Metaller-KV-Verhandlungen
24-Stunden-Streik an Engel-Standorten

- In der Vorwoche wurde bei Engel acht Stunden die Arbeit niedergelegt, in dieser Woche gibt es einen 24-Stunden-Streik. Die nächste Verhandlungsrunde in der Metalltechnischen Industrie steht am 30. November an.
- hochgeladen von Michael Köck
Weil die Kollektivvertrags-Verhandlungen zwischen Wirtschafts-Vertretern und Gewerkschaft auch am Montag kein Ergebnis brachten, werden die Streiks in Betrieben ausgeweitet. Auch beim Maschinenbauer Engel ist das der Fall.
SCHWERTBERG, ST. VALENTIN. Am vorigen Donnerstag hatte es an den drei Engel-Standorten in Schwertberg, St. Valentin und Dietach einen Streik von 8 bis 16 Uhr gegeben. 1.000 Beschäftigte beteiligten sich alleine in Schwertberg an einem Protestmarsch - wir berichteten. Hintergrund sind die bislang erfolglosen Kollektivvertrags-Verhandlungen in der Metalltechnischen Industrie (MTI). Nachdem die siebte Verhandlungsrunde zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmer-Vertretern am Montag auch scheiterten, werden Streiks in vielen Betrieben ausgeweitet.
Streik von Mittwoch, 6 Uhr, bis Donnerstag, 6 Uhr
So auch bei Maschinenbauer Engel, der in Schwertberg, St. Valentin und Dietach rund 3.700 Mitarbeiter beschäftigt. Seit Mittwoch, 22. November, um 6 Uhr in der Früh wird laut dem Zentralbetriebsratsvorsitzenden Josef Scheuchenegger an den drei Standorten gestreikt. Die Arbeitsniederlegung dauert 24 Stunden lang und damit bis Donnerstag, 23. November, 6 Uhr. Die Teilnahme sei "sensationell gut", so der Betriebsrat. Die nächste Verhandlungsrunde im Ringen um die Erhöhung des KV ist für 30. November angesetzt. Sollte es auch dann keine Einigung geben, wird über weitere Schritte beraten.
Stand der KV-Verhandlungen
Die Gewerkschaft forderte bislang 11,6 Prozent Lohnplus, am Montag ging man auf 10,6. Die Metalltechnische Industrie (MTI) rechnete vor, dass ein durchschnittliches Mehr von 8,2 Prozent geboten werde. Die Gewerkschaft sieht hierbei allerdings eine nachhaltige Erhöhung von sechs Prozent. Verwiesen wird auf die rollierende Inflation von 9,6 Prozent. Scheuchenegger war selbst bei den Verhandlungen in Wien und bestätigt, dass sich die Lage weiterhin zugespitzt habe. Die "substanziellen Einschnitte in das Arbeitnehmer-Recht", die von der Industrie vorgeschlagen worden seien, stoßen den Gewerkschaftern sauer auf. Die Arbeitgeber-Vertreter hätten Erhöhungen in Aussicht gestellt, wenn es gleichzeitig Verschlechterungen etwa bei Überstunden-Zuschlägen gäbe. Man lasse sich von weiteren Streiks und Machtdemonstrationen nicht beeindrucken, heißt es von der MTI, die auf die aktuelle Inflation von 5,4 Prozent hinweist. Das Verhalten der Gewerkschaft sei "absurd".
Die Firma Engel äußerte sich auf BezirksRundschau-Anfrage vorige Woche wie folgt: Man vertraue darauf, dass die für die KV-Verhandlungen eingesetzten Verhandlungsteams "ein für alle Seiten annehmbares Ergebnis erzielen".
Update 30. November - Verhandlungen brachten Ergebnis:
Bericht über die neuerlich gescheiterten Verhandlungen:
Bericht über Streik in der Voest:
Bericht über den Protestmarsch vorigen Donnerstag:





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