VCÖ Analyse
In NÖ verursachen Männer dreimal so viele tödliche Unfälle

In Niederösterreich verursachen Männer dreimal so viele tödliche Verkehrsunfälle wie Frauen, zeigt eine VCÖ-Analyse. (Symbolbild) | Foto: VCÖ-Expertin
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In Niederösterreich zeigt sich ein deutlicher Unterschied zwischen den Geschlechtern, wenn es um Verkehrssicherheit geht. Laut einer aktuellen Analyse des VCÖ auf Basis von Daten der Statistik Austria waren Männer in den Jahren 2021 bis 2023 dreimal so häufig Verursacher tödlicher Verkehrsunfälle wie Frauen.

NÖ. Die Mobilitätsorganisation betont, dass sowohl das Mobilitäts- als auch das Fahrverhalten von Frauen im Durchschnitt sicherer ist als jenes von Männern. Besonders gefährdet sind ältere Frauen: Fast die Hälfte der weiblichen Verkehrstoten waren Seniorinnen. Eine seniorengerechte Verkehrsplanung könnte ihre Sicherheit erheblich verbessern.

Männer in allen Altersgruppen häufiger betroffen

Zwischen 2021 und Ende November 2024 verloren in Niederösterreich 92 Frauen und 287 Männer bei Verkehrsunfällen ihr Leben. Die VCÖ-Analyse zeigt, dass Männer in allen Altersgruppen häufiger tödlich verunglückten. Besonders gravierend ist der Unterschied bei den 15- bis 24-Jährigen, wo viermal so viele junge Männer wie Frauen ums Leben kamen. In der Altersgruppe der 25- bis 64-Jährigen waren es sogar fünfmal so viele. Bei den über 64-Jährigen starben 72 Männer und 44 Frauen im Straßenverkehr.

Alkohol und Schnellfahren als Risikofaktoren

Österreichweit waren rund 85 Prozent der alkoholisierten Unfalllenker Männer. "Sowohl Alkohol am Steuer als auch Schnellfahren sind Delikte, die von Männern häufiger begangen werden als von Frauen, was sich in der Unfallstatistik niederschlägt", erklärt VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky. Männer verursachten in Niederösterreich zwischen 2021 und 2023 dreimal so viele tödliche Unfälle wie Frauen.

In Niederösterreich waren die meisten Alko-Lenker in Unfällen Männer – ein entscheidender Faktor für die hohe Zahl tödlicher Verkehrsunfälle. (Symbolfoto) | Foto: Foto: Daddy Cool/Fotolia
  • In Niederösterreich waren die meisten Alko-Lenker in Unfällen Männer – ein entscheidender Faktor für die hohe Zahl tödlicher Verkehrsunfälle. (Symbolfoto)
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"Wäre die Gesamtgruppe der Männer so sicher mobil wie die Gesamtgruppe der Frauen, dann wäre die Zahl der tödlichen Verkehrsunfälle in Niederösterreich etwa nur halb so hoch", fasst Jaschinsky zusammen. Wer Tempolimits einhält, mit voller Aufmerksamkeit fährt und sich an "Don't drink & drive" sowie "Don't phone & drive" hält, trägt maßgeblich zur eigenen und zur allgemeinen Verkehrssicherheit bei.

Seniorinnen besonders gefährdet

Bei den Verkehrsunfällen von Frauen fällt auf, dass 48 Prozent der weiblichen Todesopfer älter als 64 Jahre waren. Zudem ereigneten sich 27 Prozent der tödlichen Unfälle von Frauen im Ortsgebiet – ein deutlich höherer Anteil als bei Männern mit 16 Prozent. Fußgängerinnen sind besonders gefährdet: Während sieben Prozent der männlichen Verkehrstoten zu Fuß unterwegs waren, lag dieser Anteil bei Frauen bei 17 Prozent. "Für die Verkehrssicherheit von Frauen ist verstärkte Verkehrsberuhigung im Ortsgebiet sowie eine fußgängerfreundliche und seniorengerechte Verkehrsplanung besonders wichtig", betont Jaschinsky.

Unterschiede im Mobilitätsverhalten

Frauen und Männer legen ähnlich viele Wege zurück, doch Frauen sind häufiger zu Fuß unterwegs, lenken seltener ein Auto und fahren deutlich seltener Motorrad. Der öffentliche Verkehr wird von beiden Geschlechtern etwa gleich oft genutzt.

Ein wesentlicher Faktor ist die sogenannte "Mobility of Care", also Wege im Zusammenhang mit Betreuung und Begleitung von Kindern oder pflegebedürftigen Angehörigen. "In der Verkehrsplanung müssen die speziellen Anforderungen, die 'Mobility of Care' mit sich bringt, stärker berücksichtigt werden", fordert Jaschinsky. Besonders sichere Geh- und Radwege seien für diese Alltagsmobilität essenziell.

Verbesserungen im öffentlichen Verkehr gefordert

Frauen arbeiten viermal so häufig wie Männer in Teilzeit und sind daher stärker von eingeschränkten Verkehrsverbindungen betroffen. "Öffentliche Verkehrsverbindungen sind oft auf klassische Pendelzeiten von Vollzeitjobs abgestimmt. Tagsüber gibt es weniger Angebote", erklärt der VCÖ. Daher seien mehr Bahn- und Busverbindungen am Tag sowie zu Randzeiten notwendig, um eine sichere und verlässliche Mobilität für alle zu gewährleisten.

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