Bei der GW St. Pölten kriselt's

- <b>425 Mitarbeiter sind bei der GW St. Pölten</b> beschäftigt. Akut seien keine Arbeitsplätze gefährdet.
- Foto: www.fotoprofis.at/Gerald Lechner
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Kürzung von Förderungen und schlechte Auftragslage machen dem Vorzeigebetrieb zu schaffen.
ST. PÖLTEN (jg). Industriell, integrativ, innovativ – Die GW St. Pölten ist in vielerlei Hinsicht ein Vorzeigebetrieb. Einen Teil der Belegschaft bilden zum Beispiel Menschen mit physischen beziehungsweise mentalen Einschränkungen. Vom maßgefertigten Schaltschrank bis zu einer durchdachten Steuerung – Kunden werden hier fündig. Mit innovativen Produktionen wie dem Elektroroller UCARVER oder dem mi-bike sorgte das Unternehmen mit 425 Mitarbeitern für Aufhorchen. Jüngst machten allerdings Gerüchte über "hohe Verluste" und Kürzungen bei den Mitarbeitern die Runde. Steckt die GW St. Pölten in einer Krise?
Kürzung von Förderungen
"Angefangen hat es 2009, seither erfangen wir uns nicht wirklich", sagt Dietmar Fenz. "Momentan geht es uns nicht sehr gut." Laut dem Betriebsrat musste das Unternehmen im vergangenen Jahr einen Verlust hinnehmen. Aufträge blieben aus und durch die Kürzung von Förderungen sei die Situation verschärft worden: Heute ziele man am Arbeitsmarkt auf die Generation 50plus ab. Für Menschen mit Behinderungen gebe es daher weniger Mittel, wie etwa schon seitens des Wohnprojekts "DomiZiel" beklagt wurde.
Ziel: Arbeitsplätze erhalten
Laut Fenz sei die Stimmung betrübt. Im Zuge einer Betriebsversammlung sei beschlossen worden, auf freiwillige Leistungen wie zum Beispiel die Schmutzzulage zu verzichten. Ein freiwilliger Gehaltsverzicht stehe im Raum. Auf alles wolle man aber nicht verzichten, so Fenz, dem es nicht zuletzt in laufenden Gesprächen mit der Geschäftsführung vor allem darum gehe, so viele Arbeitsplätze wie möglich zu erhalten. Akut seien laut dem Betriebsrat allerdings noch keine Arbeitsplätze gefährdet. "Wir sind in einer Phase, in der wir schauen, was die bislang getätigten Maßnahmen bringen", so Fenz. "In weiterer Folge muss man eventuell schauen, wo es noch weitere Einsparungsmöglichkeiten gibt."
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