Kommentar: IST Austria – Vom Skandal zum Welterfolg
Während seines Besuchs in der niederösterreichischen Landeshauptstadt, zeigte sich Bundespräsident Alexander van der Bellen voll des Lobes für die wirtschaftliche und wissenschaftliche Entwicklung des Landes. Vor einigen Jahren klang das noch ganz anders.
Bundespräsident Alexander Van der Bellen kam bei seinem Besuch in St. Pölten vergangene Woche aus dem Schwärmen nicht mehr heraus.
2017: IST als "weitblickende Entscheidung"
Vor einem Dutzend Journalisten lobte der erste Mann im Staat die Entwicklung, welche NÖ seit dem Fall des Eisernen Vorhanges gelungen ist. Besonders die Forschungslandschaft hatte es dem ehemaligen Uni-Professor angetan.
Zitat: "Niederösterreich hat im wissenschaftlichen und kulturellen Bereich stark aufgeholt. Das betrifft Kems, Tulln und Wiener Neustadt, aber besonders Klosterneuburg. Denn hier ist mit dem IST Austria in der Tat etwas entstanden, was binnen kürzester Zeit zu Weltruhm gekommen ist. Das war tatsächlich eine weitblickende Entscheidung, das IST in Niederösterreich in der Nähe von Wien zu errichten."
2006: IST als "verunglücktes Renommee-Projekt"
Aus diesem Munde ist ein derartiges Lob etwas Besonderes. Denn 2006, als der Beschluss für die Eliteuni in Klosterneuburg feststand, schossen die Grünen aus allen Rohren. Der damalige Bildungssprecher Kurt Grünewald sprach von einem "verunglückten Renommee-Projekt", "gefährlicher Großmannsucht" und einem "budgetären Roulette-Spiel".
Zitat aus einer Presseaussendung der Grünen: „Man kann nicht einfach eine Uni ohne Konzept auf eine grüne Wiese setzen und sagen: werdet Weltklasse. Das zeugt nur davon, dass man nicht weiß, wie Wissenschaft und Forschung funktionieren."
Der damalige Parteichef der Grünen hieß Alexander Van der Bellen. Das zeigt, dass zwei alte Stehsätze noch lange nicht abgedroschen sind. Nummer 1: Die Wahrheit ist eine Tochter der Zeit. Nummer 2: Der Standort bestimmt den Standpunkt.
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