Rotes Kreuz St. Georgen/Gusen
Neues Führungsduo bei Essen auf Rädern

- Neue Führung bei Essen auf Rädern: Johann Dorninger übergibt an Brigitta Teufel und Ernst Pils. Als Gratulanten im Bild die beiden stellvertretenden Ortsstellenleiter Manfred Neuling (l.) und Andreas Eichhorn (r.).
- Foto: Rotes Kreuz/Eckhart Herbe
- hochgeladen von Eckhart Herbe
Seit Anfang Juni hat "Essen auf Rädern" (EAR) beim Roten Kreuz St. Georgen an der Gusen eine neue Führung. Mit Brigitta Teufel und Ernst Pils übernimmt nun erstmal ein Duo die Leitung dieses gefragten Sozialdienstangebotes, das gerade in der Isolation während des Corona-Shutdowns für viele betagte Menschen zum wichtigen und teilweise einzigen Verbindungsglied nach außen geworden ist.
ST.GEORGEN/GUSEN. Acht Jahre hatte Johann Dorninger als bisheriger EAR-Chef ein kontinuierliches Wachstum des seit Ende 1993 bestehenden Dienstes begleitet, ehe er nun aus familiären Gründen die Leitung übergab. Brigitta Teufel, pensionierte Verkäuferin und Ernst Pils, ehemaliger Lebensmittel- und Getränkehändler, sind seit vielen Jahren geschätzte Kollegen im Team, das aktuell aus rund 35 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern besteht.
Nachfrage steigt stetig
Seit der Gründung vor 26 Jahren hat sich die Mannschaft an Köpfen verdoppelt, ebenso die Zahl der Autos. Viermal so viele ältere oder gebrechliche Menschen werden täglich versorgt. Das Essen kommt aus der Küche des Seniorenheims St. Georgen. Vier kulinarische Rotkreuzboten sind in Zweierteams täglich unterwegs und bringen aktuell pro Jahr etwa 20.000 Menüs zu rund 75 Klienten in St. Georgen, Luftenberg und Langenstein. Das addiert sich an Strecke und Einsatzstunden beeindruckend: 21.000 lokal gefahrene Kilometer sind mehr als eine halbe Erdumrundung, 5.340 ehrenamtliche Einsatzstunden entsprechen etwa drei vollen Arbeitsjahren bei einer 40 Stunden-Woche, wollte man diesen Dienst beruflich besetzen.
Herausforderung Corona
Corona stellte EAR an allen Stützpunkten im Bezirk ab Mitte März vor organisatorische und menschliche Herausforderungen: Sind die meisten Aktiven doch ebenso wie die Essenempfänger im Seniorenalter und gehören daher zur Risiko-Gruppe. Jüngere Freiwillige aus dem Rettungsdienst, teilweise daheim in Kurzarbeit oder Homeoffice, sprangen ein. Ebenso Zivildiener und eine ganze Reihe engagierter Menschen, die sich spontan meldeten und neben der Essenversorgung auch weiterhin eine tägliche Gesundheitsnachfrage bei den oft einsam und alleine lebenden Klienten ermöglichten. Der so geschätzte persönliche Bezug zu den vertrauten EAR-Helfern musste allerdings auf ein Minimum reduziert werden. Abstand, möglichst kontaktlose Essensübergabe, etwa auf Tischchen vor der Haustür, und Schutzmasken sind bis dato unverzichtbare Vorsichtsmaßnahmen. Quarantäne durch Corona-Fälle im Seniorenheim St. Georgen und der notwendige Schutz der Rotkreuzstellen erschwerte die Arbeit zusätzlich. "Auch wenn alle es verstanden haben: für uns war es emotional hart, zum eigenen Schutz nicht fahren, ja nicht einmal die Dienststelle betreten zu können und die Kollegen nur aus der Entfernung zu sehen. Zum Glück geht es nun wieder aufwärts, irgendwann gibt es dann eine Zeit nach Corona", sind sich Brigitta Teufel und Ernst Pils einig und hoffen, mit ihrem Team bald wieder voll motiviert durchstarten zu können.
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