Mattersburg
Erste Gemeinderatssitzung nach Commerzialbank-Skandal
Bei der ersten Gemeinderatssitzung nach bekanntwerden der Commerzialbank-Causa gibt die SPÖ-Bürgermeisterin von Mattersburg, Ingrid Salamon, bekannt, dass die Stadtgemeinde bei der in Konkurs befindlichen Commerzialbank ein Guthaben von 192.047 Euro habe. Sie geht von keinem direkten Schaden für die Stadtgemeinde aus.
MATTERSBURG. Nach dem derzeitigen Stand der Dinge steigt laut Bürgermeisterin Salamon die Stadtgemeinde Mattersburg und deren Tochtergesellschaften FEZ GmbH, Villa Martini GmbH und Stadtentwicklungs KG aus der Commerzialbank-Pleite relativ glimpflich aus, wie sie nach der Gemeinderatssitzung mitteilte. Die Stadtgemeinde habe einen Kassenkredit in höhe von 1.769.322 Euro. Die Guthaben bei der Commerzialbank betragen 192.047 Euro teilt man in der Stadtgemeinde mit.
"Indirekter Schaden für Jahre spürbar"
Nach Gesprächen mit Experten sei sie zuversichtlich, "dass dieses Guthaben angerechnet, wird so dass sich die Kreditsumme entsprechend reduziert", so Salamon. Die Bürgermeisterin betonte, dass seitens der Commerzialbank kein Anlagevermögen, weder von der Stadt noch von den Tochtergesellschaften, verwaltet wurde.
„Den direkten Schaden, sofern überhaupt einer entsteht, werden wir meistern. Den indirekten Schaden werden der Bezirk und die Stadt noch Jahre spüren. Aus seriöser Sicht lässt sich hier der Gesamtschaden noch nicht absehen“, meint die Bürgermeisterin
Stadt erwirbt Grundstück
Im Zuge der Gemeinderatssitzung wurde einstimmig beschlossen, ein 1.180 Quadratmeter großes Grundstück in der Innenstadt in der Nähe der Volksschule zu erwerben. Der Kaufpreis beträgt 300.000 Euro. „Wir wollen verfügbare Flächen in der Innenstadt erwerben, um diese zu attraktivieren und selber Maßnahmen setzen zu können“, so Salamon.
Stadion: Der Ball soll weiter rollen
Im Zusammenhang mit der Pleite auch des SV Mattersburg und der Neugründung eines neuen Fußballvereins (MSV 2020) erklärte die Bürgermeisterin, als Grundeigentümer beim Pappelstadion „wollen wir unser Stadion so zurückbekommen, wie es jetzt ist“ und wieder allen fußballbegeisterten Mattersburgern zur Verfügung stellen. Auch eine Damenmannschaft plant der neue Verein.
Vorerst hat sich der Verein vor allem der Jugendarbeit verschrieben. 130 bis 140 Kinder ab der U7 soll weiterhin die Möglichkeit gegeben werden, in Mattersburg Fußball zu spielen.
ÖVP: „Salamon bleibt Antworten schuldig“
Kritik kam nach der Gemeinderatssitzung von der ÖVP. Die Bürgermeisterin sei bei der Sitzung Antworten schuldig geblieben, so Stadtrat Andreas Feiler. Er kritisierte, dass sich Salamon nicht erinnern könne, wann sie von der Bankschließung erfahren habe, und sie habe sich der Antwort auf die Frage nach der Annahme eines Geschenks von Martin Pucher oder dem SV Mattersburg entzogen.
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