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Baumpflanzung im Herbst ist der ideale Zeitpunkt

Wer im Herbst einen Baum pflanzt, ist auf dem richtigen Weg.  | Foto: fotolia
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  • Wer im Herbst einen Baum pflanzt, ist auf dem richtigen Weg.
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Die Pflanzung von Bäumen im Herbst hat sich unter Gärtnern und Landschaftsarchitekten als die bevorzugte Methode etabliert. Dieser Zeitpunkt bietet optimale Bedingungen für das Anwachsen der Bäume und ist sowohl für Laub- als auch für Nadelgehölze geeignet. In diesem Artikel werden die Vorteile der Baumpflanzung im Herbst sowie praktische Tipps und Empfehlungen zur erfolgreichen Umsetzung besprochen.

TIROL (red). Einen Baum im Herbst zu pflanzen, bringt zahlreiche Vorteile mit sich. Welche das genau sind und wie Sie richtig vorgehen, lesen sie hier. 

1.Ideales Wurzelwachstum:
Der Herbst ist eine Zeit, in der die Bodentemperaturen noch relativ hoch sind, während die Lufttemperaturen allmählich sinken. Diese moderaten Bedingungen sind ideal für das Wurzelwachstum. Während die oberirdischen Teile der Bäume ihre Aktivität zurückfahren und sich auf den Winter vorbereiten, bleiben die Wurzeln bis zum Frost aktiv und können sich in der neuen Umgebung etablieren. Dadurch haben die Bäume im Frühling bereits ein gut entwickeltes Wurzelsystem, um kräftig auszutreiben.

2. Günstigere Wetterbedingungen:
Im Herbst regnet es in der Regel häufiger, was die Bewässerung reduziert und dem Baum einen feuchteren Boden für das Anwachsen bietet. Diese natürlichen Niederschläge sind oft regelmäßiger als in den trockenen Sommermonaten, wodurch der Stress durch Wassermangel minimiert wird. Zudem gibt es im Herbst weniger extreme Temperaturschwankungen, was das Risiko von Trockenstress und Hitzeschäden verringert.

3. Erhöhte Frosttoleranz:
Herbstgepflanzte Bäume haben Zeit, sich auf den kommenden Winter vorzubereiten. Sie entwickeln eine größere Frosttoleranz, da sie sich schrittweise an die kälteren Temperaturen anpassen können. Dies reduziert das Risiko von Frostschäden im Vergleich zu im Frühling gepflanzten Bäumen, die oft unerwarteten Kälteeinbrüchen ausgesetzt sind.

Wahl des richtigen Standorts und Bodenvorbereitung

Ein erfolgreicher Start beginnt mit der Wahl des richtigen Standorts. Bäume benötigen ausreichend Platz, sowohl über als auch unter der Erde, um sich voll zu entfalten. Hier sind einige Überlegungen:

  • Lichtbedarf: Beachten Sie den Lichtbedarf der Baumart. Während Obstbäume und viele Laubgehölze volle Sonne bevorzugen, gedeihen einige Arten wie der Ahorn auch im Halbschatten.
  • Bodenbeschaffenheit: Der Boden sollte gut durchlässig sein. Verdichtete oder sehr lehmige Böden können das Wurzelwachstum einschränken und zu Staunässe führen, was besonders im Winter gefährlich werden kann. Lockern Sie den Boden vor der Pflanzung und fügen Sie gegebenenfalls Kompost oder Sand hinzu, um die Bodenstruktur zu verbessern.
  • Wurzelraum: Achten Sie darauf, dass der Baum genügend Raum für die Ausbreitung seiner Wurzeln hat. Bei großen Bäumen kann der Wurzelbereich mehrere Meter umfassen, daher sollten andere Pflanzen oder bauliche Hindernisse wie Mauern oder Leitungen nicht in unmittelbarer Nähe des Pflanzlochs sein.

Pflanzvorgang Schritt für Schritt
1. Pflanzloch ausheben:
Das Pflanzloch sollte etwa doppelt so breit wie der Wurzelballen und tief genug sein, dass der Baum in der gleichen Tiefe wie in der Baumschule gesetzt wird. Der Wurzelhals (Übergang zwischen Stamm und Wurzeln) sollte leicht über dem Bodenniveau liegen, um ein Einsinken zu vermeiden.

