Stallstaub gegen Allergien einsetzen

- Ein Lungenfunktionstest in Schwarzach kann ab dem dritten Lebensjahr durchgeführt werden.
- Foto: Klinikum Schwarzach
- hochgeladen von Julia Hettegger
Wer sein Immunsystem in den ersten Lebensjahren "fordert", ist besser vor Allergien geschützt.
"Wenn Kinder unter chronisch juckenden Ekzeme leiden, über Wochen hüsteln, keuchen und beim Atmen pfeifen, oder häufig niesen, tränende und juckende Augen haben, sollten Eltern mit ihnen einen Arzt aufsuchen. Es könnte sich dabei um Anzeichen für die drei häufigsten Allergien im Kindesalter handeln – Neurodermitis, Asthma und Heuschnupfen", weiß der Leiter der Abteilung Kinder- und Jugendmedizin im Kardinal Schwarzenberg Klinikum, Josef Riedler. Seit 25 Jahren betreibt der Arzt Forschungen zu Allergien im Säuglings-, Kindes- und Jugendalter.
Dreck und Tiere
Die Forschungsgruppe rund um Josef Riedler stellte vor Jahren die sogenannte Hygiene- oder Diversitätshypothese auf, die als bestätigt gilt. "Sie besagt, dass Kinder, die früh unterschiedlichen Immunstimulanzien ausgesetzte sind – Dreck, Tierhaaren usw. – weniger häufig Allergien entwickeln, als Kinder in einem sterilen Lebensumfeld", so der Kinderarzt. Studien der internationalen Fachgruppe besagen, dass nur ein Prozent aller österreichischer Bauernkinder Asthma entwickeln, während es zehn Prozent bei den restlichen Kinder seien. Bei Heuschnupfen stehe das Verhältnis drei zu 18 Prozent.
Staub aus Lungauer Ställen
"Auf Basis dieses Wissens entwickeln wir derzeit eine Extrakt zur Vorbeugung von Allergien. Stallstaub aus einem Lungauer Bauernhof soll die Basis eines immunstimulierenden Mittels werden, das Säuglingen in die Nase getropft wird. Damit soll das Immunsystem angekurbelt werden – ähnlich wie bei echten Bauernkindern. Wir erwarten uns Ergebnisse in den nächsten fünf bis zehn Jahren", erzählt Primar Josef Riedler.
Tipps vom Experten:
Bis es dieses Extrakt zur Vorbeugung gibt, können Eltern folgende Dinge beachten, um ihren Kindern zu einem allergiefreien Leben zu verhelfe: "Rauchen und Passivrauchen ist zu vermeiden – das gilt für werdende Mütter, wie auch für ihre Kinder; auf gesunde und abwechslungsreiche Ernährung achten; bereits im ersten Lebensjahr sollen Kinder zur Muttermilch Gemüse, Fleisch, Weizen und Milch über Breie erhalten; und Kontakt zu Tieren und Schmutz sollte ermöglicht werden", rät der Experte.
Weitere Links
>> "Rundum gesund"-Themenchannel
>> Mehr zum Thema „Gesundheit" erfahren Sie auch auf
____________________________________________________________________________________
Du möchtest über Stories in deinem Bezirk informiert werden?
Melde Dich zum kostenlosen "Whats-App“-Nachrichtendienst der Bezirksblätter Salzburg an!
Alle Infos dazu gibt’s hier: meinbezirk.at/1964081.
ACHTUNG: Erst nach erfolgreich übermittelter Start-Nachricht ist der Dienst aktiv!



Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.