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Tradition, die zur Kreativität anregt

Tipp der Lehrlinge Lisa und Lisa:
Auf jeden Fall vor Lehrbeginn ein Praktikum machen. Mindestens eine Woche lang. Erst dann wird man die jeweiligen Anforderungen des Berufs erkennen und für sich sehen, ob man das machen will. Wenn ja: Es ist ein abwechslungsreicher und kreativer Beruf, der durchaus Spaß macht. (links: Lisa Bernsteiner, rechts: Lisa Leitner) | Foto: Wildbild / Freund
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  • Tipp der Lehrlinge Lisa und Lisa:
    Auf jeden Fall vor Lehrbeginn ein Praktikum machen. Mindestens eine Woche lang. Erst dann wird man die jeweiligen Anforderungen des Berufs erkennen und für sich sehen, ob man das machen will. Wenn ja: Es ist ein abwechslungsreicher und kreativer Beruf, der durchaus Spaß macht. (links: Lisa Bernsteiner, rechts: Lisa Leitner)
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  • hochgeladen von Martin Schöndorfer

Wenn ein Lebensgefühl zum Beruf wird: Die Doppellehre beim Salzburger Heimatwerk steht für eine Tradition, die zur Kreativität anregt.

Das Salzburger Heimatwerk besteht in seinen Grundzügen seit 1946. Tradition und Regionalität sind hier nicht nur Schlagwörter, sondern werden aktiv in einer zeitgerechten Form gelebt. Schon beim Betreten des Heimatwerkes am Residenzplatz, vermeint man die Frische eines modernen Unternehmens greifen zu können. Das sehen auch die beiden Lehrmädchen Lisa und Lisa so. Für Lisa Leitner (20) aus Hof bietet die Doppellehre zur Damenkleidermacherin und Textilkauffrau die Möglichkeit, von der Beratung über den Entwurf bis zur Endfertigung eines Kleidungsstückes kreativ mitwirken zu können:

„Das Hin-und-her-Wechseln zwischen den einzelnen Berufen macht Spaß. An meinem Beruf gefällt mir, bereits bei der Beratung dabei zu sein, sich einbringen zu können und dann das Endergebnis in der Hand zu halten.“

Lisa Bernsteiner (21) aus Piesendorf beurteilt das ähnlich: „Wenn man am Ende des Tages sieht, was man geleistet hat, ist das sehr erfüllend. Unsere Berufe sind kreativ und abwechslungsreich. Kein Kleid ist wie das andere. Alles ist sehr individuell. Es muss sitzen und passen!“, sagt die junge Frau energisch und fügt schmunzelnd hinzu:

“Und was nicht passt, wird passend gemacht – im Interesse unserer Kundinnen.“

Ein leichter Stolz schwingt in den Worten der beiden jungen Frauen über ihre Arbeitsleistung mit. Und das ist gerechtfertigt.

Handwerk mit Zukunft

Bei einer Doppellehre eignet man sich zwei Lehrberufe, die sich thematisch ergänzen, gleichzeitig an. Das dabei geforderte Lernpensum ist groß. Für Hans Köhl, den Obmann und Geschäftsführer des Salzburger Heimatwerkes, ist es wichtig den angehenden Fachkräften eine hochwertige Ausbildung angedeihen zu lassen: “Wir bieten eine qualitative, aufwendige, handwerkliche Ausbildung in einem Bereich, der so nicht mehr gelernt wird. Unsere Lehrlinge lernen von der Pike auf. Beide Lisas gehören zu den Besten in ihren Jahrgängen. Dabei haben sie bereits eine abgeschlossene Schulausbildung in einer Landwirtschaftlichen HBLA.“ Als Lehrherr ist es Köhl wichtig, nicht nur Wissen zu vermitteln, sondern die Kreativität und die persönliche Agilität einer jeden Auszubildenden anzuregen. „Uns ist es wichtig Fachkräfte heranzubilden, die langfristig bei uns tätig sind. Es ist heute nicht mehr selbstverständlich, für jede ein individuelles Dirndl zu erzeugen, das ganz persönlich auf sie zu geschneidert ist. Das verlangt ein handwerkliches Können und Geschick, das wir unseren Lehrlingen vermitteln wollen. Natürlich erfüllt es mich mit Stolz, wenn unsere Lehrlinge, wie zuletzt beim Schaufensterwettbewerb der Wirtschaftskammer Salzburg, zu den Top-Platzierten gehören. Aber in erster Linie gebührt dieser Erfolg ihnen selbst. Es ist diese kreative Flexibilität, gepaart mit kaufmännischem Wissen, die für ihren späteren Werdegang entscheidend ist.“ 

Ein Lehrling ist nicht zum Putzen da, sondern zum Lernen. Hans Köhl

Das Heimatwerk Salzburg hat mit diesem Ausbildungsmodell beste Erfahrungen gemacht. Nicht wenige der derzeit Beschäftigten sind diesem Lehrpfad gefolgt. „Viele hier im Betrieb haben diesen Ausbildungsweg positiv abgeschlossen und sind nach wie vor gerne bei uns“, so Hans Köhl und setzt fort: “Im Allgemeinen folgt ein Abgang durch Hochzeiten oder wegen der Geburt eines Kindes.“

Wir brauchen Top-Kräfte

Zu den Aufgaben des Salzburger Heimatwerkes zählt der Erhalt, die Pflege und Weiterentwicklung überlieferter Traditionen aus den Bereichen Handwerk, Tracht, Brauchtum, Musik und Lied. Der Tatsache, dass gelebte Tradition ständiger Veränderung unterworfen ist, wird mit einem Blick auf die Gegenwart Rechnung getragen, ohne dabei auf die spezifische Eigenheit des Landes Salzburg zu vergessen. Für den Geschäftsführer des Heimatwerkes ist ein Mehrwert für seine Kunden ein wichtiger Faktor: „Wer zu uns kommt, soll mit einem Mehr an Wissen nach Hause gehen. Dabei ist es gleichgültig, ob es aus unserem breit gefächerten Angebot besteht oder das kulturelle Schaffen unseres Landes umfasst. Wer zu uns kommt, soll mit einem ͵gespürtenʹ Erlebnis nach Hause gehen.“ Dieses Ziel setzt gut ausgebildete Fachkräfte voraus. Mit Anna Klieber aus Flachau steht bereits der nächste Lehrling in Startposition. Zusagen für 2020 und 2021 sind bereits erteilt worden. Weitere Informationen unter www.salzburgerheimatwerk.at.

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