Kommandant: Kindheitstraum und Realität
Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner über Anforderungen, neue Kommandanten und eigene Pläne.
Bis Ende Jänner werden in Niederösterreich die Feuerwehrkommandanten neu gewählt. Gibt es irgendwo keine Kandidaten?
Bis jetzt ist mir nichts bekannt, aber bei 1.728 Feuerwehren kann es schon sein, dass das vorkommt. Das sind aber Ausnahmen.
Feuerwehrkommandant ist für viele ein Kindheitstraum. Ist der Job so romantisch wie er klingt?
Die Anforderungen sind hoch. Man muss bereit sein, freiwillig Verantwortung zu übernehmen. Man braucht die Fähigkeit Leute zu führen und zu motivieren. Man muss repräsentieren, Vorbild sein und man braucht ein hohes Fachwissen.
Das klingt nach hohen Anforderungen. Liegt die Latte da zu hoch?
Wir haben uns das in einer Arbeitsgruppe genau angeschaut. Es waren auch Vertreter von Kleinstfeuerwehren dabei. Am Schluss haben alle gesagt, dass das Ausbildungsniveau nicht verändert werden soll. Man darf zur Prüfung ja alle Unterlagen verwenden, muss nur wissen, wo man nachschaut.
Braucht ein Dorffeuerwehr-Kommandant die selbe Ausbildung wie der Chef der Hauptstadt-Feuerwehr?
Natürlich nicht. Der Ansatz ist aber nicht, die Minimalanforderung zu senken, sondern die Kommandanten mit mehr Verantwortung auch besser auszubilden.
Nach den Feuerwehren werden die Bezirkskommandanten und der
Landeskommandant gewählt. Treten Sie wieder an?
Ja.
Wer noch?
Das kann man noch nicht sagen. Wir haben zur Zeit einen Generationenwechsel. Die Bezirkskommandanten von Bruck und Hollabrunn wurden bereits neu gewählt. Jetzt wird es auch in Amstetten, Scheibbs, St. Pölten, Horn, Wiener Neustadt, Korneuburg und Mistelbach neue Chefs geben. Vielleicht ist da einer dabei, der ebenfalls kandidieren will.
Was wäre ein Programm Ihrer nächsten Periode?
Wir müssen schauen dass der Mitgliederzustrom anhält und die Ausbildung anpassen. Die Jobwelt wird immer härter, die Mitglieder haben immer weniger Freizeit, zusätzlich stellen wir sehr hohe Anforderungen. Vielleicht müssen wir uns da an die Gegebenheiten anpassen.
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