Internationaler Frauentag
SPÖ - "Wertschätzung ist mehr als eine Rose"

Foto: SPÖ NÖ / Herbert Käfe
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Schmidt/Schnabl: Wertschätzung ist mehr als eine Rose zum Frauentag
; SPÖ Frauen – Kampagne zum Frauentag: Wir sind Zukunft;
NEOS - Unbezahlte Care-Arbeit ist meist Frauensache;
FPÖ - Familien finanziell unter die Arme greifen

NÖ. Geringere Einkommen, immer mehr Teilzeitjobs, fehlende Kinderbetreuungsmöglichkeiten vor allem am Nachmittag – so lässt sich die Situation für berufstätige Frauen in Niederösterreich zusammenfassen. Die Folge sind niedrigere Pensionen und drohende Altersarmut – so die SPÖ.

„Was wir wollen, ist ein gutes, selbstbestimmtes Leben für die Frauen in unserem Land“,

erklärt SPÖ NÖ Landesfrauenvorsitzende LAbg. Elvira Schmidt. Mit der Frauentagskampagne wolle man dieses Jahr Frauen vor den Vorhang holen.

„Frauen aus unserer Mitte, die unsere Forderungen nach Lohntransparenz, Väterkarenz, Unterhaltsgarantie, bessere (Frauen-) Gesundheitsvorsorge und Maßnahmen gegen Altersarmut mittragen und unterstützen. Frauen, die wissen was es braucht um ein gutes, selbstbestimmtes Leben führen zu können“,

sagt Schmidt. „Wir sind Zukunft“ sei ein positives Signal wie es nach der Corona-Krise weitergehen kann. Denn diese Krise habe die Frauen ungleich härter getroffen als die Männer. „Gerade am Frauentag wird sichtbar, dass die Bundesregierung, allen voran die Frauenministerin, die Frauen in diesem Land im Stich lässt. Damit es den Frauen wieder besser geht, braucht es volle Transparenz bei Löhnen und Vermögen, ein Arbeitspaket für Frauen und eine Gesundheitspolitik, die Frauen in den Fokus rückt “, stellt Schmidt fest.
Gerade die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass nur starke Sozialstaaten gut durch die Krise gekommen sind. Deshalb fordern die SPÖ Frauen u.a. ausreichend Kassenärzte und Gender-Medizin, mehr Gynäkologen, volle Transparenz bei Löhnen, ein Arbeitsmarktpaket für Frauen, die Bekämpfung von Altersarmut, verpflichtende Väterkarenz, bessere Anrechung der Karenzzeiten, ... (Anm. diese Aufzählung ist nicht vollständig)

Erhöhung des Arbeitslosengeldes

„Frauen, die nach ihrer Schwangerschaft lange gar nicht oder nur Teilzeit arbeiten, bekommen nur schwer Vollzeitjobs, auch wenn die Zeit der Kinderbetreuung schon längst vorbei ist. Deshalb ist die Vereinbarkeit von Beruf und Familie wesentlich für ein gutes Einkommen und die Vermeidung von Altersarmut. Dafür ist ein Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen in Niederösterreich maßgeblich“, spricht Schmidt das KinderPROgramm der SPÖ NÖ an: die 3G – ganztägig, ganzjährig, gratis.“ Der Weltfrauentag komme und gehe mit Lob, Sträußen und Appellen, „aber ein System ändert sich nicht an einem Tag, sondern kontinuierlich in den 364 Tagen dazwischen“, drängt sie zur Umsetzung der KinderPROgramms.

Schnabl: Wertschätzung ist mehr als eine Rose

Foto: pixabay.com


„Muss tatsächlich immer ein Partner im Beruf zurückstecken, damit das Modell Familie und Beruf funktionieren kann? Wir Sozialdemokrat*innen sagen Nein!“ erklärt SPÖ NÖ Landesparteivorsitzender LHStv. Franz Schnabl. Der Bedarf an qualitativ hochwertigen Betreuungsplätzen sei groß – wo es ein Angebot gebe, da gibt es auch die Nachfrage. Als wichtigste Änderung wird gefordert, dass Kinder ab dem nächsten Kindergartenjahr nicht wie bisher mit zweieinhalb Jahren, sondern schon ab dem 2. Lebensjahr in den Kindergarten gebracht werden können.

„Ab diesem Zeitpunkt soll es das Angebot für eine vollständige kostenlose Nachmittagsbetreuung in allen Landeskindergärten geben. Und die Eltern entscheiden, ob sie das Angebot annehmen wollen, können, müssen oder eben nicht“,

erklärte Schnabl. Die Kindergärten sollen dann zumindest 45 Stunden pro Woche geöffnet sein und es soll maximal 25 Schließtage im Jahr geben. In einem zweiten Schritt soll dieses Angebot auch für einjährige Kinder geben. Die 3G – ganztägig, ganzjährig, gratis – sind die Eckpfeiler im KinderPROgramm der SPÖ NÖ für unser Bundesland – wir haben berichtet.

