Station im Einkaufszentrum Fischapark
Volkshilfe-Petitionsmarathon gegen Kinderarmut in Niederösterreich

Volkshilfe-Direktor Erich Fenninger. | Foto: Karl Kreska
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Kinderarmut: Wenn das Geld zum Essen nicht mehr reicht

WIENER NEUSTADT, NÖ. Diese Woche machte die österreichweite Volkshilfe-Tour gegen Kinderarmut, im Fischapark in Wiener Neustadt, Station. Volkshilfe-Direktor Erich Fenninger stand den Interessierten zum Thema Kinderarmut Rede und Antwort. Die Bezirksorganisation der Volkshilfe Wiener Neustadt und das Team „Kinderarmut Abschaffen“ sammelten gemeinsam hunderte Unterschriften für die Einführung einer Kindergrundsicherung. Auch Neustadts Vizebürgermeister Rainer Spenger unterstützte die Aktion vor Ort.

32.000 Kinder in Niederösterreich von Armut betroffen

Allein in Niederösterreich sind 32.000 Kinder und Jugendliche armuts- oder ausgrenzungsgefährdet. „Diese Kinder leben mit Benachteiligung und Ausgrenzung. Sie leiden unter ständiger Existenzangst. Wir müssen uns fragen, ob wir das als Gesellschaft wollen, haben wir doch die Lösung gegen Kinderarmut in der Hand. Dazu wäre eine Kindergrundsicherung.“, notwendig, so der Präsident der Volkshilfe Österreich, Ewald Sacher.

Warum eine Kindergrundsicherung jetzt besonders wichtig wäre, zeigt ein Blick auf die Preisentwicklung. Am Ende des Monats gibt es bei armutsbetroffenen Familien oft nur Butternudeln. Früher günstig, kosten Penne-Nudeln aktuell um 79% mehr als im Vorjahr, Butter um 51%. „Wer mehr als die Hälfte seines Einkommens für Essen und Wohnen ausgeben muss, den treffen die Preissteigerungen besonders hart.“, so Sacher weiter.

Bei einem Gespräch mit einer betroffenen Familie im Wiener Neustädter Fischapark, bestätigte diese, wie groß die Belastungen durch die Inflation sich niederschlagen. Beide Elternteile arbeiten in schlecht bezahlten Berufen. Die monatlichen Fixkosten umfassen fast das gesamte Einkommen, für den täglichen Bedarf bleibt kaum etwas übrig. „Jetzt wo alles teurer ist, müssen die Kinder auf noch mehr verzichten.“, sagt die dreifache Mutter.

Gefragt, ob sich Österreich eine Kindergrundsicherung überhaupt leisten kann, antwortet Erich Fenninger, Direktor der Volkshilfe Österreich, mit einem klaren Ja: „Wir können und wir müssen es uns leisten. Die Mehrausgaben für eine Kindergrundsicherung würden bei rund 2 Milliarden Euro pro Jahr liegen. Bei dem versprochenen Antiteuerungspaket von 28 Milliarden bis 2026, sollten wir über diese Investition in die Zukunft, in der Einkommen gleichmäßiger verteilt wären, und die Kinderarmut um zwei Drittel verringert wäre, keine Sekunde nachdenken.“

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