Diebe stahlen sogar Waffen

- Aus dem sichergestellten Diebsgut des „Nike“-Serientäters präsentieren Oberst Josef Holzberger (Landeskriminalamt) und Oberstleutnant Andreas Huber (Stadtpolizeikommando) eine Beretta 9 mm und einen Revolver Magnum 357.
- hochgeladen von Ricky Knoll
Trotz "berufsbegleitende Fortbildung" klickten jetzt die Handschellen. Die Salzburger Kriminalisten klärten zwei Einbruchsserien mit insgesamt rund 665.000 Euro Schaden.
SALZBURG (rik). Insgesamt neun „schwere Jungs“ gingen den Salzburger Kriminalisten in jüngster Zeit ins Netz. Penibelste Kleinarbeit und gute Zusammenarbeit verschiedenster Abteilungen führten zum Erfolg.
Als besonders dreist empfand die Polizei die Einbruchsserie des so bezeichneten „Nike“-Täters, weil immer wieder sein Schuhsolenprofil festgestellt werden konnte: „Er war äußerst aggressiv in seiner Vorgehenswerise, er schreckte auch nicht davor zurück, seine Opfer unter Gewaltandrohung auszurauben. Das war neu, üblicherweise flüchtet so einer, sobald er mit Haus- oder Wohnungsbesitzern zusammentrifft“, schildert Andreas Huber vom Stadtpolizeikommando.
Der 196 cm große und sehr sportliche Bosnier war immer nach dem selben Muster vorgegangen: „Drei Tage lang ging er auf Einbruchstour, dann legte er drei bis vier Tage Pause ein, wahrscheinlich um seine Beute zu verscherbeln“, so Huber. „Wirklich beunruhigend wurde die Sache, nachdem er bei einem Einbruch Faustfeuerwaffen erbeutet hatte.“
Anfang April wurde der Bosnier nach einer spektakulären Verfolgungsjagd schließlich auf dem Kapuzinerberg festgenommen. Die Ermittlungen führten die Polizisten zu einem zweiten Mittäter, der meist als „Aufpasser“ fungierte. Von 60 infrage kommenden Einbrüchen konnten ihnen bislang 31 eindetuig zugeordnet werden.
Einer verurteilt, drei in Haft, drei weitere werden gesucht
Eine zweite Tätergruppe, bestehend aus sechs Moldawiern und einem Rumänen, hatte es von April 2010 bis Jänner 2011 hauptsächlich auf Tresore abgesehen. Die Gruppe war im Pinzgau, im Flachgau und in der Stadt Salzburg unterwegs.
Für insgesamt 48 Firmen- und Geschäftseinbrüche kommt die Gruppe in Frage. „Die Täter gingen stets höchst professionell vor.
An den Einbruchsorten verständigten sie sich mit Funkgeräten, um nicht im Handynetz geortet werden zu können. Sie lernen dazu, so wie bei uns gibt es anscheinend auch bei ihnen so etwas wie ‚berufsbegleitende Fortbildung‘. Sie sind sehr flexibel und nicht wählerisch, alles wird mitgenommen, sogar Sparbüchsen.“ Drei der Tatverdächtigen sind in Haft, einer wurde bereits verurteilt und abgeschoben, für drei weitere bestehen Haftbefehle.





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