Corona in Salzburg
Land will Testmöglichkeiten in Gemeinden reaktivieren

Bald könnten die Antigen-Testmöglichkeiten in den Gemeinden reaktiviert werden | Foto:  Land Salzburg / Franz Neumayr
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Rekordzahlen bei den Neuinfektionen fordern Labore und das Contact Tracing. Daher sollen die Gemeinden wieder überwachte Antigen-Schnelltests anbieten. Auch die Wohnzimmertests sind wieder im Gespräch. Während laut Statistik die Infektionen Ende Jänner sinken sollen, rechnet der Landeshauptmann mit einer Reisewarnung der Deutschen. 

SALZBURG. Ein neuer Höchststand an Corona-Infizierten im Bundesland Salzburg ist erreicht. Von Donnerstag auf Freitag wurden wieder 1.861 Neuinfektionen verzeichnet. Laut Landesstatistik beträgt die 7-Tages-Inzidenz mittlerweile 1.881,4 (Stand: 14. Jänner 2022), dem höchsten Wert aller Bundesländer. 13.646 Menschen sind derzeit in Salzburg aktiv infiziert. 60 Covid-19-Patienten befinden sich im Spital, davon 14 auf der Intensivstation – übrigens ist kein Omikron-Fall darunter.

Salzburg rechnet mit Peak am 25./26. Jänner

"Salzburger entwickelt sich dynamischer als andere Bundesländer aber auch dort steigen die Zahlen parallel zu unseren an, wenn auch von einer niedrigerer Ausgangsbasis. Wir in Salzburg werden den statistisch errechneten Peak früher erreichen und daher auch früher sinken. Je steiler der Anstieg umso steiler ist auch der Abstieg der Kurve, weil zeitgleich auch viele Menschen wieder genesen", sagt dazu Landeshauptmann Wilfried Haslauer in der Pressekonferenz am Freitag. Für Salzburg rechnet man damit, den Peak am 25./26. Jänner zu erreichen.

Landeshauptmann Wilfried Haslauer: „Der Höhepunkt der aktuellen Welle ist laut Berechnungen um den 25. oder 26. Jänner zu erwarten." | Foto: Screenshot aus der Videokonferenz
  • Landeshauptmann Wilfried Haslauer: „Der Höhepunkt der aktuellen Welle ist laut Berechnungen um den 25. oder 26. Jänner zu erwarten."
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Salzburg findet auch die Symptomlosen 

Einen Teil zu den hohen Zahlen in Salzburg trage sicherlich auch die hohe Testanzahl bei, die viele symptomlos Infizierte sichtbar machen würde, so der Landeshauptmann. Während in Salzburg am Donnerstag 25.800 PCR-Tests gemacht wurden, waren es in Kärnten 10.000 und in der Steiermark 11.000. Dazu stehen 15.000 Antigen-Schnelltests in Salzburg 1.700 in Kärnten und 13.000 in Oberösterreich gegenüber.

Haslauer rechnet mit Reisewarnung aus Deutschland

Angesichts der hohen Zahlen wundert es den Landeshauptmann nicht, dass für Salzburg wieder eine Reisewarnung aus Deutschland droht. Wirklich wichtig sei, dass diese bis zu den Semesterferien wieder aufgehoben werden können – "für den Wintertourismus", so Haslauer. 

Die hohe Anzahl an gleichzeitig infizierten Personen stelle Salzburg vor drei Herausforderungen, so Haslauer:

  • das Gesundheitssystem aufrecht zu erhalten
  • einen neuerlichen Lockdown zu vermeiden
  • Arbeitsfähigkeit (vor allem in der kritischen Infrastruktur) gewährleisten

Gemeinden werden wieder aktiviert

Aktuell beschäftigst sich das Land damit, die Testmöglichkeiten weiterhin zu gewährleisten, aber die Labore bei der Auswertung nicht zu überlasten. Derzeit bräuchten die Labore rund 28 Stunden, um die PCR-Gurgeltests auszuwerten. 24 Stunden wären aber anzustreben.

Da man die PCR-Tests vorrangig für Menschen mit Symptomen und zum Freitesten der vielen Genesenen brauche, überlegt man, den Fokus in der Masse wieder auf die Antigen-Schnelltests zu legen: "Wir werden daher die Gemeindeämter wieder aktivieren, um dort überwachte Antigen-Schnelltests für die tagesaktuelle Abklärung des Status zu ermöglichen", sagt der Landeshauptmann.

