Medikation auf DNA abgestimmt
PharmGenetix untersucht Medikamentenverträglichkeit

Das PharmGenetix Labor in Anif. | Foto: PharmGenetix
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Nehmen wir Medikamente ein, dann müssen dieses erst aktiviert oder an den richtigen Ort transportiert werden. Den Transport, aber auch den Abbau übernehmen Enzyme. Diese Enzyme funktionieren jedoch unterschiedlich. Arbeitet ein Enzym besonders schnell, dann ist ein Medikament nach Stunden wieder abgebaut. Anders sieht das aus, wenn Enzyme zu langsam arbeiten. 

ANIF. Im Labor PharmGenetix testet das Team rund um Pharmakologe und Geschäftsführer des PharmGenetix Labor Wolfgang Schnitzel, die Kompatibilität von Enzymen eines Patienten mit einem bestimmten Wirkstoff. Kaum ein Enzym gleicht dem anderen und ist von Mensch zu Mensch verschieden. Innerhalb von ein bis zwei Wochen erhält der behandelnde Arzt ein Ergebnis. Pharm Genetix lädt das Ergebnis auf eine übersichtliche Plattform, auf der jeder Arzt, der die Analyse durchführen lässt, seinen Zugang erhält.

Anhand von leicht verständlicher Visualisierung kann der behandelnde Arzt die passende Medikation auswählen.  | Foto: PharmGenetix
  • Anhand von leicht verständlicher Visualisierung kann der behandelnde Arzt die passende Medikation auswählen.
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Mithilfe von künstlicher Intelligenz bekommt der behandelnde Arzt dann die optimale Medikamentenkombination vorgeschlagen. "Wir untersuchen natürlich nur die Genetik. Der Arzt muss dann natürlich noch andere Parameter berücksichtigen zum Beispiel bei Schwangerschaft. Unsere Analyse vereinfacht allerdings die optimale Einstellung", so Wolfgang Schnitzel. 

Großes Potenzial für das Patientenwohl

Rund 25 Prozent der Bevölkerung haben zu schnell oder zu langsam arbeitende Enzyme. Braucht der Körper beispielsweise fünf Tage um einen bestimmten Wirkstoff abzubauen erhöht, dies das Risiko für Nebenwirkungen. Daraus resultieren rund fünf bis sieben Prozent der Hospitalisierungen. Zudem nimmt ein Viertel der Bevölkerung mindestens drei Medikamente ein und würde von einem breitflächigen Einsatz profitieren. Das eine solche Unverträglichkeit aufgrund von Genetik auch schwerwiegende Folgen haben kann, zeigen 50.000 Patienten, die jährlich aufgrund von unerwünschten Arzneimittelwirkung versterben. Eine Analyse wie sie das PharmGenetix Labor in Anif durchführt könnte das vermeiden. 

Pharmakologe und Geschäftsführer von PharmGenetix, Wolfgang Schnitzel.  | Foto: PharmGenetix
  • Pharmakologe und Geschäftsführer von PharmGenetix, Wolfgang Schnitzel.
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Allerdings braucht es noch Aufklärung in der Ärzteschaft. "Die Genetik ist noch nicht in allen Köpfen verankert. Aber es besteht auch noch das Problem: Wer zahlt die Analyse? Aktuell zahlt sich der Patient die Analyse selbst, da sprechen wir von Kosten bis 990 Euro. Die Kasse zahlt die Analyse bei Einzelmedikation aber nicht für eine breitflächige Analyse wie wir sie durchführen", schildert Schnitzel. 

Mitihile der Zentrifuge wird die DNA aus der Blutprobe gelöst. | Foto: PharmGenetix
  • Mitihile der Zentrifuge wird die DNA aus der Blutprobe gelöst.
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Dabei wird die Analyse von der europäischen Arzneimittelagentur sogar empfohlen. Insbesondere, wenn es beispielsweise um die Dosierung von Chemotherapie geht. Zu hoch dosiert für den Körper Gift, zu wenig davon nicht ausreichend wirksam. Potenzial besteht aber auch in der Schmerztherapie. 

Aktuell wird die Analyse nur von Privatärzten angeboten, die ihren Patienten die Analyse nahelegen. Zahlreiche Studien unter anderem auch eine Studie der British Pharmacological Society, belegen den positiven Nutzen dieser Analyse für den Patienten. 

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Das PharmGenetix Labor in Anif. | Foto: PharmGenetix
Pharmakologe und Geschäftsführer von PharmGenetix, Wolfgang Schnitzel.  | Foto: PharmGenetix
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Mitihile der Zentrifuge wird die DNA aus der Blutprobe gelöst. | Foto: PharmGenetix
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