Leserbrief aus Salzburg
Angelika Gasteiner sagt "Nein zur Mega-Garage"

- hochgeladen von Sabrina Moriggl
BezirksBlätter-Leserin Angelika Gasteiner schickte uns einen Leserbrief in die Redaktion, in der Sie sich zum Ausbau der Salzburger Mönchsberg-Garage äußert.
SALZBURG. Angelika Gasteiner war bis zum 20.1.2022 Aufsichtsrätin der Salzburger Parkgaragengesellschaft. Sie schickte folgenden Leserbrief: Ich bin als Aufsichtsrätin der Salzburger Parkgaragengesellschaft zurückgetreten, weil ich die weitere Aushöhlung des Mönchsberges für ein vorgestriges Projekt nicht verantworten kann. Ich weiß, dass sich der riesige Ausbau NIE rechnet und die Gewinne der Gesellschaft auf 20 Jahre auffressen wird. Die über 42 Millionen Euro, die der Ausbau kosten wird, könnte man viel besser in Projekte zur Verbesserung der Innenstadt investieren, z.B. die Pflasterung der Plätze, den Erhalt der Vielfalt der kleinen Geschäfte, die Vergrößerung der Fußgängerzonen, ein Weltkulturerbe-Zentrum, bessere Erreichbarkeit mit dem ÖV und dem Rad etc Davon würden alle Stadt-BewohnerInnen und alle TouristInnen profitieren, von den Garagenplätzen fast niemand. Die Gewinne der Parkgaragengesellschaft könnten dies alles finanzieren, wenn man den unnötigen Ausbau stoppt.
Es brauche nicht noch mehr Autos
Salzburg braucht nicht noch mehr Autos in der Innenstadt, die Garagen sind an über 300 Tagen im Jahr nicht voll. Nur an Regentagen im Sommer und Advent sind sie für wenige Stunden ausgelastet, diese Tagestouristen könnte man leicht durch ein deutlich günstigeres Park&Ride-Konzept an den Stadtrand leiten. Andere Städte schaffen es, Autos aus den Altstädten weitgehend zu verbannen, nur in Salzburg will der Bürgermeister mit seiner ÖVP und der Unterstützung durch die SPÖ das nicht mehr zeitgemäße Projekt durchdrücken.
Die Verdoppelung der Parkgarage wird nicht nur wirtschaftlich ein Desaster, der Bau des Mega-Lochs zerstört auch das Naturjuwel Krauthügel im Nonntal. Es ist eine fromme Lüge, dass die Altstadtplätze nur dann autofrei werden, wenn die Garage vergrößert wird. Anrainerparken kostet derzeit ca. € 40.- im Jahr, ein weit entfernter Parkplatz in der Garage ca. € 900,- im Jahr! Wer wird sich das freiwillig leisten? Ich unterstütze den Antrag auf Bürgerbefragung, denn ich bin überzeugt, dass die Mehrheit der SalzburgerInnen den extrem teuren Garagenbau ablehnen, der heute nicht mehr zu vertreten ist.
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