Bodenverbrauch
Bauland: Was keiner hergeben will
Seit Jahren wird in unserer Region bzw. im Land Tirol über den sogenannten "leistbaren Wohnraum" debattiert. In Sonntagsreden versucht die vermeintlich hohe Politik den Eindruck zu vermitteln man hätte Möglichkeiten in die Preisgestaltung einzugreifen doch die Realität sieht anders aus.
BEZIRK SCHWAZ (red). Grundstückspreise weit jenseits der 1.000,- Euro sind auch in unserer Region keine Seltenheit mehr und während private Wohnbauträger einen Appartementblock nach dem anderen hinstellen um ihn an potente Kunden aus dem In- und Ausland zu verkaufen, schaut "Otto-Normalverbraucher" durch die Finger. Nun wird offen über eine Abgabe für brachliegendes Bauland debattiert, doch die ÖVP-geprägte Klientelpolitik der letzten Jahrzehnte hat dazu geführt, dass es in zahlreichen Gemeinden zwar Bauland gibt, jedoch niemand ein Interesse daran hat selbiges zu verkaufen.
Abgabe für brachliegendes Bauland
In einem kürzlich ausgestrahlen Bericht des ORF (Magazin Eco) wurde offen über besagte Abgabe diskutiert und im Burgenland, sowie in Salzburg und Oberösterreich ist sie bereits Realität. Für ein 3.000 qm großes, unbebautes Grundstück muss man etwa im Burgenland über 8.000,- € im Jahr an abgaben zahlen. Ob diese Abgabe die betreffenden Personen dazu bewegt ihre Grundstücke zu verkaufen darf aber zumindest bezweifelt werden. Es verhält sich ähnlich wie mit der Leerstands- bzw. Freizeitwohnsitzabgabe: Wem es finanziell nicht wirklich wehtut wird keinen Anlass sehen etwas zu ändern.
Baulandreserve: "Spitzenreiter"
In unserer Region sind die jeweiligen Spitzenreiter in Sache Baugrundreserve die Gemeinden Schwaz (442.263 qm bei einer Fläche von 20,21 qkm), Jenbach (319.723 qm bei einer Fläche von 15.23 qkm) sowie Fügen (303.390 bei einer Fläche von 6,46 qkm). Die Liste Fritz hat besagte Reserven erhoben (abrufbar auf: https://listefritz.at/baulandreserven-tirol/) und fordert: " Um nicht tausende Quadratmeter Grund und Boden neu widmen zu müssen, wollen wir diese bestehenden, gewidmeten Baulandgrundstücke endlich mobilisieren. Unser Vorschlag: Jede Gemeinde muss 10% dieser Baulandreserve als Vorbehaltsfläche für den geförderten Wohnbau ausweisen. Sorgsam, vernünftig und mit Augenmaß wird aus diesen Baugrundstücken dann nach und nach leistbarer Wohnraum."
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