen.
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Der Aufnahmetest ist ein mehrteiliges, schriftliches Verfahren, bei dem sowohl schulisches Vorwissen aus den Bereichen Biologie, Chemie, Physik und Mathematik als auch Lesekompetenz, kognitive Fähigkeiten und sozial-emotionale Kompetenzen überprüft wird.
Die Anfänge in Graz
Die Med Uni Graz ist jung und kann doch auf eine lange Tradition zurückblicken. "Erst" im Jahr 2004 wurde aus der Medizinischen Fakultät eine eigenständige Universität. Dabei werden in der Landeshauptstadt schon seit 1863 Ärztinnen und Ärzte ausgebildet. "1782 kam es unter Joseph II. an der Universität zur Einführung des 'Medizinisch-chirurgischen Studiums', um die Ausbildung von Ärzten im gesamten Reich zu standardisieren. Am 13. Jänner 1863 wurde durch Kaiser Franz Joseph I. die Medizinische Fakultät gegründet", heißt es auf der Homepage. 1900 wurden erstmals Frauen zugelassen – Maria Schuhmeister war die erste Frau in Graz, die zum Doktor der gesamten Heilkunde promovierte. 1907 eröffnete sie in Baden eine eigene Praxis, verließ aber wenige Jahre später Österreich.

- Für die Med Uni Graz gibt es 364 Plätze für das Studienjahr 2024/2025.
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Ihr folgte Oktavia Aigner-Rollett. Sie schloss ihr Studium 1905 ab und wurde die erste Ärztin, die in Graz eine Praxis eröffnete. Ein von ihr angestrebter zweiter Doktortitel scheiterte am Widerstand der Professoren. 1935 wurde ihr der Titel Medizinalrat verliehen. Vor dem Paulustor befindet sich ein Denkmal, dass Aigner-Rollett gewidmet ist.
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