"Uheber": Was keiner erklären kann

ZILLERTAL (fh). Es gibt sie überall im Zillertal die sogenannten "Uheber"– Menschen die durch gefestigte Rituale in enger Verbindung mit dem Glauben heilen können. Das Mysterium rund um die "Uheber" ist groß denn wer immer darüber mehr erfahren will und vielleicht eine wenig zu neugierig wird, stößt auf eine Mauer des Schweigens.

Mündliche Überlieferung

Es gibt nichts Schriftliches über die Praktiken der "Uheber" (männliche sowie weibliche Personen - Anm. der Redaktion) denn die Überlieferung passiert mündlich. Eine mittlerweile verstorbene Frau aus dem Zillertal war bekannt dafür Warzen verschwinden zu lassen und Beweise für ihre Fähigkeit gibt es genügend (sie hat ihre Gabe an die Tochter weitergegeben). "Als junger Mann hatte ich beide Hände voller Warzen und konnte kaum mein Arbeit ausüben geschweige denn meinem Sport (Torwart im Fußball) nachgehen. Ich war bei unzähligen Medizinern und wirklich helfen konnte mir niemand. Dann hat man mir diese Frau im Zillertal empfohlen und ich habe mir gedacht es kann ja nicht schaden", erklärt ein ehemaliger Betroffener aus Wörgl. Die Zillertalerin hat ihn mit Hilfe ihrer Methoden von seinem Leiden befreit und das ist nur eines von vielen Beispielen. Auch das Blutstillen ist ein Phänomen das die "Uheber" beherrschen und auch hier hat die moderne Medizin kein glaubwürdige Erklärung dafür. Innerhalb weniger Augenblicke sind "Uheber" in der Lage starke Blutungen zum Stoppen zu bringen und auch dafür gibt es Beispiele en masse. Informationen über die "Uheber" sind spärlich und werden in der Regel über Bekanntschaften weitergegeben. Die "Uheber" dürfen keinerlei finanzielle Abgeltung annehmen, da ansonsten keine Chance besteht ein etwaiges Leiden zu heilen. 

Schweigen

Immer wieder wurde versucht über die Fähigkeiten dieser Menschen zu berichten doch das Schweigen innerhalb der Bevölkerung ist und bleibt beharrlich. Niemand maßt sich an genau Bescheid zu wissen und die "Uheber" selbst reden nicht über ihr Werk. Das Schweigen hat seinen Grund und das weiß im Zillertal bereits jedes Kind.