Weiterer Fall bestätigt
NÖ kämpft weiter gegen die Vogelgrippe
Der Einsatz zur Eindämmung der Vogelgrippe in Niederösterreich zeigte erste Erfolge, doch neue Infektionen werfen Schatten auf die positiven Entwicklungen: Zwei weitere Verdachtsfälle wurden gemeldet, einer davon hat sich mittlerweile bestätigt. Zusätzlich wurden auf einem Feld im Bezirk Korneuburg 13 verendete Schwäne geborgen.
NÖ. Nach dem Ausbruch der Vogelgrippe in vier Betrieben im Bezirk Amstetten wurde der Einsatz des Bundesheeres am Sonntag abgeschlossen. Das Land meldete am Nachmittag, dass die Ausbreitung des Virus „erfolgreich eingedämmt“ werden konnte. Trotz dieser positiven Nachricht gibt es seit Montag, 11. November, einen neuen bestätigten Fall.
Einer der Verdachtsfälle, der am Sonntag noch gemeldet wurde, betrifft einen Betrieb mit 29.000 Jung-Legehennen, der inzwischen als betroffen bestätigt wurde. Der zweite Verdachtsfall stammt aus einer privaten Hobbyhaltung, bei der der Halter nach dem Auftreten eines Krankheitsfalls alle sechs Hühner vorsorglich gekeult hatte. Alle 78 Betriebe in der Schutzzone rund um Biberbach im Bezirk Amstetten wurden mittlerweile überprüft.
Bislang eingeleitete Maßnahmen
Am 8. November berichtete MeinBezirk über die Ausbreitung der Vogelgrippe im Bezirk Amstetten. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits vier Betriebe betroffen. Das Bundesheer half bei der Entsorgung und Desinfektion der betroffenen Tiere und Betriebe.
Die Soldaten errichteten Desinfektionsschleusen für die Fahrzeuge, die verendete Tiere abtransportierten, um eine Weiterverbreitung des Virus zu verhindern.
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Bundesheer zieht positive Bilanz
Im Rahmen des Bundesheereinsatzes gelang es den Soldaten, die Ausbreitung des Virus in einem betroffenen Betrieb in Biberbach zu verhindern. Insgesamt wurden dabei 785 Arbeitsstunden aufgewendet, um 20 Autos, vier Teleskoplader, 18 Hängerzüge und acht Lkw, die Container für den sicheren Abtransport der verendeten Tiere transportierten, gründlich zu dekontaminieren.
Das Militärkommando Niederösterreich zog eine positive Bilanz und berichtete von einem erfolgreichen Einsatz der 18 Spezialisten, die eine Schleuse errichteten, um vor allem die Radkästen, Unterböden und Container desinfizieren zu können. Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) betonte, wie wichtig es sei, sich auf solche komplexen Bedrohungsszenarien vorzubereiten.
Eingedämmt, aber nicht besiegt
Landesrätin Rosenkranz äußerte sich am Sonntagnachmittag zunächst optimistisch und erklärte, dass die Vogelgrippe eingedämmt werden konnte. Sie lobte die hervorragende Zusammenarbeit zwischen Bund, Land, Gemeinden und Bundesheer. Doch die Entwarnung war nur von kurzer Dauer: Nachdem die Verdachtsfälle gemeldet wurden, zeigte sich erneut, dass die Gefahr bislang nicht vollständig gebannt ist.
Für den aktuell fünften betroffenen Betrieb wird laut Landesveterinärdirektorin Christina Riedl keine Unterstützung durch das Bundesheer erforderlich sein: „Für diesen Betrieb brauchen wir das Bundesheer nicht, da sind wir selbst ausgerüstet.“
Am Dienstag, dem 12. November, werden jedoch Experten der Europäischen Union vor Ort erwartet, die das Land und den Bezirk mit ihrem fachlichen Rat unterstützen sollen. Riedl hofft, von den Fachleuten neue Ansätze zur weiteren Eindämmung der Vogelgrippe zu erhalten.
13 tote Schwäne geborgen
Am Freitag, dem 8. November, wurde die FF Hausleiten (Bezirk Korneuburg) zu einem ungewöhnlichen Einsatz alarmiert. Auf einem überfluteten Feld neben der B19, wo sich nach den Unwettern Schwäne angesiedelt hatten, mussten 13 verendete Tiere geborgen werden.
Die Schwäne steckten im Wasser und Schlamm fest. In der Zusammenarbeit mit dem Amtstierarzt der BH Tulln, der Amtstierärztin der BH Korneuburg und der FF Perzendorf konnten die Schwäne geborgen und zu der Tierkörperverwertung Saria bei Tulln gebracht werden, wo sie verbrannt wurden.
Bezirkshauptmann Andreas Strobl bestätigte auf Anfrage der "Nön", dass bei einigen der verendeten Tiere tatsächlich die Vogelgrippe nachgewiesen wurde. Aufgrund der geltenden Stallpflicht sei jedoch eine großflächige Verbreitung des Virus unwahrscheinlich. In freier Natur könnten dennoch immer wieder tote Tiere gefunden werden.
Insgesamt bleibt Österreich seit dem 7. November ein Hochrisikogebiet für die Vogelgrippe. Im Zuge der Maßnahmen wurden mehr als 150.000 Tiere in Niederösterreich getötet und abtransportiert, vor allem aus den betroffenen Gebieten in Biberbach und Ernsthofen.
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