Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung
Noch immer werden weltweit Frauen "beschnitten"

In vielen afrikanischen Kulturen wird die Genitalverstümmelung als Ritual durchgeführt. (Symbolbild) | Foto: Annie Spratt/Unsplash
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  • In vielen afrikanischen Kulturen wird die Genitalverstümmelung als Ritual durchgeführt. (Symbolbild)
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Heute ist Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung. Denn weltweit gibt es nach Schätzungen der Vereinten Nationen ca. 200 Millionen Mädchen und Frauen, die eine Genitalverstümmelung erlitten haben. Die Dunkelziffer könnte sogar noch deutlich höher sein.

Die weibliche Genitalverstümmelung ist eine Menschenrechtsverletzung. Trotzdem sind jedes Jahr Millionen Frauen gefährdet. Am häufigsten trifft es ganz junge Mädchen - in manchen Ländern wird eine Verstümmelung direkt nach der Geburt durchgeführt, in anderen wiederum erst in der Pubertät. Die Klitoris der Betroffenen wird dabei teilweise oder sogar komplett entfernt, in Extremfällen wird zusätzlich die Vagina zugenäht, sodass nur eine kleine Öffnung für die Menstruation bleibt.

Die Hintergründe für die weibliche Genitalverstümmelung variieren je nach Herkunftsland und Ethnie stark. In einigen Kulturen ist sie sogar eine Voraussetzung, um heiraten zu können. Durch den Eingriff soll die Sexualität der Frau kontrolliert und eingeschränkt werden, um die Jungfräulichkeit bis zur Ehe und die Treue nach der Eheschließung zu gewährleisten. Besonders verbreitet ist die Praxis der "Beschneidung" in Afrika, Asien und dem Mittleren Osten, aber auch in Europa ist sie keine Seltenheit.

Frauen traditioneller Stammeskulturen sind besonders häufig betroffen. (Symbolbild) | Foto: Annie Spratt/Unsplash
  • Frauen traditioneller Stammeskulturen sind besonders häufig betroffen. (Symbolbild)
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Während und nach der Verstümmelung erleiden die betroffenen Frauen starke Schmerzen, oft sind lebenslange Komplikationen und psychische Traumata die Folge. Denn die Eingriffe werden häufig ohne geeignete medizinische Instrumente durchgeführt, weshalb das Infektionsrisiko sehr hoch ist und immer wieder Frauen verbluten.

Körperliche und psychische Folgen laut Unicef

  • Schmerzen beim Wasserlassen und während der Menstruation
  • Schwere Entzündungen, Abszesse
  • Starke Blutungen, die bis zum Tod durch Verbluten führen können
  • Verlust von sexueller Empfindung
  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
  • Unfruchtbarkeit
  • Blasenentzündung oder -lähmung, Inkontinenz
  • Blutvergiftung
  • Tetanus
  • Übertragung von Krankheiten wie HIV/AIDS
  • Schmerzen, Blutungen und Komplikationen bei der Geburt
  • Aufschneiden und erneutes Zunähen der Vagina, etwa für die Geburt
  • Depressionen
  • Angstzustände
  • Geringes Selbstbewusstsein

Initiativen gegen Genitalverstümmelung

Betroffene von geschlechtsbezogener Gewalt kommen weltweit nur selten zu Wort, entweder weil das Thema tabuisiert wird oder weil die Angst vor Ausgrenzung zu groß ist. Deshalb stellt die Beendigung von weiblicher Genitalverstümmelung ein wichtiges Ziel der 2030 Agenda für nachhaltige Entwicklung dar. Die Vereinten Nationen arbeiten daran, bedrohte Frauen und ihre Familien zu informieren und aufzuklären. Außerdem soll die Handlung zukünftig auch strafrechtlich belangt werden können.

Du möchtest dich näher informieren oder dich für betroffene Frauen einsetzen? Hier geht es zu den Initiativen der UNICEF.

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In vielen afrikanischen Kulturen wird die Genitalverstümmelung als Ritual durchgeführt. (Symbolbild) | Foto: Annie Spratt/Unsplash
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