"Das passt nicht in unsere Straße"

- ÖVP-Gemeinderat Albert Preims vor dem Poker Casino in Gnigl
- hochgeladen von Stefanie Schenker
Vielen Gniglern ist ein Pokerlokal ein Dorn im Auge, der Betreiber versteht die Aufregung nicht ganz.
Das im Vorjahr in der Linzer Bundesstraße eröffnete "Pascha Poker Casino" ist vielen Gniglern ein Dorn im Auge – sie sehen den schleichenden Niedergang der Geschäftsstraße mit einst vielen Traditionsbetrieben. "Für das Image der Linzer Bundesstraße ist das Lokal nicht gerade von Vorteil", so ÖVP-Gemeinderat Albert Preims. Obwohl das Poker-Lokal noch von einem Vormieter über eine Betriebsstättengenehmigung einer Bank verfügt, ist laut Magistrat gewerberechtlich alles in Ordnung. Der Betrieb eines Poker-Casinos ist ein so genanntes freies Gewerbe, und auch ein Gewerbe als Gaststätte ist nicht notwendig: "Wir schenken nur Bier und Kracherl aus, dazu reicht wie bei jedem Würstelstand das freie Gastgewerbe", erklärt Betreiber Peter Eberharter. Nachsatz: Wer Poker spiele, müsse sich konzentrieren und trinke eher alkoholfreie Getränke.
Schrift wird kleiner
Er ist selbst in Gnigl aufgewachsen und versteht die Aufregung der Anrainer nicht ganz: "In der Linzer Bundesstraße gibt es Häuser, deren Fassaden langsam verfallen, da ist das Poker-Casino sicher nicht der große Schandfleck." Über die Fassaden-Gestaltung könne man aber diskutieren. Vom Magistrat war im Juli die Entfernung der Aufschriften angeordnet, worden – geschehen ist bisher aber nichts. "Die Begründung war, dass die Schrift das Ortsbild stört. Wir haben im Dezember unseren Einspruch eingereicht und warten jetzt auf den Bescheid." Das baubehördliche Verfahren sei noch im Laufen, und dabei sei auch die Außengestaltung ein Thema, bestätigte Baurechts- amtsleiter Felix Holzmannhofer dem Stadtblatt.
Illegale Automaten
Dass in dem Poker-Casino "nur Poker" gespielt wurde, war freilich nicht immer so: Im Herbst beschlagnahmte die Polizei fünf illegale Glücksspielautomaten in dem Lokal. Er habe damals nicht genau gewusst, welche Automaten erlaubt seien und welche nicht, so Eberharter. Die beschlagnahmten Automaten stehen seither mit einem Aufkleber der Finanzpolizei versehen in einem Abstellraum des Lokals.


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