Sport in Salzburg
"Die Zukunft des Sports steht auf dem Spiel"

- Aktuell ist man sich nicht grün im Salzburger Landessport. Auslöser sind die Reformpläne von Sportlandesrat Martin Zauner (FPÖ), was das Landessportgesetz und die Landessportorganisation betrifft.
- Foto: Symbolbild: Pixabay
- hochgeladen von Daniel Schrofner
Für Sportlandesrat Martin Zauner (FPÖ) geht es um die Verantwortung der Fördergelder, nicht um Macht. Er will eine Verschlankung der Landessportorganisation, strebt weniger Verwaltung an und eine effizientere Organisation. Er wünscht sich auch mehr inhaltliche Auseinandersetzung in Zukunft. Begeisterungsstürme löste Zauner mit seinen Plänen bei den Dach- und Fachverbänden nicht aus, vor allem geht es um die Reduzierung des Ehrenamtes.
SALZBURG. Von alles eitel Wonne ist man im Salzburger Landessport aktuell weit entfernt. Grund sind die Reformpläne von Sportlandesrat Martin Zauner (FPÖ), was das Landesportgesetz betrifft. Die Grundstrukturen stammen aus dem Jahre 1947, bis 2018 gab es geringfügige Änderungen. Doch mit damals ist die heutige Zeit und vor allem der heutige Sport nicht mehr zu vergleichen. Für Zauner liegen die Probleme bei der Landessportorganisation (LSO) in großem administrativem und bürokatischem Aufwand, einem erhöhten Risiko für Doppelförderungen und der mangelhaften oder sogar fehlenden Einbindung vieler Fachverbände.
"Mir geht es um die Verantwortung der Fördergelder und nicht um mehr Macht für den Sportlandesrat",
betont der Politiker. Er wünscht sich eine effizientere LSO, schlankere Verwaltung und eine gezielte Weiterentwicklung des Sports. Dafür wird auch gerade an einer Sportstrategie für das Land Salzburg gearbeitet.
"Ich hoffe auf mehr inhaltliche Auseinandersetzungen in Zukunft. Aber auch, dass man Themen, wie die Gesundheit, psychische Aspekte, behandelt",
sagt Zauner, der auch für mehr Transparenz bei den Fördergeldern eintritt. Ihm wird in der LSO zu viel über Förderungen und die Vergabe der Gelder diskutiert.
"Stärkung des sportfachlichen Austausches"
Aktuell sind im Landessportrat 24 Mitglieder inklusive Zauner vertreten. Von den drei Dachverbänden (ASVÖ, ASKÖ und Sportunion) sind jeweils vier Vertreter dabei und dann noch zwölf Vertreter der Sportfachverbände, wie Ski Alpin, Eishockey, Triathlon, Tischtennis oder Eiskunstlauf. Der größte Fachverband, Fußball, fehlt zum Beispiel. Zauner will eine Neustrukturierung des Rates mit den drei Dachverbänden, vier Fachverbänden - aber keine Einzelsportarten mehr, sondern Vertreter für den Sommer-, Winter-, Team- und Behindertensport. Und er will Institutionen wie unter anderem das Universitäts- und Landessportzentrum in Rif bei Hallein, die Sportmedizin oder die Sportwissenschaftliche Fakultät einbinden. Zauner hofft auf eine
"Stärkung des sportfachlichen Austauschs. Zur gezielten Weiterentwicklung und für Synergien zwischen den Vereinen, Verbänden und Institutionen."
Der Vorsitz soll aus dem Kreis der Mitglieder gewählt werden, der Sportlandesrat soll in Zukunft nur mehr eine beratende Funktion inne haben.
"Es steht zu viel auf dem Spiel"
Darunter leiden soll aber das Ehrenamt und genau daran stoßen sich die Dachverbände.
"Mit seiner Reform würdigt der Sportlandesrat das Ehrenamt nicht. Dort ist das jahrzehntelange Wissen daheim. Ohne unsere Ehrenamtlichen wäre eine Ski-WM, wie wir sie in Saalbach gehabt haben, nicht möglich gewesen",
sagt ASKÖ-Präsident Markus Maurer. Für ihn steht zu viel auf dem Spiel und er wünscht sich eine offenere Diskussion:
"Der aktuelle Zugang ist schon eher radikal."
Für den ASKÖ-Präsidenten wäre es auch kein Problem, wenn Institutionen wie die Universität oder Rif dabei wären, denn "alles was der Sache dient, ist gut." Er ist gespannt, ob Zauner die nötige Mehrheit im Landtag bekommt und seine Reform durchbringen wird.
Denn genau das will der Sportlandesrat. Er will sie nach der Sommerpause im Landtag im September mit einer dafür benötigten Mehrheit beschließen lassen und hofft, dass die Reform Anfang 2026 in Kraft tritt.
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