Neuwahl nach Rücktritt

Neuer oberster Jäger im Bezirk Perg

Die Jägerschaft im Bezirk Perg wählte am Samstag, 28. Jänner, in der Perger Turnhalle eine neue Spitze. Franz Hanl ist neuer Bezirksjägermeister, sein Stellvertreter Michael Hölzl.

PERG. Bezirksjägermeister Ulf Krückl legte sein Amt nach 16 Jahren zurück. "Aus Altersgründen", wie er in seiner Rede betonte. Die Jägerschaft müsse lernen, sich im gesellschaftlichen Kontext besser zu positionieren. "Wir müssen Menschen aus einem anderen Umfeld zu einem Perspektivenwechsel einladen, dem Gegenüber unsere Welt zeigen", sagte er. Für den langjährigen obersten Jäger gab es Geschenke und Ehrungen:  Er wurde zum Ehren-Bezirksjägermeister ernannt und erhielt von Herbert Sieghartsleitner das Goldene Verdienstzeichen des Landesjagd-Verbandes. Der Landesjägermeister bezeichnete Krückl als "hervorragenden Jagdvertreter", " großartigen Jäger" und "Reformer".

Das ist der neue Bezirksjägermeister

Franz Hanl (52) aus Langenstein wurde einstimmig zum Nachfolger gewählt. Er bewirtschaftet einen landwirtschaftlichen Betrieb sowie eine Kompostier- und Hackgutanlage. Der verheiratete Vater von drei erwachsenen Kindern legte seine Jagdprüfung 1988 ab. Durch seinen Großvater sei die Jagd von Kind an ein Begleiter gewesen, erzählte er. Seit 2009 ist er Jagdleiter in Langenstein. Schon bisher war er Stellvertreter von Ulf Krückl. Diese Funktion übernimmt nun Michael Hölzl, der in seiner Heimatgemeinde Naarn die Jagd leitet.

Auszeichnungen für lange Jagd-Ausübung

Neben Krückl wurden zahlreiche weitere Jäger ausgezeichnet. Den "Goldenen Bruch" für 50 Jahre Ausübung des Weidwerks erhielten Franz Achleitner (Au/Donau), Johann Fürst (Katsdorf), Josef Grasser (St. Georgen an der Gusen), Alfred Haas (St. Georgen am Walde), Anton Helbich-Poschacher (Mauthausen) und Helmut Vösenhuber (Au/Donau). Für 60 Jahre Jagdausübung prämiert: Karl Anton Ebenhofer (Perg), Josef Freinschlag (Dimbach) sowie Franz Lettner (Klam).

Öko-Diplom für Arboretum vergeben

In der Kaindlau wurde auf 5.000 Quadratmetern zu Lehrzwecken ein Arboretum errichtet. Dabei handelt es sich um eine Fläche, auf der Gehölzer und Sträucher ausgestellt sind. Angehende Jäger und Jagdausübende haben hier die Möglichkeit, sich über heimische Gehölzer zu informieren. Ein Ökodiplom der Jägerschaft erhielten Margaretha Valerie Habsburg-Lothringen und Andreas Habsburg-Lothringen, die eine Grundfläche zur Verfügung stellten und bei der Errichtung halfen. So wie Margit Lettner-Draxler und Erwin Draxler, die die Gehölzer setzten, kennzeichneten und sich um Pflege und Erhaltung kümmern. 

Die Plakette "Ausgezeichnete Wildgerichte aus oberösterreichischen Jagdrevieren" erhielt die Familie Raab, die den Dorfwirt in Rechberg betreibt – siehe Bericht.

Dank an langjährigen Bezirksjägermeister

Die zahlreich erschienen Ehrengäste bedankten sich bei Krückl für die gute Zusammenarbeit. Die Jägerschaft leiste "wichtige Arbeit zur Erhaltung des natürlichen Lebensraumes und damit unserer Lebensqualität", so Bezirkshauptmann Werner Kreisl. "Jagd ist aktiv gelebter Naturschutz", meinte Landtagsabgeordneter Bürgermeister Anton Froschauer aus Perg. Bezirksbauernkammer-Obfrau Rosemarie Ferstl, die selbst kürzlich die Jagdprüfung ablegte, würdigte Krückl als "Mentor". Für die musikalische Umrahmung an dem Tag sorgte die Jagdhornbläsergruppe „Machland“.

Statistiken

2022/23 wurden 1.248 gültige Jagdkarten ausgestellt, hinzu kommen 29 Jagdgastkarten. Bei der Jagdprüfung sind im Vorjahr 40 Personen angetreten, 33 haben diese bestanden. Beim Rehwild wurde 2022/23 der Abschussplan zu 108 Prozent erfüllt.