Selbständiges Leben ermöglichen

Die SPÖ fordere die politischen Mitbewerber auf, an einem Strang zu ziehen, damit Familie und Beruf vereinbar sind, damit es Jobs mit fairer Bezahlung gibt – so könne man dem Fachkräftemangel entgegenwirken UND den Frauen ein selbständiges Leben ermöglichen, ohne dass sie in der Pension Altersarmut befürchten müssten.

„In den Fußgängerzonen Blumen verteilen und dabei so tun, als wäre eine Rose schon das größtmögliche Zeichen für Wertschätzung, nützt den Frauen gar nichts. Mieten, tägliche Einkäufe und Heizmaterial zahlen sich weder mit Blumen, noch mit Klatschen. Was Frauen brauchen, ist eine echte Wahlfreiheit, ob sie Kinderbetreuung in Anspruch nehmen wollen und faire Löhne. Nur mit konkreten Taten, die die Lebensumstände jeder einzelnen Frau verbessern, halten wir auch dem Gender-Pay-Gap, der oft unfreiwilligen Teilzeitarbeit und der damit verbundenen Altersarmut entgegen!“

NEOS - Unbezahlte Care-Arbeit ist meist Frauensache

„Der Weltfrauentag hat auch im Jahr 2022 nicht an Aktualität verloren. Denn Kinderbetreuung, Teilzeitarbeit oder Altersarmut sind in Niederösterreich weiterhin weiblich“, erläutert NEOS-Landessprecherin Indra Collini. Für sie liegt der größte Schlüssel für ein selbstbestimmtes Leben von Frauen in der Verbesserung ihrer finanziellen Situation.

„Niederösterreich ist bei den Fraueneinkommen fast Schlusslicht. Nur im Burgenland verdienen die Frauen noch weniger. Das liegt daran, dass es für Mütter deutlich schwieriger ist als für Väter, ein eigenes Einkommen zu erwirtschaften. Um die Altersarmut zu bekämpfen, brauchen die Frauen im Land echte Wahlfreiheit durch gut ausgebaute, leistbare Kinderbetreuungsangebote in ihrer Nähe“,

so Collini, die als langfristiges Ziel einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz ab dem ersten Geburtstag fordert.

NEOS-Chefin Indra Collini | Foto: NEOS
  • NEOS-Chefin Indra Collini
  • Foto: NEOS
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In die Pflicht zu nehmen seien dabei aber nicht nur die politisch Verantwortlichen in Bundes- und Landesregierung, sondern auch Männer.

„Wir brauchen vor allem mutige Männer, die alten Rollenbilder den Rücken zu kehren. Denn auch im 21. Jh. leisten Frauen nach wie vor überdurchschnittlich viel unbezahlte Arbeit in der Pflege und in der Kinderbetreuung. All das wirkt sich negativ auf die Pension aus und verstärkt Abhängigkeiten.“

FPÖ - Familien finanziell unter die Arme greifen

Am 8. März wird der internationale Frauentag gefeiert.

„In Krisenzeiten sind Frauen noch mehr gefordert – das zeigen uns die aktuellen Bilder von all jenen Ukrainerinnen, die mit ihren Kindern ihre Heimat verlassen. Sie müssen um ihr Leben fürchten und bangen um das Leben ihrer Männer und Familien, die zurückbleiben“,

so FPÖ-Familiensprecherin Edith Mühlberghuber.

FPÖ-Familiensprecherin Edith Mühlberghuber  | Foto: FPÖ NÖ
  • FPÖ-Familiensprecherin Edith Mühlberghuber
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„Doch auch in Österreich ist für Frauen bei weitem nicht alles Eitel-Wonne. Besonders für Mütter gestaltet sich in der heutigen Zeit aus verschiedensten Gründen das Leben oft sehr schwierig.“
Im Jahr 2021 lag die Fertilitätsrate (Geburtenziffer) in Österreich bei 1,44. Das heißt, in Österreich bekommt eine Frau durchschnittlich 1,44 Kinder. Generell gilt ein Niveau von 2,1 Kindern pro Frau als nötig, um die Bevölkerung langfristig stabil halten zu können. Zukunftsängste, zunehmende Verarmung und gesellschaftliche Konflikte würden dazu beitragen, dass sich immer mehr junge Frauen gegen eigene Kinder entscheiden.

Kinderkriegen soll attraktiver werden

Vorschläge, um das Kinderkriegen wieder attraktiver zu machen, hat Mühlberghuber bereits parat. „Zuallererst brauchen wir eine Regierung, die aufhört, Angst zu schnüren und die Bevölkerung ständig in Panik zu versetzen. Überdies müssen sämtliche Corona-Maßnahmen umgehend aufgehoben werden, insbesondere die Impfpflicht.“
Auch im finanziellen Bereich sieht Mühlberghuber Nachholbedarf:

„Für uns wäre eine kostenlose Kindergarten-Nachmittagsbetreuung vorstellbar, um Familien finanziell zu entlasten.“ Ebenso sei es notwendig, eine jährliche Anpassung der Familienleistungen wie Familienbeihilfe und Kinderbetreuungsgeld an die Inflationsrate vorzunehmen.“

„Das Leben mit Kindern muss leistbar sein. Ein Land braucht Kinder. Ein Land, das seine Kinder nicht unterstützt, hat keine Zukunft“, so Mühlberghuber abschließend.

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