Businesspark Mittelburgenland
Erste Betriebe wollen Anfang 2024 öffnen

- Die Bagger neben dem Kreisverkehr B50/S31 zwischen Oberpullendorf und Steinberg-Dörfl sind am Werk.
- Foto: Sandra Koeune
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Die Entstehung neuer Gewerbegebiete sorgt für Zündstoff, so auch beim Businesspark Oberpullendorf.
OBERPULLENDORF. Die Bauarbeiten für den rund elf Hektar großen Businesspark im Mittelburgenland sind im vollen Gange. Die Kosten für die Erschließung belaufen sich auf rund 7 Millionen Euro. Laut Wirtschaftsagentur Burgenland werden erste Unternehmen voraussichtlich noch im Sommer mit den Bauarbeiten beginnen und im ersten Quartal 2024 den Betrieb eröffnen. Es gibt bereits konkrete Interessenten aus dem Gastronomiebereich, einem Lebensmittelmarkt und einem Möbelfachmarkt. Rund 300 Arbeitsplätze sollen entstehen.
Interkommunales Projekt
Der Businesspark ist als interkommunales Projekt mit allen 28 Gemeinden des Bezirks konzipiert. Ziel ist es, den Wirtschaftsstandort Mittelburgenland als Handels- und Gewerbestandort aufzuwerten. Im Wesentlichen besteht das Konzept darin, dass einerseits investive Maßnahmen durch alle Gesellschafter getragen werden und andererseits die Steuereinnahmen auf alle Gemeinden - nicht nur auf die Standortgemeinde - aufgeteilt werden. Es werden dadurch Gemeinden, welche geografisch eher ungünstig für Betriebsansiedlungen liegen, in die Lage versetzt durch den Businesspark an den Steuereinnahmen zu partizipieren.
Wirtschaftliche Entwicklung
„Die Errichtung von interkommunalen Businessparks soll die wirtschaftliche Entwicklung ankurbeln, für zusätzliche Betriebsansiedlungen sorgen und die Beschäftigungskapazitäten erhöhen. Wie im Arbeitsprogramm der burgenländischen Landesregierung festgehalten, werden in jedem Bezirk strategisch wichtige Standorte definiert und gemeinsam investiert. Aus verkehrsstrategischen Gründen liegt dieser Standort optimal. Der neue Businesspark zielt vermarktungstechnisch auf die Ansiedlung regionaler und überregionaler KMU´s ab und soll künftig in die Dachmarke `Businessparks Burgenland´ miteingebunden werden“, so Wirtschaftsagentur-Geschäftsführer Harald Zagiczek.
Kritik von den Grünen
Immer wieder gab es Protestaktionen gegen den Gewerbepark. Grüne Bezirkssprecherin Federica Hannel verweist darauf, dass das Burgenland mit 9 Prozent verbauter Fläche nach Wien sowieso schon den einsamen Rekord im Flächenverbrauch halte, damit müsse Schluss ein. “Wir müssen jeden Regentropfen in der Region halten und daher ist jede weitere Versiegelung kontraproduktiv, denn sie stiehlt uns das Wasser, das wir zum Leben brauchen”, so Hannel, die ergänzt: “Auf der einen Seite kommt ein Verbot von weiteren Supermärkten auf der grünen Wiese, aber das Land pusht sogenannte Businessparks, die dann erst recht wieder Ackerverluste, Hitzeinseln und Trockenheit hervorrufen. Was hier passiert, ist verantwortungsloser Umgang mit unserer Natur. Unser Boden ist kostbares, nur begrenzt verfügbares Gut und sollte so behandelt werden".
Ökologische Aspekte
Die Wirtschaftsagentur argumentiert, dass Widmungen für Betriebsansiedelungen ab einer gewissen Größenordnung nur mehr in den interkommunalen Betriebsgebieten realisiert werden. Die Möglichkeit einer Rückwidmung von bisher nicht genutzten Betriebsflächen werde in den teilnehmenden Gemeinden überprüft. In die Planung seien sehr viele ökologische Aspekte miteinbezogen, denn das Konzept liegt einem mit der Landesregierung abgestimmten Masterplan zugrunde. Darin sind neben einem Konzept der Oberflächenentwässerung auch die Vorgaben für Alternativenergien, eine Grün- und Freiraumgestaltung, die Bauhöhe, die Farbgestaltung der Außenfassaden etc. klar geregelt.
Zentralisierte Betriebsgebiete
Das Thema der Bodenversiegelung sei für die Umsetzung ein wesentliches Argument, denn notwendige Betriebsgebiete würden durch Businessparks ausschließlich an den verkehrstechnisch richtigen Orten zentralisiert und somit andere Regionen geschont werden. „Wichtig ist für uns, neue attraktive Wirtschaftsstandorte zu entwickeln und die dabei entstehende Versiegelung so gering wie möglich zu halten,“ so Zagiczek.
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