Für weibliche Selbstbestimmung
Verein "Aktion Regen" in Mariahilf

Geschäftsführerin Ines Kohl (links) mit einer langjährigen Trainerin aus Kenia.  | Foto: Aktion Regen
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  • Geschäftsführerin Ines Kohl (links) mit einer langjährigen Trainerin aus Kenia.
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Seit fast 35 Jahren setzt sich der Mariahilfer Verein "Aktion Regen" für die Selbstbestimmung von Mädchen und Frauen in ostafrikanischen Ländern ein. Das machen sie durch die Ausbildung von sogenannten "Rain Workers", die Aufklärungsarbeit leisten. 

WIEN/MARIAHILF. Laut Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation sind weltweit mehr als 200 Millionen Mädchen und Frauen Opfer von Genitalverstümmelung. Der Mariahilfer Verein Aktion Regen arbeitet seit fast 35 Jahren daran, diese Zahl zu verringern.

Darüber hinaus haben sie sich auf den Schutz vor Gewalt gegen Frauen und die Vermeidung von Teenager-Schwangerschaften spezialisiert. "Wir sind ein Bildungsverein für Frauenstärkung. Unsere Hauptthemen sind sexuelle und reproduktive Rechte und wir sehen uns als Trainingsinstitution, die sogenannte Rain Workers zu Multiplikatoren in den betroffenen Ländern ausbildet und stärkt", erklärt Ines Kohl. Die Sozialanthropologin ist die Geschäftsführerin von Aktion Regen.

Schutz von über 400 Mädchen

Im vergangenen Jahr schafften es der Mariahilfer Verein und seine 26 lokalen Partnerorganisationen, 405 Mädchen in mehreren ostafrikanischen Ländern vor Genitalverstümmelung zu schützen. Die Rain Workers besuchten insgesamt 55 Schulen und hielten 626 Aufklärungs-Sessions in den betroffenen Communities. "Die Rain Workers können mit dem Lokalwissen und der Lokalsprache diese komplexen Themen niederschwellig weitergeben. Sie wissen nämlich genau, wo die Probleme in der Gesellschaft oder die Tabus sind und wie man das ansprechen kann", so Kohl.

Die Rain Workers konnten im vergangenen Jahr die Beschneidung von mehr als 400 Mädchen verhindern.  | Foto: Aktion Regen
  • Die Rain Workers konnten im vergangenen Jahr die Beschneidung von mehr als 400 Mädchen verhindern.
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Dafür arbeiten sie mit NGOs, Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen in Kenia, Sambia, Tansania, Äthiopien, Sudan, Niger und Uganda zusammen. "Was uns wirklich einzigartig macht und von anderen unterscheidet, sind unsere Teaching-Tools, die von unserer Gründerin Maria Hengstberger entwickelt wurden", führt Kohl fort.

Bessere Bildungsarbeit für Mädchen

Dazu zählt eine Zyklus-Kette mit 30 Perlen oder das Modell einer Gebärmutter mit Baby, anhand derer die weiblichen Geschlechtsorgane, Verhütungsmethoden, sexuelle Krankheiten und die Schwangerschaft erklärt werden. Mit dem Klitoris-Tool zeigen sie, dass die Klitoris ein Organ ist, das nicht verstümmelt, beschnitten oder sonst operiert werden darf. Die Weiterbildung richtet sich an Jugendliche ebenso wie Frauen und Männer.

"Gerade Menstruation und Menstruationsarmut ist ein großes Thema. Es gibt viele Mädchen, die sich für Sex verkaufen, um Geld für Binden zu bekommen oder nicht in die Schule gehen, weil sie keine Hygieneprodukte haben", weiß Kohl. Dadurch, aber auch aufgrund von Teenager-Schwangerschaften sei die Rate von Mädchen in den betroffenen Ländern, die die Schule abbrechen, hoch. Für Ines Kohl ist klar: Hier braucht es bessere Bildungsarbeit.

Zur Sache: Man kann die Arbeit von Aktion Regen durch eine Spende unterstützen.
IBAN: AT30 2011 1000 0372 5200
BIC: GIBAATWW
www.aktionregen.at

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Die Rain Workers konnten im vergangenen Jahr die Beschneidung von mehr als 400 Mädchen verhindern.  | Foto: Aktion Regen
Foto: Aktion Regen
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