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Amaranth, Sorghum & Hirse sind Zukunft für NÖs Getreideanbau

- Wir unser Weizen bald nicht mehr Nummer 1-Getreide sein?
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- hochgeladen von Mariella Datzreiter
Die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig Versorgungssicherheit ist. In dieser Phase war es besonders gut, dass ein Großteil von Lebensmitteln aus der Region kommen. Dies schont auch unser Klima, da durch kürzere Transportwege auch der CO2-Ausstoß geringer ist. Damit dies auch in Zukunft gesichert werden kann, soll der Getreideanbau noch besser an die klimatischen Bedingungen in Niederösterreich angepasst werden.
NÖ(red.) Jeder zweite Acker Österreichs ist statistisch gesehen in Niederösterreich. Dies zeigt die enorme Bedeutung, die Niederösterreich in Sachen Getreideanbau hat. Um dieser Rolle auch künftig gerecht zu werden und auch weiterhin die hohen Standard zu halten, hat die ecoplus GmbH ein Forschungsprojekt auf die Beine gestellt, das sich mit alternativen Getreidelösungen für NÖ beschäftigt.
"Klimatech" – Gemeinsame Projekte für schnelle Lösungen
Ein Betrieb, der sich im Kooperationsprojekt „Klimatech“ engagiert, ist die GoodMills Österreich GmbH. Geschäftsführer Peter Stallberger:
„Viele aktuelle Problemstellungen in der Lebensmittelwirtschaft sind völlig neuartig. Es gibt keine Erfahrungswerte und wir müssen möglichst schnell kreative Konzepte und innovative Lösungen entwickeln. Die Zusammenarbeit im Cluster ist dabei ein enormer Vorteil. Im Lebensmittel Cluster ist nicht nur die gesamte Branchenvielfalt vertreten, sondern auch die wichtigsten Forschungseinrichtungen. Alleine wären so vielschichtige, komplexe Herausforderungen kaum oder nur mit erheblichem Aufwand zu meistern.“
Klima als wichtiger Faktor
Ein Beispiel für die klimabedingte Veränderung von Produkteigenschaften ist der Weizen - Österreichs wichtigstes „Brotgetreide“. Längere Trockenperioden verändern die Eigenschaften des Weizens, der dadurch sowohl für die Mühlen als auch für die lebensmittelproduzierenden Betriebe immer schwieriger zu verarbeiten wird. Im überbetrieblichen Kooperationsprojekt „Klimatech“ werden nun einerseits die Verarbeitungseigenschaften von alternativen Getreidesorten untersucht, die bei uns angebaut werden und mit den sich ändernden klimatischen Bedingungen gut zurechtkommen. Andererseits werden die genauen Mischungsverhältnisse erforscht, damit beliebte Produkte wie Semmeln oder Schnitten auch künftig den Ansprüchen der Kundinnen und Kunden an Qualität und Geschmack entsprechen.
Zum Projekt "Klimatech"
Durch die Klimaveränderungen ist es in den vergangenen Jahren zu längerfristigen Trockenperioden gekommen, die vor allem auf die Zusammensetzung des Weizens, Österreichs wichtigstem „Brotgetreide“, starke Auswirkungen haben. Die Trockenheit führt zu einer höheren Stickstoffkonzentration im Boden, der im Weizen zu Eiweiß gebunden wird. Durch den gesteigerten Proteingehalt lassen sich Weizenmehle in der gewerblichen und industriellen Produktion schwieriger verarbeiten. Bei Feinbackwaren, Kuchen, Keksen und Waffeln sind solche Mehle kaum einsetzbar. Bäckereien und Waffelerzeuger sind daher intensiv auf der Suche nach einer Lösung, um den gesteigerten Eiweißgehalt auf natürlichem Weg durch die Beimischung alternativer, heimischer Körnerfrüchte auszugleichen.
Es wird also erforscht, inwieweit alternative Getreidefrüchte wie Sorghum, Hirse, Buchweizen und Amaranth dem Weizen beigemischt werden können, um so auch weiterhin den Konsumenten (Fein)Backwaren in gewohnter Qualität und aus regionalen Rohstoffen anbieten zu können.
Unternehmenspartner:
Ankerbrot GmbH & Co KG
CSM Austria GmbH
Goodmills Österreich GmbH
Hans Frauenlob Hochmühle
Haubis GmbH
Josef Manner & Comp. AG
Pfahnl Backmittel GmbH
Strobl Naturmühle GmbH
Forschungspartner:
Institut für Lebensmitteltechnologie der Universität für Bodenkultur Wien
HTL für Lebensmitteltechnologie
Getreide- und Biotechnologie Wels
Assoziierte Partner:
Landwirtschaftskammer Niederösterreich
Landwirtschaftskammer Oberösterreich
Landwirtschaftskammer Burgenland


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