Mülldeponie in St. Pölten
Organisation Greenpeace schaltet sich ein

- Detailaufnahme Müll vom Zwischenlager Nord.
- Foto: Greenpeace
- hochgeladen von Franziska Stritzl
Aufnahmen der Umweltschutzorganisation Greenpeace zeigen mutmaßlich rechtswidriges Vergraben von Restmüll auf der Deponie "Am Ziegelofen". Die Organisation fordert die sofortige Sperrung der Deponie und eine fachgerechte Entsorgung des verscharrten Mülls.
ST. PÖLTEN. Seit den frühen Morgenstunden läuft eine unangekündigte behördliche Kontrolle auf der Deponie "Am Ziegelofen". Dabei geht es um schwere Vorwürfe, wonach unbehandelter Rest- und Sperrmüll aus Haushalten und Gewerbe illegal vergraben wurde. Bereits seit Oktober war ein Team von Greenpeace immer wieder vor Ort und hat dokumentiert, wie unbehandelte Mengen von Rest- und Sperrmüll aus Haushalten und Gewerbe auf der Deponiefläche vergraben werden.

- Die Behörden sollen klären, wie viel Müll tatsächlich unrechtmäßig vergraben wurde.
- Foto: Greenpeace
- hochgeladen von Franziska Stritzl
"Im Restmüll kann alles landen, auch Problem- und Schadstoffe aus Batterien, Akkus, Farben, Altmedikamenten und Fotochemikalien. Damit es keine schwerwiegenden Folgen für die Umwelt hat, müssen diese Abfälle vor der Deponierung durch Verbrennen oder Abtrennen unschädlich gemacht werden. Es ist grob fahrlässig, dass solche Problemstoffe in St. Pölten augenscheinlich einfach verscharrt wurden“, kritisierte Greenpeace-Sprecher Stefan Stadler.
Mehrere tausend Tonnen Müll
2019 wurde die Deponie "Am Ziegelofen" wurde 2019 von der Stadt St. Pölten an die Zöchling Abfallverwertungs GmbH verkauft und privatisiert. Seitdem beklagten sich die Anrainer mehrfach über Geruchsbelästigung.

- Bereits seit Oktober war Greenpeace immer wieder vor Ort.
- Foto: Greenpeace
- hochgeladen von Franziska Stritzl
Greenpeace veröffentlichte nun Bilder und Videos über die Deponie. Zu sehen sind große Mengen an Restmüllsäcken, Matratzen, Plastikkübeln und undefinierbaren Verpackungen, die auf der Deponiefläche vergraben werden. An den Hängen des Müllberges ragen Müllreste aus der Erde, während auf einer Fläche von mehr als 15.000 Quadratmetern tausende Tonnen Müll abgelagert wurden. Wie hoch der Anteil an unbehandeltem Restmüll tatsächlich ist, bleibt laut Greenpeace Aufgabe der Behörden, zu klären.
Forderungen nach sofortigem Handeln
Greenpeace verlangt die unverzügliche Sperrung der Deponie und die Rückführung sowie fachgerechte Behandlung des vergrabenen Mülls. "Dass solche massiven Missstände hierzulande überhaupt möglich sind, ist zutiefst alarmierend“, so Stadler weiter. "Es braucht unbedingt in ganz Österreich mehr unabhängige Kontrollen von Deponien und Entsorgungsbetrieben sowie scharfe Sanktionen bei unrechtmäßigem Verhalten."
Die Deponie wurde nun vorerst geschlossen - "Die Schließung war wichtig, weil ein weiteres Einbringen des Materials würde unsere Erhebungen erschweren“, informiert Leopold Schalhas, Leiter der Abteilung, gegenüber ORF NÖ. Es jedoch nur die Deponie von der Schließung betroffen, nicht die Müllkompostierungsanlage und das Zwischenlager.
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.