2. Boden vorbereiten: Mischen Sie den Aushub mit Kompost, um den Boden zu verbessern. Verzichten Sie auf stark düngende Mittel, da diese das Wurzelwachstum anfangs hemmen könnten.

3. Baum einsetzen: Setzen Sie den Baum vorsichtig in das vorbereitete Loch und richten Sie ihn gerade aus. Achten Sie darauf, die Wurzeln nicht zu beschädigen. Füllen Sie das Loch schichtweise mit Erde auf und treten Sie diese leicht an, um Hohlräume zu vermeiden, die später zu einer schlechten Verwurzelung führen könnten.

4. Angießen: Nach dem Einpflanzen sollte der Baum gründlich gewässert werden, um den Boden zu setzen und den Wurzeln direkten Kontakt zur Erde zu ermöglichen. In den ersten Wochen nach der Pflanzung sollte der Baum regelmäßig gegossen werden, besonders bei trockenen Herbstperioden.

5. Mulchen: Eine Mulchschicht aus organischem Material, wie Rindenmulch oder Laub, hilft dabei, die Bodenfeuchtigkeit zu bewahren und den Baum vor starken Temperaturschwankungen zu schützen. Achten Sie darauf, den Mulch nicht direkt am Stamm anzuhäufen, um Fäulnis zu vermeiden.

6. Baumstützen anbringen (falls nötig): Gerade bei größeren Bäumen kann es sinnvoll sein, sie in den ersten Jahren mit Pfählen zu stützen. Dies verhindert, dass Wind den Baum bewegt und die noch jungen Wurzeln schädigt. Entfernen Sie die Stützen nach etwa zwei Jahren, damit der Baum sich eigenständig stabilisieren kann.

Pflege nach der Pflanzung

Auch wenn der Baum im Herbst gepflanzt wurde, benötigt er Aufmerksamkeit, um sich optimal zu entwickeln:

  • Bewässerung: Auch in den Herbstmonaten sollte darauf geachtet werden, dass der Baum ausreichend Wasser erhält. Besonders in frostfreien Perioden im Winter ist es ratsam, bei Trockenheit zu wässern.
  • Schutz vor Wildverbiss: In vielen Gegenden können Rehe, Hasen oder andere Wildtiere im Winter Rinde und Knospen junger Bäume beschädigen. Ein Schutzgitter um den Stamm kann hier Abhilfe schaffen.
  • Winterschutz: Bei besonders empfindlichen Baumarten kann ein zusätzlicher Winterschutz aus Jute oder speziellen Vliesmaterialien notwendig sein, um Frostschäden zu vermeiden. Besonders junge Bäume, die frisch gepflanzt wurden, sind anfällig.

Fazit

Der Herbst ist der perfekte Zeitpunkt, um Bäume zu pflanzen. Die milden Temperaturen und die feuchten Wetterbedingungen schaffen ideale Voraussetzungen für das Anwachsen der Wurzeln. Durch die richtige Standortwahl, sorgfältige Bodenvorbereitung und fachgerechte Pflanzung kann der Baum gestärkt in den Winter gehen und im Frühjahr optimal austreiben. Die Herbstpflanzung bietet nicht nur Vorteile für das Wurzelwachstum, sondern erleichtert auch die Pflege, da der Wasserbedarf durch regelmäßige Niederschläge weitgehend gedeckt wird.

Ein besonderer Vorteil der Baumpflanzung im Herbst liegt in der Robustheit der Bäume gegen Frost und Winterstürme, da sie ausreichend Zeit haben, sich zu akklimatisieren. Mit einer guten Pflege und etwas Geduld werden diese im Herbst gepflanzten Bäume kräftig anwachsen und sich langfristig gut entwickeln.

Für Gärtner und Baumbesitzer bedeutet dies: Der Herbst ist nicht nur die Zeit der Ernte, sondern auch die beste Jahreszeit, um die Zukunft des Gartens zu sichern und neue Gehölze zu pflanzen.

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