Treibstoff- und Energiepreise 2020
Billigere Tankstelle, teurere Steckdose
Die Arbeiterkammer hat erhoben, dass der Treibstoff ist im Jahresvergleich heuer deutlich billiger geworden ist: Super um fast 12 %, Diesel um über 14 %. Der Strom aber wurde durchschnittlich um 6 % teurer.
SALZBURG (tres). An den Tankstellen herrscht also ein Preisniveau wie zuletzt im Jahr 2006. Gute Nachrichten gibt es auch beim Heizöl: 3.000 Liter kosteten heuer um fast 470 Euro weniger als im Vorjahr. Erdgas wurde ebenfalls günstiger, im Schnitt um 7 Prozent und Pellets um etwa 2,4 Prozent.
Aber: Der Strom wurde durchschnittlich um 6 Prozent teurer. Gerade in Zeiten von Home Office und Distance Learning ein Wermutstropfen. "Hauptverantwortlich dafür sind die den Stromanbietern verordneten höheren Abgaben. Es ist nicht einzusehen, dass private Haushalte die Hälfte der Ökostromförderkosten tragen müssen, obwohl sie nur für ein Viertel des gesamten Stromverbrauchs verantwortlich sind“, kritisiert AK-Präsident Peter Eder, „zur Entlastung der Haushalte braucht es eine Befreiung der Förderkosten von der Umsatzsteuer.“
Teurere Autobahntankstellen
Im Jahresvergleich mit dem Dezember 2019 sanken die Treibstoffpreise heuer deutlich. Der Rückgang liegt bei Super bei 11,83 Prozent und bei Diesel bei 14,65 Prozent. Zum Vergleich der Verbraucherpreisindex (VPI): Dieser stieg zwischen Oktober 2019 und Oktober 2020 um 1,3 Prozent.
Stark verantwortlich für die geringe Steigerung war die gefallene Preisentwicklung bei den Treibstoffen. Damit können sich die Autofahrer über Preise wie anno 2006 freuen.
Die Ausnahme stellen wenig überraschend die Autobahntankstellen dar: Die Preisunterschiede zu Tankstellen abseits der Schnellstraßen sind sogar noch größer geworden: Super + 36,43 Prozent durchschnittlich, Diesel + 21,8 Prozent im Schnitt. Für 50 Liter Treibstoff berappen Mann und Frau hier um rund 20 Euro mehr als beim Tanken an Bundes- und Landesstraßen.
Wie bei den Treibstoffen, sind auch die Heizölpreise im Vergleich zum Dezember 2019 deutlich gesunken. Bei Abnahmemengen von 1.000 Litern lag die Senkung bei 8,32 Prozent (Ersparnis: 65,30 Euro). Bei Abnahme von 2.000 Litern betrug diese 18,19 Prozent (Ersparnis: 278,40 Euro) und bei 3.000 Litern 5,69 Prozent (Ersparnis: 467,40 Euro).
Angebote einholen lohnt sich
AK-Konsumentenschützer Stefan Göweil empfiehlt allen Heizölkäufern: „Unbedingt mehrere Angebote einholen. Bei großen Abnahmemengen können schon wenige Cent Preisunterschied pro Liter große Auswirkungen haben. Bei kleineren Abnahmemengen (500 bis 1000 Liter) sind die Preisunterschiede stärker ausgeprägt und deshalb lohnt es auch hier, die Preise zu vergleichen und mehrere Angebote einzuholen.“ Und: Heizöl Extraleicht ist ein genormtes Produkt mit Mindeststandards. Qualitative Probleme bei günstigem Heizöl darf es also keine geben.
Auch wer mit Pellets heizt, darf sich über ein Minus bei den Kosten freuen: Bei der Abnahme von 6 Tonnen Pellets (Durchschnittsjahresverbrauch für ein Einfamilienhaus) waren heuer im Schnitt 2,37 Prozent (oder knapp 35 Euro) weniger zu bezahlen.
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