Ferienende
Trotz Hitze sperren viele Freibäder in NÖ Ende August zu
Mit dem Ende des Augusts neigt sich auch der offizielle Sommer in Österreich seinem Ende zu. Doch während in vielen Köpfen bereits der Herbst Einzug hält, scheint sich das Wetter in Niederösterreich nicht an den Kalender halten zu wollen.
NÖ. In den letzten Tagen stiegen die Temperaturen erneut in den Bereich der 30 Grad, und es ist kein Ende der Hitzewelle in Sicht. Dennoch schließen die meisten Freibäder in Niederösterreich pünktlich zum Ende des Monats ihre Tore – eine Entscheidung, die bei vielen Einwohnern auf Unverständnis stößt.
Walter Schmelzer ist Bademeister im Weinlandbad Mistelbach. Offiziell ist dort am 8. September Saisonschluss. Sollte das Wetter sehr warm und sonnig bleiben, ist eine Verlängerung denkbar.
„Die Entscheidung ist bisher nicht endgültig gefallen und wird in Absprache mit dem Bürgermeister getroffen. Natürlich hängt das vom Wetter ab. Sollte es passen, ist die Verlängerung um eine Woche vorstellbar.“
Die Freibäder Niederösterreichs Im Überblick
Warum Freibäder trotz Hitze schließen
Die Entscheidung, die Freibadsaison Ende August zu beenden, folgt einer langjährigen Tradition und hat vor allem organisatorische Gründe. Viele Gemeinden und Betreiber richten sich bei der Planung ihrer Saison nach den Sommerferien, die Ende August enden. Zudem beginnt für die meisten Schülerinnen und Schüler in Niederösterreich Anfang September das neue Schuljahr, was die Besucherzahlen in den Freibädern drastisch sinken lässt.
„Die Saison endet meist mit Anfang September da die Schulen wieder beginnen, dadurch kommen immer weniger Kinder und das würde mehr Verlust bedeuten als Gewinn“,
berichtet auch ein Freibadbetreiber aus NÖ. Ein weiterer Faktor, der die Schließung beeinflusst, ist die Personalplanung. Saisonarbeitskräfte, die in den Sommermonaten für den Betrieb der Bäder eingestellt werden, haben oft Verträge, die Ende August auslaufen. Diese zeitlich begrenzten Arbeitsverhältnisse sind eng mit dem Kalender der Bäder verknüpft, und eine Verlängerung der Saison würde nicht nur eine Neuregelung dieser Verträge, sondern auch eine Erhöhung der Betriebskosten mit sich bringen.
Die Saison im Auquapark Herzogenburg endet am 1. September. Trotz schönem Wetter wird nicht verlängert.
„Diese Entscheidung wurde von der Stadtgemeinde schon längerfristig getroffen. Da auch der Kindergarten und die Schule wieder starten, sind deutlich weniger Gäste im Bad“,
berichtet Betriebsleiter Christian Mrskos. Über die Jahre zeigt sich aber auch, dass die Besucher in der ersten Septemberwoche weniger werden. „Im Durchschnitt kommen 250 bis 300 Besucher mehr pro Woche, das ist aber jene Zahl, die an einem schönen Sommertag an einem Vormittag kommen“, so Mrkos. Heuer haben rund 50.000 Gäste das Bad besucht.
Unmut in der Bevölkerung
Die anhaltende Hitze sorgt allerdings bei vielen Bürgerinnen und Bürgern für Frust. „Es ist doch noch Sommer!“, hört man vielerorts, und tatsächlich könnte man angesichts der Temperaturen meinen, der August sei erst zur Hälfte vorüber. Viele Menschen empfinden es als ärgerlich, dass die Freibäder genau dann schließen, wenn eine willkommene Abkühlung am dringendsten benötigt wird.
Insbesondere Familien mit Kindern, aber auch ältere Menschen, die sich eine Abkühlung im kühlen Nass wünschen, sind enttäuscht. Zwar gibt es vielerorts Naturbäder oder Badeseen, doch diese bieten nicht immer den Komfort und die Sicherheitsvorkehrungen, die man in einem Freibad findet. Zudem sind die Anfahrtswege zu diesen alternativen Badeplätzen oft länger, was die Spontaneität eines schnellen Bades am Nachmittag erschwert.
Wetterprognosen: Hitzewelle hält an
Die meteorologischen Prognosen zeigen, dass die hohen Temperaturen in Niederösterreich noch einige Zeit anhalten werden. Bis weit in den September hinein sind heiße Tage mit Temperaturen um die 30 Grad vorhergesagt. Für viele Menschen bleibt daher die Frage offen, ob nicht zumindest einige Freibäder eine Ausnahme machen und die Saison verlängern könnten.
In der Vergangenheit gab es vereinzelt Fälle, in denen Bäder ihre Saison verlängert haben, allerdings handelt es sich hierbei um Einzelfälle, die oft von besonderen Umständen abhängig waren. Ein systematisches Überdenken der Schließungstermine ist jedoch derzeit nicht geplant.
Alternativen zur Abkühlung: Was tun ohne Freibad?
Für alle, die auf der Suche nach einer Erfrischung sind, bieten sich neben den klassischen Badeseen auch einige andere Möglichkeiten an. Wasserspielplätze, die oft kostenfrei zugänglich sind, bieten vor allem für Kinder eine gute Möglichkeit, sich abzukühlen. Auch schattige Parks oder Spaziergänge in der Nähe von Flüssen können helfen, der Hitze zu entkommen.
Die schönsten Badeseen gibt es hier:
Darüber hinaus bieten einige Thermen und Hallenbäder spezielle Sommeraktionen an, bei denen die Außenbereiche geöffnet und teilweise auf Sommerbetrieb umgestellt werden. Diese Angebote richten sich vor allem an Menschen, die trotz geschlossener Freibäder nicht auf das Schwimmvergnügen verzichten möchten.
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