"Nehm selten Blatt vor den Mund"
ÖVP-Generalsekretärin Laura Sachslehner über Wahlen, Hass und Freizeit
NÖ. Sie ist viel unterwegs, tauscht sich mit Funktionären aus und hatte exakt zehn Minuten Zeit, sich für den Job der ÖVP-Generalsekretärin zu entscheiden. Und – Laura Sachslehner (28) hat "Ja" gesagt.
BezirksBlätter: Die ÖVP stellt keinen Kandidaten für die Bundespräsidentenwahl. Wer soll gewählt werden?
LAURA SACHSLEHNER: Wir haben beschlossen, dass wir als Partei keine offizielle Wahlempfehlung abgeben. Jeder Wähler ist mündig genug, für sich selbst zu entscheiden.
Landtagswahl im Jänner 2023 in NÖ: Wird die ÖVP die Absolute halten können?
Ich bin zuversichtlich, denn wir haben eine starke Landeshauptfrau mit einem hervorragenden Team und eine starke Landespartei. Die Niederösterreichische Volkspartei leistet hervorragende Arbeit.
In Ihrer Funktion werden Sie nicht nur gelobt, sondern auch als Buhfrau der ÖVP bezeichnet. Wie gehen Sie damit um?
Schon in früheren Positionen war ich mit lauter Kritik konfrontiert. Das liegt daran, dass ich Dinge klar artikuliere und selten ein Blatt vor den Mund nehme. Ich kann damit also gut umgehen und versuche nicht allzu empfindlich zu sein.
Corona, Krieg und die Teuerungswelle: Wie wird geholfen?
Österreich war das erste Land in Europa, das schon im Jänner ein Antiteuerungspaket auf den Weg gebracht hat – mittlerweile sind es schon drei. Das jüngste in der Höhe von 28 Milliarden Euro. Man sieht, dass wir viel Geld in die Hand nehmen, um die Menschen zu entlasten. Aber – das wird eine Herausforderung sein, die uns auch die nächsten Monate noch begleiten wird.
Wäre die aktuelle 260.000 Euro-Werbekampagne gegen Schlepper nicht auch besser als Teuerungsausgleich aufgehoben?
Wir müssen auch in diesem Bereich Maßnahmen setzen, um der illegalen Migration den Kampf anzusagen. 41.000 Asylanträge sind schon eingegangen, das ist im Vergleich zu den letzten Jahren ein deutlicher Anstieg und ein Warnsignal.
Hass im Netz: Welche Forderung stellen Sie?
Wir haben in Österreich verschärfte Gesetze, aber ich glaube, dass uns der Fall (Anm.: Tod der Ärztin aus OÖ) gezeigt hat, dass wir noch zusätzliche Maßnahmen treffen müssen. Ich plädiere für eine eigene Staatsanwaltschaft – das Justizministerium muss dringend tätig werden.
Was sagen Sie zur ,tanzenden Ministerpräsidentin‘?
Politiker haben eine Vorbildfunktion, aber es muss auch für jeden erlaubt und möglich sein, dass man privat feiert und tanzt.
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