Interview: "Jungvögel sind durch Katzen besonders gefährdet"
Ornithologin Eva Karner-Ranner über den vogelfreundlichen Garten
Was kann ich als Katzenhalter tun, damit möglichst wenige Vögel zu Schaden kommen?
EVA KARNER-RANNER: Nicht jede Katze jagt gleich geschickt. Wenn ich eine Vogeljägerkatze habe, dann sollte ich versuchen, die Fangzahl zu reduzieren. Die gefährlichste Phase für Vögel ist, wenn die Jungvögel ausfliegen, von Mitte Mai bis Mitte Juli. Da wäre es gut, die Katze wenig rauszulassen, solange die Jungen noch nicht gut fliegen können – vor allem nicht während der Morgen- und Abendstunden, die Zeit der höchsten Vogelaktivität.
Wie sieht ein vogelfreundlicher Garten aus?
Zum Brüten braucht es alte Bäume mit Höhlen oder Nistkästen. Dichte Hecken mit heimischen Gehölzen, vorzugsweise dornig. Heckenrosen und Brombeeren etwa bieten halbwegs sichere Brutplätze. In der Nähe von Vogelhäusern und Vogeltränken sind dichte Büsche zur Zuflucht ideal – aber nicht direkt daneben, damit dort nicht unbemerkt eine Katze lauern kann.
Welche Vögel sind denn besonders gefährdet?
Alle Arten, die im Garten vorkommen, denn die Katze ist wie alle Beutegreifer ein Opportunist und nimmt sich, was sie bekommen kann oder auch, was am häufigsten vorkommt. Jungvögel sind besonders gefährdet – und natürlich Arten, die viel am Boden unterwegs sind und dort nach Nahrung suchen: Hausrotschwanz, Rotkehlchen, Amsel, Singdrossel. Von diesen Arten werden auch erwachsene Vögel leicht von Katzen erbeutet.
Interview: Thomas Weber
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