Bilanz AMS
Arbeitslosenquote fällt im Pongau 2022 auf ein Rekordtief

- Egal ob in der Gastronomie, Pflege oder Handwerk, überall werden Arbeitskräfte gesucht.
- Foto: Neumayr
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Das AMS Bischofshofen gab Resümee über die Pongauer Arbeitssituation im Jahr 2022. Das vorherige Jahr brachte ein Tief an Arbeitslosigkeit, zugleich einen Mangel an Arbeitern und wies auf ungenützte Potentiale hin. Herausgehoben wurde auch, dass Fort- und Weiterbildungen auch dieses Jahr vermehrt unterstützt werden.
PONGAU. 3,9%. Das ist die Arbeitslosenquote des Jahres 2022. Sie war so gering wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Darüber hinaus übertrifft die Zahl der offenen Stellen immer noch die Anzahl der Arbeitssuchenden. Das heißt die Suchenden können teilweise unter verschiedenen Angeboten wählen. Was die Arbeitswelt im Jahr 2023 für uns bereit hält und welche zwei großen Potentiale nicht genutzt werden, hat uns das AMS Bischofshofen verraten.
Rückblick 2022
Reichlich Betriebe egal ob Handwerk, Pflege oder Gastronomie suchten 2022 Arbeitskräfte. Dieser Trend wird sich in diesem Jahr nicht wesentlich ändern, denn viele "Babyboomer" werden in den nächsten Jahren ihre Pension antreten. Laut Statistiken des Arbeitsmarktservice Bischofshofen ist die Arbeitslosenrate im Gegensatz zu letztem Jahr um 40 Prozent gesunken. Rund 1.500 Personen im Pongau sind momentan ohne Beschäftigung. Über 600 dieser Arbeitslosen haben aber bereits eine Zusage zur Wiedereinstellung. Die erhofften Hilfskräfte aus dem Süden (Italien, Spanien, Griechenland) blieben, obwohl einige bereits geschult wurden, aus. Es kamen lediglich ein Drittel der erwarteten Arbeitskräfte, welche die Gastronomie unterstützen sollten, nach Österreich. Somit lässt sich auch ein Teil der 1.800 offenen Stellen erklären.

- Die Gastronomie leidet unter dem Ausbleiben erwarteter Hilfsarbeitskräfte.
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Ungenützte Potentiale
In den jetzigen Zeiten sollten Betriebe auf potentielle Arbeiter nicht verzichten. Zum einen sind das Mütter, die wieder in die Arbeitswelt einsteigen wollen, wenn auch nur Teilzeit. Das AMS erklärt, dass Mütter in den klassischen "Bürozeiten", wegen ihres Nachwuchses nicht arbeiten können. Deshalb wäre es eine Überlegung wert, ob Betriebskindergärten oder andere Arbeitszeiten für Mütter, eingeführt werden könnten. Zum anderen ältere Personen, die in der Corona-Krise ihre Beschäftigung verloren haben und durch ihr hohes Alter, ungeachtet ihrer Ausbildung und Arbeitseifer, keine Einstellung mehr finden. Thomas Burgstaller, Geschäftsführer des AMS Bischofshofen, wies darauf hin, dass Personen die nicht arbeiten wollen, keine Toleranz entgegengebracht wird. Diese müssen aktiv eine Beschäftigung suchen und wenn das nicht der Fall ist, wird nach einer gewissen Zeit das Arbeitslosengeld gestrichen.

- Thomas Burgstaller erwartet einen leichten Anstieg der Arbeitslosenquote im Jahr 2023
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Weiterbildungen haben Priorität
Das AMS bot verstärkt Weiterbildungen während des Lockdowns an. Momentan wird zwar mehr vermittelt, aber die Unterstützungen bei Weiterbildungen bleiben weiterhin bestehen. Beispielsweise werden vom AMS Bischofshofen Frauen, die nach der Geburt wieder eine Ausbildung anstreben und Pädagogen, die sich weiterbilden wollen, während der Weiterbildung finanzielle Stützen angeboten. Insbesondere die Pflegeausbildung im Pongau zu unterstützen steht im Fokus des AMS und laut Thomas Burgstaller gibt es Ambitionen die Ausbildungen sogar zu erweitern. Zum Abschluss unseres Zusammentreffen gab uns Herr Burgstaller noch eine Prognose für 2023 auf den Weg:
"2022 haben wir mit einer Arbeitslosenquote von 3,9 Prozent Vollbeschäftigung erreicht. Heuer wird es laut Prognose zu einer Zunahme der Arbeitslosigkeit kommen. Personal zu finden und zu halten wird auch 2023 eine wichtige Herausforderung für die Betriebe sein."
Leiter des AMS Bischofshofen Thomas Burgstaller
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