Covid in NÖ
Rennfahrer kämpft sich nach Corona ins Leben zurück (mit Video)
Ein Nießer hat ausgereicht und der Rennfahrer Franz Altmann aus Ollern landete im Krankenhaus. Wie er sich nach Covid ins Leben zurückgekämpft hat, welche Rolle die Seelsorge spielt und was Long Covid bedeutet – das und mehr bei Näher dran! Das Interview.
NÖ / BEZIRK TULLN. Gas gegeben wird bei Evita Stadler und Franz Altmann nur auf der Rennstrecke. So wie auch kürzlich auf dem Red-Bull-Ring. Dass Altmann das noch erleben konnte, grenzt aber an ein Wunder, wie er erzählt. Im Jänner erkrankte er an Corona: "Es war knapp", sagt er über seinen Gesundheitszustand und auch, dass die
"Nächte das Ärgste waren. Ich habe geglaubt, ich erstick".
Er hatte Kopf-, Bauch- und Gliederschmerzen – was ihn am Leben gehalten hat, war das Rennfahren bzw. der dringliche Wunsch wieder im Rennauto zu sitzen: "Ich hab mich auseinandergesetzt mit der Intensivstation und für mich war klar: Dort komm ich nicht hin".
Seelsorger begleiten nicht nur Patienten
Ein Drittel der Menschen, die auf Intensivstationen liegen, sterben. Das ist traurige Wahrheit. Und auch, dass Mediziner und Pflegekräfte extrem gefordert sind.
Aber auch die Seelsorge, wie Christiane Schalk, Leiterin des Referats Krankenseelsorge informiert:
"Wenn immer es Menschen wünschen und Seelsorge angefordert wird, dann begleiten die Seelsorgerinnen und Seelsorger gerne die Menschen. Sie spenden Sterbesegen, Krankensalbung und begleiten Menschen und stellen Kontakt zu den Angehörigen her. Und riskieren – wie alle anderen auch – ihr Leben".
Vorwürfe gemacht
Für Evita Stadler war es aber auch nicht leicht: Fieber und Schüttelfrost haben schnell bewusst gemacht, dass sie krank ist. Doch da war es eigentlich schon zu spät. Sie hatte Franz schon angesteckt: "Es war nicht leicht für mich zu sehen, wie schlecht es ihm gegangen ist", sagt sie.
Doch er hat die Vorwürfe mit den Worten: "Das hätte immer passieren können", abgeschwächt.
Was man Coronaleugnern mitteilen möchte? "Ich wünsche keinem, dass er das kriegt", so Altmann, der nochmal betont, dass es "furchtbar ist und du glaubst, dass du draufgehst". Daher auch sein Appell: Maske tragen, Hände desinfizieren. Und last but not least: "Die Impfung wird helfen, die Pandemie einzudämmen", sagt er.
Long Covid – das kann dauern
Christoph Hörmann, Primar am Universitätsklinikum St. Pölten erklärt: "Long Covid ist ein großer Sammelbegriff. Es können unterschiedliche Organe betroffen sein – Herz, Lunge – oder auch einfach der Allgemeinzustand". Wie viele Personen davon betroffen sind, das kann man derzeit noch nicht eruieren.
Schon jedoch, wie lange der Zustand andauert. "Der Zeitraum ist unterschiedlich – das kann ein Jahr sein oder auch länger". Wichtig sei, dass der Patient das Ziel haben sollte, in Sachen Gesundheit dorthin zurückzukehren, wo er vor Covid war.
Für Franz Altmann steht jedenfalls schon jetzt fest: Das nächste Rennen kommt bestimmt "und wir werden auf jeden Fall den einen oder anderen Pokal heimholen", sagt Evita Stadler.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.