Pulkers Wunsch an neue Regierung
"Trinkgelder müssen steuerfrei bleiben"
Der Niederösterreicher Mario Pulker ist Österreichs oberster Wirte-Sprecher: In seiner Forderung an die neue Regierung legt er klar dar, welche Punkte sowohl für Gastro als auch für die Hotellerie überlebensnotwendig sind. Trinkgelder müssen auf jeden Fall steuerfrei bleiben und Pulker fordert die neue Regierung zu einem klaren Bekenntnis zu österreichischem Tourismus auf.
NÖ / Ö. Vom Landwirtshaus bis zum Haubenlokal: Mario Pulker ist Wirte-Chef von Nieder- und Österreich. Und jeder, der ihn kennt, weiß, dass sein Herz für die Mitgliedsbetriebe schlägt, er sich für sie einsetzt und mit konstruktiver Kritik Verbesserungen für die Branche einfordert. Vehement. Und noch vor dem 24. Dezember und Weihnachten, wo man Wünsche ans Christkind richtet, spricht Pulker über seine an die neue Regierung. So viel ist schon jetzt fix: Schonkost wird's keine.
Massive Entlastung gefordert
"Die Kultur wird staatlich unterstützt", zeigt Pulker auf, dass, – wenn es in der Tourismusbranche so weitergehe, mit den massiven bürokratischen Auflagen, den hohen Steuersätzen und der Mitarbeiterproblematik (immer mehr Beschäftigte wollen nur mehr Teilzeit arbeiten) – "wir ein echtes Problem haben werden. Wir brauchen eine massive Entlastung", konstatiert Pulker.
Verhandlungen mit Finanzministerium
An erster Stelle stehe die Lohnnebenkostensenkung, die die gesamte Wirtschaft betrifft, zweitens müssen Klein- und Kleinstbetriebe massiv in Sachen Bürokratie entlastet werden.
Denn diese Betriebe machen etwa 95 Prozent der Mitgliedsbetriebe aus und haben meist zwischen zwei und drei Beschäftigte. Unter den Nägeln brennt Pulker jedoch der Punkt Trinkgeld: "Das muss weiterhin steuerfrei bleiben", informiert Pulker, dass man hierzu gerade in Verhandlungen mit dem Finanzministerium sei.
Einfache Buchhaltung und Steuerfreibetrag
In Anlehnung an die Landwirtschaft betont der Wirte-Chef auch die Pauschalierung neu für die Gastronomie:
"Betriebe mit bis zu 700.000 Euro Umsatz muss man eine vereinfachte Buchhaltung zugestehen und dort auch einen gewissen Steuerfreibetrag einführen",
Ansonsten – so die Befürchtung des Obmannes – sind weitere Lokale von der Schließung bedroht. By the way: In Sachen Insolvenzen zeigt sich hier ein deutliches Bild. Im heurigen Jahr sind um 26,4 Prozent mehr in die Pleite geschlittert, als noch 2023.
Bekenntnis zu österreichischem Tourismus
Und – wer kennt das nicht? Leerstand. "Wenn der Bäcker im Ort sperrt, dann fährt man zum nächsten Supermarkt. Wenn der Wirt sperrt, nimmt man die Fahrzeit eher nicht in Kauf", so Pulker. Eben dies sei jedoch auch der Grund, warum viele Gemeinden heutzutage als Betreiber eines Lokals einspringen, oder gar Bausteine verkaufen. Somit kann sich die Bevölkerung beteiligen, ein Gasthaus wird eröffnet. "Das wird dann aber frei von Betriebswirtschaft und von einem Betrieb geführt", zeigt Pulker auf, der warnt, dass die "Finanzierung der Kommunikationszentren von öffentlicher Hand – genauso wie bei der Kultur – passieren muss".
Für Pulker steht fest: Vonseiten der neuen Regierung muss es ein ganz starkes Bekenntnis zum österreichischen Tourismus geben, denn man sehe, auch, wenn Industrie und Wirtschaft schwächeln, der Tourismus ist immer noch konstant.
Paket soll Wirte retten
Jenes Wirtshaus-Paket, das von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und dem damaligen Wirtschafts- und Tourismuslandesrat – dem heutigen VPNÖ-Klubobmann – Jochen Danninger initiiert wurde, zeigt, dass 3,5 Millionen Euro, die vom Land aufgestellt wurden, Investitionen in der Höhe von über 25 Millionen Euro hervorgerufen haben.
"Das haben wir als Interessensvertretung für die Mitgliedsbetriebe erreicht. Die Ausrollung dieses Paketes auf ganz Österreich würde ich der neuen Regierung empfehlen",
so Pulker, der jedoch abschließend nochmal auf die dringenden und wichtigen Punkte verweist – nämlich die bessere Pauschalierung für Mitgliedsbetriebe und, dass die Steuerfreiheit von Trinkgeldern weiterhin bestehen bleiben muss.
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