Adrimarsch-Fest im WeinKulturHaus Gols
Am Ende der Weinlese wird gefeiert
Wenn die Ernte der Weintrauben beendet ist und im Weinkeller die Gärung den frisch gepressten Traubenmost in Sturm umwandelt, dann ist es Zeit für das Adrimarsch-Fest.
GOLS. Ein zünftiges Fest wie früher feiern die Golserinnen und Golser mit dem "Adrimarsch" am Ende der Weinlese, in anderen Gegenden auch als "Lesehahn" tituliert. Dessen historischer Hintergrund ist der Dank der Winzerinnen und Winzer an die fleißige Leserschar, also all jenen, die bei der Weinlese beschäftigt waren. Damals war es meist eine bunt zusammengewürfelte Schar an Helfenden, die sich wochenlang im Weingarten mit Lesearbeit verdingten. Behutsam schnitten sie mit Scheren das Traubenmaterial in Kübel, die, wenn sie voll waren, von der Lesehelferin bzw. dem Lesehelfer in die Butte und dann in die Bottiche am Traktoranhänger geleert wurden. Weinbeeren, die zu Boden fielen, sammelte man behutsam auf, und es wurden oftmals auch Lieder während der Arbeitsverrichtung angestimmt. Ein Schelm, der denkt, dass es deshalb geschah, um die Lesenden vom übermäßigen Verkosten der Weintrauben abzuhalten.
Zünftige Jause mit Wein und Sturm
Am Ende der Weinlese, beim Adrimarsch, wurde fröhlich und ausgelassen gefeiert. Von den Winzerfamilien wurden allerlei Köstlichkeiten für die Leserschar üppig aufgetragen. Knuspriger Schweinsbraten, Krautfleckerl, Erdäpfelsalat, frisches Brot und zur Draufgabe süße Strudel und natürlich Wein und Sturm, der mitunter schon recht stürmisch sein konnte. Heutzutage geht die Weinlese großteils maschinell mit großen Lesemaschinen in denkbar kürzester Zeit über die Bühne. In Gols, der größten Weinbaugemeinde Österreichs, besinnt man sich des alten Brauches und am Samstag feierte man beim "Adrimarsch-Fest" mit vollmundigen Weinen, köstlichem Sekt, kulinarischen Schmankerln bei bester Stimmung. Herzlich begrüßt wurden die ankommenden Besuchenden von Alt-Bürgermeister Hans Schrammel und vom Team des WeinKulturHauses mit einem Glas Szigeti Sekt. Für das leibliche Wohl sorgte der Familienbetrieb Jacky's Mühle sowie die Weingüter Schuhmanns Weinhof, Helmut Preisinger, Gerald Pittnauer, Allacher, Helmut Bruckner, Sektkellerei Szigeti, Helmut Bruckner, Kirschner-Gmall und Klaus Nittnaus.
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