Rückkehr der Wohnzimmertest im Gespräch

Auch die Reaktivierung der Wohnzimmertests in Verbindung mit der App strebe man neuerlich an. Hier ist man in Gesprächen mit dem Bund. "Die Wiederaktivierung der Wohnzimmertests würde aber eine gewisse Vorlaufzeit benötigen", so Haslauer. Sollten sie zurückkommen, würden die Testergebnisse auch für den Arbeitsplatz und als 2G+-Nachweis gelten.

Oberst Peter Schinnerl, Leiter des zentralen Covid-Managements in Salzburg: „Ich appelliere angesichts der vielen Neuinfektionen an die Eigenverantwortung. Mediziner sind sich einig, dass man es mit der Schutzimpfung plus den einfachen Maßnahmen wie FFP2-Maske tragen, Hände waschen, Abstand halten und weniger Leute treffen dem Virus richtig schwer macht.“  | Foto: Screenshot aus der Videokonferenz
  • Oberst Peter Schinnerl, Leiter des zentralen Covid-Managements in Salzburg: „Ich appelliere angesichts der vielen Neuinfektionen an die Eigenverantwortung. Mediziner sind sich einig, dass man es mit der Schutzimpfung plus den einfachen Maßnahmen wie FFP2-Maske tragen, Hände waschen, Abstand halten und weniger Leute treffen dem Virus richtig schwer macht.“
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Grenze erreicht: nur Indexpersonen erhalten Bescheid

Wegen der hohen Zahl an Neuinfektionen werden seit Donnerstag nur noch Indexpersonen vom Team des Contact Tracing kontaktiert und mit Bescheid abgesondert, berichtet Peter Schinnerl, der Leiter des Covid-Managements. Kontaktpersonen bekommen keinen Beschied mehr zugeschickt. Diesen Modus könne man bei bis zu 4.000 Infektionen täglich aufrechterhalten, so Schinnerl, womit man bei den derzeitigen Prognosen auskommen sollte. 

Primaria Dr. Uta Hoppe: „Omikron ist wesentlich ansteckender und die Viruslast ist höher. Gleichzeitig hat das Virus weniger Kraft, um in die Lunge vorzudringen." | Foto: Screenshot aus der Videokonferenz
  • Primaria Dr. Uta Hoppe: „Omikron ist wesentlich ansteckender und die Viruslast ist höher. Gleichzeitig hat das Virus weniger Kraft, um in die Lunge vorzudringen."
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Virus dringt nicht so häufig in die Lunge vor

Von schnelleren Infektionsabläufen und kürzeren Krankheitszeiten sowie einer hohe Anzahl an symptomlos infizierten Personen spricht Uta Hoppe vom Uniklinikum Salzburg. Derzeit befinde sich noch kein Omikronfall auf einer Intensivstation. Das könne aber zeitversetzt kommen. Spezifisch für die Omikron-Variante sei eine höhere Viruslast in der Nasenschleimhaut und eine geringere Kraft des Virus, um in die Lunge vorzudringen. Die ersten Symptome würden bereits nach drei Tagen auftreten. Meist sei das Virus nach zehn Tage eliminiert. Außerdem klärt Uta Hoppe, könne Omikron auch mit Anitigentests erkannt werden.

"Wir erwarten eine Abnahme der Fallzahlen auf den Intensivstationen. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass wir die Maskenpflicht haben, die uns vor Omikron schützt. Wenn wir von der Maskenpflicht weg wollen, hilft nur die Impfung."
Uta Hoppe, Uniklinikum 

Der Betrieb an den Salzburger Landeskliniken habe wieder eine normale Versorgung erreicht. Jetzt gelte es die entstandenen Wartelisten abzubauen. 

Gernot Filipp, Leiter der Landesstatistik: „Erfahrungen aus anderen Ländern zeigen, dass bei Omikron die Verweildauer der Covid-Patienten auf der Intensivstation deutlich geringer ist." | Foto: Screenshot aus der Videokonferenz
  • Gernot Filipp, Leiter der Landesstatistik: „Erfahrungen aus anderen Ländern zeigen, dass bei Omikron die Verweildauer der Covid-Patienten auf der Intensivstation deutlich geringer ist."
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400 Fälle in Flachau analysiert

Landesstatistiker Gernot Filipp hat sich die Lage in Flachau genau angesehen: "Wir haben die 400 Corona-Fälle, die seit 26. Dezember aufgetreten sind, analysiert. Es gab darunter keine Krankenhaus-Einweisung bisher. Weniger als die Hälfte der Infizierten waren symptomatisch, die Lunge war nur in zwei Fällen betroffen und das bei ungeimpften Personen. Das unterstützt die Annahmen, dass Omikron nicht so schwere Verläufe produziert", sagt Filipp.

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