Mostviertler Garten-Tipp
Was Schneeglöckchen mit Spinat zu tun haben
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- Gärtnern im Rhytmus der Natur: Wenn die Schneeglöckchen erblühen, ist es an der Zeit, den Spinat auszusäen.
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Gärtnern im Takt der Natur – was haben Schneeglöckchen mit der Aussaat von Spinat zu tun?
MOSTVIERTEL. Mancherorts blühen schon die ersten Schneeglöckchen – ein Zeichen, dass der Frühling in kleinen Schritten naht. Ihr Blühbeginn markiert auch den Start der ersten Jahreszeit im sogenannten phänologischen Kalender.
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- Gärtnern im Rhytmus der Natur: Wenn die Schneeglöckchen erblühen, ist es an der Zeit, den Spinat auszusäen.
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Orientierung an der Natur
Dieser ist in zehn Jahreszeiten unterteilt und seit jeher ein wertvolles Werkzeug für Gärtnerinnen und Gärtner. Zeigerpflanzen wie Schneeglöckchen zeigen in "Echtzeit", wann bestimmte Arbeiten im Garten sinnvoll sind.
Durch den Klimawandel verschieben sich die Jahreszeiten: Der Frühling beginnt früher, der Herbst dauert länger. Das eröffnet neue Möglichkeiten im Gemüsegarten. So können Pflanzen früher ausgesät und gepflanzt sowie länger geerntet werden. Gleichzeitig brauchen bewährte Gemüsearten zunehmend angepasste Anbauzeiten. Beispielsweise bilden Flachwurzler wie Salat im heißen Hochsommer oft keine schönen Köpfe mehr aus. Auch Spinat sollte eher zeitiger im Frühling und später im Herbst angebaut werden.
Gerade in Zeiten des Wandels hilft es, sich beim Gärtnern an der Natur zu orientieren. Der phänologische Kalender ist im Hinblick auf den Klimawandel nützlich, weil er flexibel auf regionale und jahreszeitliche Veränderungen reagiert.
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- Gärtnern im Rhytmus der Natur: Wenn die Schneeglöckchen erblühen, ist es an der Zeit, den Spinat auszusäen.
- Foto: Hebret Wildeis
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Pflanzen aus südlichen Gefilden
"Aufgrund der wärmeren Sommer und milderen Winter, können Pflanzen in den Garten geholt werden, die eigentlich aus südlicheren Gegenden bekannt sind. Dreilappige Papau, Feige, Maulbeere, Kakibaum, Ingwer oder Essbare Ölweide kommen mit trockenen und heißen Bedingungen wunderbar zurecht. Bei der Pflanzung sollten je nach Region vorzugweise Kübelpflanzungen bzw. geschützte Standorte gewählt werden", so Katja Batakovic, fachliche Leiterin der Bewegung "Natur im Garten".
Zehn statt vier Jahreszeiten – Der phänologische Kalender:
- Vorfrühling: Erste Blüte von Haselnuss, Schneeglöckchen und Salweide, in den alpinen Lagen, Austrieb des Bergahorns. Freilandaussaat von Spinat, Radieschen, Ackerbohne, Erbse
- Erstfrühling: Blüte von Buschwindröschen, Forsythie, Schlehdorn und Berg-Ahorn, bald darauf entfalten Vogelbeere, Rosskastanie und Rotbuche ihre Blätter. Aussaat von Karotte, Pastinake, Rote Rübe; Pflanzung von Kopfsalat, Kohlrabi, Kartoffel, Steckzwiebel
- Vollfrühling: Blüte von Apfel, Blattentfaltung der Stiel-Eiche, an den Fichten sind die Maitriebe zu sehen, Rosskastanie, Flieder, Walderdbeere, Vogelbeere blühen. Aussaat von Bohnen, Brokkoli, Karfiol, Salat; Pflanzung frostempfindlicher Gemüsearten wie Melanzani, Paradeiser, Paprika/Chili (wer trotzdem auf Nummer sicher gehen will: sensible Kulturen sollten erst nach den Eisheiligen Mitte Mai ins Freiland)
- Frühsommer: Blühbeginn Schwarzer Holunder, Weißdorn und erste Gräser. Weiterhin Aussaat von Bohne, Brokkoli, Sommersalaten, Winterkarotte; Pflanzung von Kohlgewächsen (Grünkohl, Grün- und Rotkraut); Erste Ernten: Erdbeere, Salat, Spargel
- Hochsommer: Blüte der Winterlinde und Wegwarte, reife wilde Walderdbeeren und Heidelbeeren, im Garten reifen Johannisbeeren, Marillen und Süßkirschen. Auspflanzen von Chinakohl, Endivie, Knollenfenchel, Zuckerhut, Kräuterernte und Verarbeitung
- Spätsommer: Fruchtreife von Frühapfel (z.B. Klarapfel), Frühzwetschke, Vogelbeere; Blüte von Heidekraut und Herbstanemone. Aussaat von Frühlingszwiebeln, Radieschen, Spinat, Feld-/Vogerlsalat; Auspflanzen von Herbst- und Wintersalaten, Endivie, Radicchio
- Frühherbst: einsetzende Fruchtreife von Schwarzem Holunder und Kornelkirsche/Dirndl, Blüte der Herbstzeitlose. Aussaat von Radieschen, Spinat, Feld-/Vogerlsalat; Auspflanzen von Spätsorten der Endivie, Zuckerhut; Knoblauch stecken
- Vollherbst: Fruchtreife von Stiel-Eiche, Rosskastanie, Walnuss; Laubfärbung z.B. bei Rotbuche, Rosskastanie, Wein. Folgesaat von Spinat und Feld-/Vogerlsalat
- Spätherbst: Blattfärbung Stiel-Eiche, Laubfall bei Vogelbeere, Nadelfärbung bei Lärche, Laubfall bei Rotbuche. Aussaat von Kaltkeimern wie Guter Heinrich, Kerbelrübe, Bibernelle, Waldmeister, Süßdolde
- Winter: Stiel-Eiche, Apfel oder Lärche haben mehr als die Hälfte ihrer Blätter bzw. Nadeln verloren, Vegetationsruhe. Aussaat von Kaltkeimern; Wintergemüse schützen, bei Plusgraden ernten, Chicorée treiben
Mehr Infos auf naturimgarten.at
Weitere Garten-Tipps aus dem Mostviertel findet man in unserem Channel auf MeinBezirk.at/garten-tipps
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