Lust auf Arthaus-Kino
Filmcasino meldet Besucherrekord im Vorjahr

- Noch nie waren so viele Besucherinnen und Besucher in den zwei Kinos des Filmcasinos wie im Jahr 2024. (Archivbild)
- Foto: Filmcasino
- hochgeladen von Johannes Gress
Das Filmcasino hat im Jahr 2024 seinen Besucherrekord geknackt. Noch nie waren so viele Zuschauerinnen und Zuschauer in den zwei Kinos des Filmcasinos. Dafür gibt es laut Filmcasino-Geschäftsführerin Sabine Hofmann mehrere Gründe.
WIEN/MARGARETEN/NEUBAU. Die Kinokultur stirbt aus? Von wegen. Das Filmcasino, mit Sitzen in der Margaretengasse 78 (5. Bezirk) und in der Spittelberggasse 3 (7. Bezirk), hat 2024 das Gegenteil bewiesen und ihren Besucherrekord geknackt. Das veröffentlicht das Filmcasino in einem Facebook-Post.
"Wir sind geplättet: Noch nie waren so viele Menschen in unseren Kinos wie 2024! Wir freuen uns sehr, dass Ihr auch Lust auf die Filme habt, die uns so gefallen", heißt es auf Facebook. Umso mehr freue man sich auf das kommende gemeinsame Jahr.
Besser als Vorjahresrekord
Im Vergleich zum Vorjahr habe es einen satten Zuwachs von 20 Prozent gegeben, erklärt Sabine Hofmann, Geschäftsführerin des Filmcasinos, gegenüber MeinBezirk. In beiden Kinos sei die Besucherzahl gestiegen. Damit wurde der bisherige Rekord gebrochen, der selbst erst im Vorjahr aufgestellt wurde.

- Das Filmcasino gilt als ein Arthaus-Kino, also als Kino, das sich auf Filme abseits der Mainstream-Branchen konzentriert. (Archiv)
- Foto: M. Spitzauer
- hochgeladen von Patricia Kornfeld
Die hohen Zahlen liegen unter anderem an einer höheren Anzahl an jüngeren Besucherinnen und Besuchern, so Hofmann: "Es war festzustellen, dass Menschen, vor allem jüngere, nun offenbar wieder vermehrt Lust auf anspruchsvolleres Arthaus-Kino verspüren. Das war ein höchst erfreulicher und sehr positiver Post-Corona-Effekt".
Bereits der Start des Jahres 2024 sei erfolgreich gewesen: "Mit Miyazakis – Der Junge und der Reiher – hatten wir bis zu viermal pro Tag ausverkaufte Vorstellungen allein im Filmcasino, das sind gut 1.000 Besucherinnen und Besucher pro Tag", so die Geschäftsführerin. Allgemein gebe es viele Erklärungen für die erfolgreichen letzten Jahre.
Können und Glück
"Ein erfolgreiches Kino hängt zwar von guter Programmgestaltung, vielfältigen Rahmenveranstaltungen und Specials und freundlicher Betreuung ab, aber auch das am Markt vorhandene Filmangebot bestimmt, ob ein Kino attraktiv sein kann oder nicht", erklärt Hofmann: "Und da war 2024 offenbar ein recht ergiebiges Jahr im Arthausbereich." Es freue sie, dass die Mischung aus Kinoleidenschaft und schönem Programm des Filmcasinos offenbar gerne angenommen werde.
Das Filmcasino beschreibt sich selbst als Arthaus-Kino – also als Kino, das vorwiegend Filme abseits der Mainstream-Szene zeigt. Auf die Leinwand kommen Filme mit geringerem Budget, Nischenfilme, Klassiker und mehr. Platz findet so etwa europäisches und österreichisches Kino, Indie-Filme und spannende Dokus – die Filme werden meistens in Originalsprache mit deutschen Untertiteln gezeigt.
Arthous-Kino mit Geschichte
Bereits 1911 stand in der Margaretenstraße ein Kinematographentheater, das acht Jahre lang Filme zeigte. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde das Kino laut eigenen Angaben "arisiert", die damalige Besitzerin und der Besitzer wurden nach Belarus deportiert.

- Auch die "kleinen" Filme finden im Filmcasino Platz. (Symbolbild)
- Foto: Tima Miroshnichenko
- hochgeladen von Nathanael Peterlini
Zwar konnte sich die Vorführstätte vorerst erhalten, Anfang der 70er wurde sie aber geschlossen. Erst 1989 kam wieder Leben auf die Bühne: Die Volkshochschule Margareten wagte den mutigen Schritt, die Räumlichkeiten zu pachten und renovieren zu lassen.
Unter dem Namen Filmcasino öffnete das Kino wieder und feierte Jahr für Jahr Erfolge. 2018 wird schließlich der zweite Standort des Filmcasinos, das "Filmhaus" geöffnet. Über die Jahre entwickelte sich das Filmcasino zu einem zentralen Austragungsort der Wiener Arthaus-Szene. Bekannt ist das Filmcasino mitunter für die Filmfestivals, die jedes Jahr aufs Neue organisiert werden.
Die emotionalen Zeilen des Facebook-Posts fassen zusammen, was jahrelange Arbeit verrichtet hat. Mit einer Danksagung an Kolleginnen und Kollegen in den Kinos und die Gäste endet der Post – das neue Kinojahr aber hat erst begonnen, mehr dazu liest du unten.
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