Vogelgrippe in NÖ
Betriebe warten auf benötigte Stall-Desinfektion
Die Vogelgrippe hat in Niederösterreich tiefe Spuren hinterlassen. Während die Lage in den betroffenen Betrieben im Bezirk Amstetten weitgehend stabil ist, warten die Landwirte auf dringend notwendige Desinfektionen ihrer Ställe.
NÖ. Wie MeinBezirk bereits berichtete, mussten seit Herbst 2024 rund 200.000 Hühner und Puten in Niederösterreich gekeult werden, um die Ausbreitung der Seuche einzudämmen. Zwar sind derzeit keine neuen Fälle bekannt, jedoch gilt für zwölf Bezirke weiterhin eine Stallpflicht.
Diese Regelung dient dazu, Wildvögel von Geflügelbeständen fernzuhalten und weitere Infektionen zu verhindern. Trotz der Vorsichtsmaßnahmen bleibt die Eierproduktion angespannt.
Engpass in den Supermärkten
Leere Eierregale sind mittlerweile keine Seltenheit mehr. Aufgrund der Verluste in der heimischen Geflügelwirtschaft und internationalen Engpässen, wie zum Beispiel in Polen oder Italien, wo Millionen Legehennen gekeult werden mussten, ist der Markt stark belastet. MeinBezirk berichtete:
Auch der Wintertourismus in Österreich verschärft die Lage. Gastronomiebetriebe setzen zunehmend auf heimische Ware, was die ohnehin angespannte Situation weiter zuspitzen lässt.
Behördliche Unklarheiten verzögern Desinfektionen
Die Geflügelbetriebe im Bezirk Amstetten, die von der Vogelgrippe betroffen waren, stehen weiterhin leer. Laut Gesetz müssen die Ställe von externen Firmen desinfiziert werden, jedoch gab es Unklarheiten bezüglich der Zuständigkeit.
Wie Markus Lukas von der Geflügelwirtschaft Österreich gegenüber ORF kritisierte, sei die Entscheidung zwischen der Landesveterinärbehörde und der Bezirkshauptmannschaft Amstetten lange hin- und hergeschoben worden. Nun übernimmt die Landesveterinärbehörde die Verantwortung für die Ausschreibung.
So verläuft die Desinfektion
Im Laufe der kommenden Woche sollen die Reinigungsaufträge für die betroffenen Betriebe vergeben werden. Vorgesehen ist, dass die Ställe in einem mehrstufigen Verfahren zweimal desinfiziert werden. Zwischen den Desinfektionsdurchgängen wird eine siebentägige Wartezeit eingehalten.
Danach erfolgt eine Testphase, in der 50 Hühner probeweise eingestallt werden. Diese stehen während der gesamten Phase unter amtstierärztlicher Kontrolle. Erst wenn drei Wochen ohne Nachweis des Geflügelpestvirus vergangen sind, dürfen die Ställe wieder vollständig belegt werden.
Parallel dazu arbeitet die Geflügelwirtschaft bereits an der Vorbereitung für Ostern. Um die erhöhte Nachfrage zu decken, werden Eier für das Färben eingelagert. Trotz der Herausforderungen bleibt die Versorgungssicherheit für Konsumenten in Niederösterreich gewährleistet, auch wenn es weiterhin Einschränkungen geben könnte.
Zum Weiterlesen:
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.